Schwarzach zeigt, wie Sanieren am meisten Sinn macht
In Schwarzach fiel der Startschuss für die Erstellung eines "Quartierssanierungskonzeptes" in Zusammenarbeit mit der EAN

Für das Areal "Freibad, Schwarzachhalle, AllaHopp!-Anlage, Hotel, Jäger-Areal (ehemals Lamagold)" - große Aufnahme im Vordergrund - wird in Schwarzach ein aufwendiges Quartierssanierungskonzept erstellt. Zum Start der Konzeptausarbeitung kamen dieser Tage die Verantwortlichen (kl. Bild rechts unten) vor Ort zusammen. Fotos: Weindl/Schattauer(2)/EAN
Schwarzach. (pm) Der effiziente Umgang mit Energie ist wichtig - nur so kann man Ressourcen schonen und die Umwelt schützen. Insofern ist die energetische Sanierung von Gebäuden eine gute Sache. Noch besser ist es, wenn man sich etwa als Kommune ein ganzes Quartier - also mehrere Gebäude und Einrichtungen - vornimmt, und die Maßnahmen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes aufeinander abstimmt. Eine solche Aufgabe hat sich die Gemeinde Schwarzach vorgenommen: Im Areal "Freibad, Schwarzachhalle, AllaHopp!-Anlage, Hotel, Jäger-Areal (ehem. Lamagold)" wird ein aufwendiges Quartierskonzept erstellt. Das Ziel: Alle energetischen und umwelttechnischen Maßnahmen sollen hier aufeinander abgestimmt sein.
Die Initialzündung für dieses Vorhaben geht auf eine Veranstaltung der Energieagentur Neckar-Odenwald (EAN) im März 2015 zurück. Uwe Ristl von der EAN stellte hier u. a. Quartierssanierungskonzepte vor. Schwarzachs Bürgermeister Mathias Haas konnte sich ein solches Konzept für seine Gemeinde vorstellen, gab es doch ohnehin ein Areal, an das man "ran wollte".
Die darauf folgenden Beratungen und Analysen ließen die Umsetzung eines solchen Quartierskonzeptes als realistisch erscheinen. Deshalb wurde auch die Umwelt- und Energieagentur Karlsruhe (UEA) mit ins Boot geholt. Das Team um Geschäftsführerin Birgit Schwegle hat große Erfahrung mit diesem Förderprogramm und der Umsetzung solcher Konzepte. Nach dem Gemeinderatsbeschluss im Dezember 2015 lag die Förderbewilligung der KfW-Bank schnell vor.
Der Startschuss für die Konzepterstellung fiel dieser Tage in Schwarzach. Bürgermeister Mathias Haas begrüßte dazu neben Landrat Dr. Achim Brötel und Uwe Ristl von der EAN auch UEA-Projektleiter Karsten Thiel im Rathaus. Mit dabei waren Hauptamtsleiter Andreas Zettl und Bauamtsleiter Nikolaus Fohs. Haas freute sich sehr über die Möglichkeit, ein solches Quartierskonzept in seiner Gemeinde umzusetzen. Nach dem kürzlich in Betrieb gegangenen Alla-Hopp!-Areal als Begegnungsstätte für Jung und Alt sowie Menschen mit und ohne Handicap könne man nun die angrenzenden Gebäude und Einrichtungen angehen. Dazu gehörten als "Keimzelle des Quartiers" die Schwarzachhalle, das Freibad, der Tierpark und das Hotel, so Bürgermeister Haas.
Landrat Brötel sieht hier Schwarzach als gutes Beispiel: "Auch kleinere Gemeinden haben hier eine hervorragende Möglichkeit, wirkungsvolle Projekte für den Umweltschutz umzusetzen". Vor allem stehe, erklärten Uwe Ristl und Karsten Thiel, eine ausführliche Bestandsaufnahme. Hierbei komme den Kommunen eine besondere Bedeutung zu. Sie sollen über Einzelmaßnahmen hinaus denken und die Wechselwirkungen von Energieverbrauchern im Quartier berücksichtigen. Mit modernen Konzepten könnten Kommunen Energiesparpotenziale in städtischen Quartieren ermitteln und bestmöglich ausschöpfen. Energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen in Quartieren trügen in besonderem Maße zum Schutz der Umwelt bei und reduzierten Aufwand und Kosten.
Innerhalb eines Jahres will die UEA in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der EAN Konzepte für energetische Sanierungsmaßnahmen einschließlich Lösungen für die Wärmeversorgung, Energieeinsparung, -speicherung und -gewinnung unter Berücksichtigung besonderer städtebaulicher, baukultureller, wohnungswirtschaftlicher und sozialer Belange erarbeiten. Als ein darauffolgendes Projekt könnte ein Sanierungsmanager die Planung sowie die Realisierung der in den Konzepten vorgesehenen Maßnahmen begleiten und koordinieren. Aktuell würden in diesem Quartierskonzept die Schwarzachhalle, das Freibad, vier gewerblich genutzte Gebäude, darunter ein Hotel, und 14 Wohngebäude erfasst, darauf aufbauend dann die beiden Ortsteile und der Schwarzacher Hof.
In diesem Zusammenhang wies Uwe Ristl darauf hin, dass eine systematischen Herangehensweise und das Vorhandensein solcher qualifizierter Konzepte oftmals die Voraussetzung für weitere kommunale Förderprogramme darstellten. Besonders wichtig sei hier in Schwarzach, dass in diesem Rahmen auch infrastrukturelle Belange wie beispielsweise die Breitbandversorgung, das Kanal- und andere Versorgungsnetze berücksichtigt würden. Quartierskonzepte werden von der KfW mit 65 Prozent der Kosten bezuschusst.



