App zeigt an, welcher Bahnhofs-Lift geht
Die Bahn-App gibt aktuell treffsicher Auskunft, ob der Aufzug im Eberbacher Bahnhof funktioniert oder nicht.

Von Rainer Hofmeyer
Eberbach. Wer vor Ort ist und den Aufzug braucht, erfährt wohl oft zu spät, ob die Aufzüge der Deutschen Bahn im Eberbacher Bahnhof auch funktionieren. Wenigstens scheint die elektronische Verbindung zur DB-App "Bahnhof live" intakt zu sein.
Denn in der wird zum Beispiel in Smartphones treffsicher angezeigt, ob die Lifte zwischen den Gleisen laufen. Grüner Haken, wenn alles klappt, roter Punkt mit X, wenn der Aufzug defekt ist.
Die App ist für Android und iOS in den entsprechenden Stores runterzuladen. Die Hinweise sind in der App selbst über die Fundstelle "DB Eberbach" und die darunter stehende "Bahnhofskarte" abzufragen.
In der App wird jedoch nur der DB-Lift zum Bahnhofsvorplatz und der zwischen den Gleisen angezeigt. Die Funktion des städtischen Aufzugs beim Rewe-Parkplatz wird nicht gemeldet.
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Update: Mittwoch, 3. August 2022, 18.39 Uhr

Einer der Aufzüge läuft nun wieder - nach einem "Software-Fehler"
Von Jutta Biener-Drews
Eberbach. Einer der am Freitag ausgefallenen Aufzüge (siehe unten) fährt seit dem heutigen Dienstag wieder. Der zweite, zwischen mittlerem Bahnsteig und Steg, soll im Laufe der Woche instandgesetzt werden. Am späteren Dienstagnachmittag meldete sich nach mehreren Anfragen der RNZ eine Bahnsprecherin aus Stuttgart mit der dringenden Bitte, sich bei allen aufrichtig zu entschuldigen, die durch den gleichzeitigen Ausfall der Bahnhofslifte erschwerende Umstände hinnehmen mussten. Es habe sich dabei um einen unglücklichen Zufall gehandelt.
Der Sprecherin zufolge hatte sich bei der eben erst fertiggestellten Aufzuganlage auf Gleis 1 diese sich kurz darauf durch einen Software-Fehler automatisch abgemeldet und konnte erst am heutigen Dienstag wieder zum Laufen gebracht werden. Im Falle des Lifts zum Bahnsteig der Gleise 2/3 habe ein Türantriebsriemen versagt. Ein Bauteil, das nun schnellstmöglich ausgetauscht werden soll.
"Wir sind natürlich bemüht, die Ausfallzeiten der Anlagen zu gering wie möglich zu halten und dafür zu sorgen, dass sie zuverlässig funktionieren", betonte die Sprecherin. Die jetzigen Anlagen seien aber auf dem Stand der Technik und die Bahn sei diesbezüglich optimistisch.
Auf die Frage nach möglichen Ursachen für den Streik zweier zur Verringerung der Störanfälligkeit doch frisch erneuerter Fahrstühle, wurde auf die besonderen Bedingungen für technische Anlagen an Bahnhöfen und auf Einflüsse wie Hitze und Kälte verwiesen. Allerdings hatten sich witterungsbedingt schon die alten Aufzüge immer wieder "aufgehängt". Bleibt zu hoffen, dass sich Bahnreisende nicht weiter darauf gefasst machen müssen, dass dieses Problem in Eberbach bestehen bleibt.
Update: Dienstag, 2. August 2022, 18.30 Uhr

Neue Aufzüge und doch wieder das alte Problem
Von Jutta Biener-Drews
Eberbach. Das hatte nach insgesamt sieben Monaten Bauzeit noch gefehlt, um den Austausch der störanfälligen Aufzüge am Bahnhof zum totalen Fiasko werden zu lassen. Vermutlich nur Stunden nach Wiederinbetriebnahme des zuletzt erneuerten Lifts an Gleis 1 stellte am Freitag nicht nur dieser, sondern auch der mittlere Aufzug zwischen den Bahnsteigen 2/3 und dem Fußgängersteg den Betrieb ein.
Rollstuhlfahrern, bewegungseingeschränkten Menschen, Fahrradfahrern, die über den dritten Aufzug am Rewe-Parkplatz auf den Steg gelangt waren und nun hinunter auf den Bahnsteig oder ins Stadtzentrum wollten, leuchtete an den Lifttüren das sattsam bekannte rote Stoppsignal entgegen. Das ganze Wochenende lang und zu Wochenbeginn musste sich, wer dazu in der Lage war, erneut über den Treppenturm hinauf oder hinunter quälen. Und was Bahnreisende von und nach Eberbach eigentlich bis Februar vier Monate lang hatten erdulden müssen, war in der Sommerhitze und in Zeiten des Neun-Euro-Tickets plötzlich wieder aktuell: Die Bahnsteige 2 und 3 und das Gleis der Odenwaldbahn waren nur über die steilen Treppen der Unterführung zu erreichen. Barrierefreiheit schon wieder ausgesetzt!
Dabei hatte die Deutsche Bahn auf die anfangs zahlreichen und energischen Proteste von Politikern und S-Bahnfahrern, die sich gegen die nach ihrem Dafürhalten überlange Baustellenzeit gerichtet hatten, mit technischen Notwendigkeiten argumentiert: im Blick auf das erklärte Ziel, auf dem Eberbacher Bahnhof künftig ein Plus an Komfort und einen verlässlicheren Betrieb der störanfälligen Aufzuganlagen bieten zu wollen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich auch die Bahn-Pressestelle gestern noch außerstande sah, den erneuten technischen Absturz zu erklären. Bis Redaktionsschluss am gestrigen Montag war es dem Bahnsprecher in Stuttgart offenbar nicht gelungen, Informationen vom Bahnhofsmanagement in Mannheim zu bekommen.
"Wir wissen nicht, ob an den Aufzugsanlagen schon was inspiziert worden ist, aus welchem Grund die Aufzüge stehen und ob bzw. welche technischen Teile womöglich ausgetauscht werden müssen", antwortete ein Sprecher auf unsere mehrfachen Nachfragen.
Gegen 17.30 Uhr trafen dann doch noch Mitarbeiter einer Firma am Bahnhof ein, die die defekten Aufzüge unter die Lupe nahmen. Dabei war von möglichen Überhitzungsproblemen in den Glasgehäusen der Anlagen die Rede – ein Problem, das ja bekanntlich schon die Vorgängermodelle im Sommer immer wieder hatte streiken lassen.
Sollten die hohen Temperaturen auch diesmal schuld an der Aufzugmisere sein, könnte in Kürze auch der dritte Aufzug auf den Rewe-Parkplatz ausfallen, falls eine technische Lösung weiter auf sich warten lässt.
Am frühen Montagabend wurden Bahnkunden online noch auf die zuständige 3-S-Zentrale oder die Mobilitätsservice-Zentrale unter der Telefonnummer (030) 652 128 88 verwiesen.