Peter Hauk will erneut für den Landtag antreten
Im RNZ-Gespräch kündigt der CDU-Politiker seine Kandidatur an - DHBW und beschlossene Finanzmittel für den Wald weitere Themen

Von Alexander Rechner
Neckar-Odenwald-Kreis/Stuttgart. Der neue Landeshaushalt ist unter Dach und Fach. Der Landtag stimmte dem Etat für die Jahre 2020 und 2021 am Mittwoch in Stuttgart zu. Landtagsabgeordneter und Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (Foto: Rechner), äußert sich im Gespräch mit der RNZ über die damit beschlossenen Finanzmittel für den Notfallplan des Landes für den angeschlagen Wald, über die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach und das Volksbegehren. Zudem kündigt er seine erneute Kandidatur für den Landtag an.
Herr Hauk, der Doppelhaushalt ist beschlossen, und damit auch jeweils 40 Millionen Euro für den Notfallplan des Landes. In welche Bereiche sollen die Finanzmittel fließen?
Zusammen mit den Mitteln, die uns der Bund in Aussicht gestellt hat, sind es für die Jahre 2020 und 2021 zusammen sogar rund 106 Millionen Euro, die wir dem Wald und den Waldbesitzern in verschiedenster Form zur Verfügung stellen können. Unser Notfallplan ist ein Bündel aus insgesamt 37 Maßnahmen. Es geht dabei vor allem um die Unterstützung der Waldbesitzer bei der Aufarbeitung der Schadhölzer und der raschen Wiederbewaldung der entstandenen Kahlflächen mit klimastabilen Mischwäldern. Es fließen aber auch Gelder in die Forschung oder – erstmals seit Jahrzehnten – in rund 130 neue Stellen im Forstbereich. Mit einem Teil dieser Mitarbeiter werden wir zum Beispiel die kostenfreien Beratungsangebote für die Waldbesitzer intensivieren. Neben diesen kurzfristig wirkenden Maßnahmen blicken wir auch schon in die Zukunft. Im Jahr 2020 werden wir eine Waldstrategie 2050 auf den Weg bringen, die sich mit mittel- und langfristigen Ansätzen zur Bewältigung der Klimafolgen im Wald befassen wird.
Wie wollen Sie nun konkret die Waldbesitzer auch im Kreis unterstützen?
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Von den nun im Haushalt beschlossenen Mitteln werden auch die Waldbesitzer im Landkreis profitieren. Bei den anstehenden Aufgaben werden wir die Privat- und Kommunalwaldbesitzer massiv unterstützen. Der Staatswald hält überdies am Einschlagsstopp für frisches Nadelholz fest; das ist ein Beitrag zur Entlastung des Holzmarktes.
Die Landtagswahl 2021 wirft schon ihren Schatten voraus: Nächstes Jahr beginnen die Parteien mit den Nominierungen: Werden Sie erneut für den Landtag antreten?
In der jüngsten Vorstandssitzung der CDU Neckar-Odenwald-Kreis habe ich mein Interesse bekundet, erneut für den Landtag zu kandidieren. Unser Land und unseren Neckar-Odenwald-Kreis weiter aktiv mitzugestalten, das Leben und die Perspektiven der Menschen in unserer Region zu verbessern, das treibt mich an. Ich freue mich, dass mein Angebot mit Beifall aufgenommen wurde.
Die Debatte um die DHBW-Konkurrenzklausel zwischen Heilbronn und Mosbach hat in den vergangenen Monaten die Region in Atem gehalten. Nach der Einigung am Runden Tisch: Wie wollen Sie die Hochschule in Mosbach stärken?
Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, den Standort Mosbach zu sichern. Mit Abschottung und Konkurrentenschutz wird die DHBW in Mosbach nicht bestehen; sie muss wie in der Vergangenheit mit innovativen, auch neuen Studienangeboten Unternehmen und Studenten überzeugen. Hochschulen stehen im Wettbewerb von Angebot und Nachfrage. Neben dem Erhalt der Konkurrentenschutzklausel wurden aber auch für den Wettbewerb die finanziellen Voraussetzungen geschaffen!
Eine Einigung im Streit um das Volksbegehren wurde erzielt: Daran haben Sie besonders mitgewirkt. Was bedeutet das für die Landwirte im Kreis?
Die Initiative pro Biene hatte ein Gesetz zur Volksabstimmung bringen wollen, das vorsah, dass in allen Schutzgebieten und auf 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche keine Pflanzenschutzmittel mehr ausgebracht werden dürfen. Das hätte die Existenz von Zweidrittel der Betriebe gekostet. Dieses Volksbegehren wurde abgewendet. Als Land haben wir nun das politische Ziel gesetzt, 40 bis 50 Prozent der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel bis 2030 zu reduzieren. Dieses Ziel muss aber nicht allein von der Landwirtschaft umgesetzt werden. Der Klimawandel ist eine gesellschaftliche Verantwortung, deshalb muss auch jeder seinen Teil zur Lösung beitragen. Das Ziel ist ambitioniert, aber zu schaffen.