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Realschule wird wohl in Vinzenz-Rose-Realschule umbenannt

Die Gesamtlehrerkonferenz votierte für die Umbenennung der RSO.

27.07.2023 UPDATE: 27.07.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden
Die Realschule Obrigheim. Foto: zg

Obrigheim. (cao) Die Umbenennung der Realschule Obrigheim (RSO) rückt einen Schritt näher: Am Dienstagnachmittag sprach sich die Gesamtlehrerkonferenz mehrheitlich dafür aus, die Bildungseinrichtung nach dem KZ-Häftling, Zwangsarbeiter und Bürgerrechtler Vinzenz Rose zu benennen. Schulart und -ort sollen als Namensbestandteile jedoch erhalten bleiben.

Besiegelt ist die Umbenennung damit allerdings noch lange nicht. Nach den Sommerferien wird es nun voraussichtlich einen Antrag an den Obrigheimer Gemeinderat geben, der laut Schulgesetz über die Namensgebung entscheiden muss. Und auch die sogenannte Schulkonferenz, bestehend aus sechs Lehrern, drei Eltern, drei Schülervertretern sowie der Schulleitung, darf noch eine Stellungnahme gegenüber der Gemeinde als Schulträger abgeben. Wie deutlich oder knapp die Abstimmung der Lehrkräfte ausfiel, darüber schweigt man sich an der Realschule aus.

Es wird also noch weiter diskutiert, ob die Realschule Obrigheim als erste Bildungseinrichtung in Deutschland den Namen eines Sinto tragen soll. Mit einer Online-Petition, die bereits mehr als 200 Menschen unterschrieben haben, versucht die Initiative "Ehemalige für den Erhalt des Namens der Realschule Obrigheim", Druck auf den Gemeinderat auszuüben. "Wir nehmen die mehrheitliche Haltung der Lehrerschaft zur Kenntnis, werden unsere Unterschriftenaktion aber fortsetzen", teilt die Initiative mit.

In der Geschichte-AG freut man sich über die Zustimmung der Lehrer. Vor rund zwei Jahren entsprang aus der AG der Vorschlag, die Schule nach Vinzenz Rose zu benennen. Viel Zeit investierten die Schülerinnen und Schüler in ihre Ausstellung über den Bürgerrechtler.

"Es ist gut, wie die Gesamtlehrerkonferenz abgestimmt hat. Uns geht es nicht nur um die Person Vinzenz Rose, sondern vielmehr auch um die Werte, für die er stand: Anerkennung und Gleichberechtigung von Minderheiten, Respekt und Vielfalt", erklärt die Neuntklässlerin Leni Wendt. Ihre Klassenkameradin Melina Alpantakis ergänzt: "Die Benennung nach Vinzenz Rose wäre ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit, der Erinnerungskultur den Stellenwert einzuräumen, den sie in unserer Gesellschaft haben sollte."

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