Sanierung Schwarzachhalle

Für dieses "Update" war es höchste Zeit

Erster Spatenstich für die Sanierung der schwer in die Jahre gekommenen Schwarzachhalle - Baukosten knapp 5 Mio. Euro

05.06.2018 UPDATE: 06.06.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Spaten und viel Geld nimmt man in der Gemeinde Schwarzach in die Hand: Zum Auftakt der umfangreichen Modernisierungsarbeiten an der rund 40 Jahre alten Schwarzachhalle griffen Bürgermeister Mathias Haas (l.) und Landrat Achim Brötel (3.v.r.) mit ins 5-Millionen-Euro-Projekt Involvierten symbolisch zum Spaten. ​Foto: Heiko Schattauer

Von Heiko Schattauer

Schwarzach. Der Boden wellt sich, die Holzverkleidungen sind abgenutzt, der Teppich hängt von der Wand, die er eigentlich verkleiden soll. Keine Frage, ihre besten Jahre hat die Schwarzachhalle längst hinter sich. Eine umfangreiche Sanierung der Einrichtung für sportliche, kulturelle, gesellschaftliche Veranstaltungen aller Art ist fällig, bei genauem Hinsehen sogar überfällig.

Bereits bei den Feierlichkeiten zum 875-jährigen Bestehen der Gemeinde Schwarzach im März dieses Jahres "verabschiedete" man sich von der 1977 erbauten Mehrzweckhalle. Zur Feierabendzeit kam man am Montagabend nun zusammen, um im Eingangsbereich den ersten (symbolischen) Spatenstich für die grundlegende Sanierung der Schwarzachhalle zu vollziehen. Knapp fünf Millionen Euro fließen in den kommenden Monaten in das Bauwerk, das sich vor allem von Innen heraus erneuern soll.

​Foto: Heiko Schattauer

Ein "verdientes Update" erhalte die Einrichtung, die in den vergangenen 40 Jahren so viele Beiträge zum Zusammenleben in der Gemeinde ermöglicht habe, erläuterte Schwarzachs Bürgermeister Mathias Haas. Wenn sie könnte, dann wüsste die Schwarzachhalle sicher unzählige Geschichten zu erzählen, von prägenden Veranstaltungen, von denkwürdigen Abenden, so Haas weiter. Die dringend notwendige Modernisierung sei als ein Baustein in der strukturellen Weiterentwicklung der Gemeinde zu sehen, als ein weiterer Schritt auf dem Weg im Programm "Schwarzach 2.0".

Dass der Weg in die Zukunft nicht nur mit Anstrengungen, sondern auch mit erheblichen Kosten verbunden ist, verdeutlichen die 4,8 Mio. Euro, die für das Update der Schwarzachhalle aufzubringen sind. Mehr als die Hälfte davon muss die Gemeinde selbst beitragen. 1,64 Mio. Euro fließen für die Maßnahmen an der Halle aus dem Gemeindeausgleichsstock, weitere 750.000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR).

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Schwarzachs Bürgermeister Mathias Haas habe sich hier als hartnäckiger und erfolgreicher "Topfgucker" erwiesen, zum rechten Zeitpunkt die Förderzusagen klar gemacht, befand Landrat Dr. Achim Brötel: "Nur dadurch, dass die Last auf mehrere Schultern verteilt wird, ist das Paket überhaupt zu tragen."

Foto: ​Visionfuturo

Dass das Paket sorgfältig geschnürt wurde, verdeutlicht die lange Vorlauf- und Planungszeit, in die neben dem Gemeinderat auch Ingenieure und Architekten - nämlich die Ingenieurbüros Spohn (Elektro), Willhaug (Heizungstechnik), Gramlich und Partner (Statik) und Huber Architekten - sehr zeitig eingebunden waren.

Eines der bauausführenden Unternehmen hat schon losgelegt, die Firma Wolbert hat erste Rückbauarbeiten in der Halle gestartet. Für Mathias Haas besonders wichtig: "Die Wertschöpfung bleibt in der Region", nahezu alle Gewerke im Sanierungsprozess werden von regionalen Firmen erledigt.

Bis Ende 2019, so der Plan, soll die Schwarzachhalle (auch energetisch) runderneuert sein. Vor allem im Inneren wird saniert, die Hülle erhält nur ein "Facelift". Barrierefreiheit ist bei der Sanierung ein ganz wichtiger Punkt, die "neue" Halle in der inklusiven Gemeinde soll da ein Musterbeispiel sein. Auch für den Gastronomiebetrieb in der Schwarzachhalle soll das Update einen echten Fortschritt bringen, wenngleich man die Umbauphase überbrücken muss. Familie Chatzopoulos zieht mit dem "El Greco" in den Schwarzacher "Palazzo" (Mathias Haas) auf dem Parkplatz um. Am Freitag wird die Übergangs-Gaststätte eröffnet, Wirt Chatzopoulos und sein Team haben sich alle Mühe gegeben, damit sich die Gäste auf Anhieb auch im Ausweichquartier wohlfühlen.

Foto: Heiko Schattauer

"Sie schaffen heute die Grundlagen für morgen und übermorgen", zeigte sich Landrat Achim Brötel sicher, dass die Gemeinde Schwarzach mit der Modernisierung der Schwarzachhalle einen wichtigen und richtigen Schritt unternimmt. Und mit der geplanten Sanierung des Freibades nebenan will man den nächsten baldmöglichst folgen lassen. "Da brauchen wir noch ein paar Förderzusagen", erklärt Mathias Haas, der da wohl erneut sein Geschick als Topfgucker einbringen muss.

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