Neckar-Odenwald-Kreis

Wie es um den Glasfaser-Ausbau steht

Der Kreistagsausschuss für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr befasste sich mit Glasfaserausbau und Sanierung der Kreisstraßen.

14.11.2021 UPDATE: 15.11.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 56 Sekunden
Aktuell verlegt die BBV Glasfaserleitungen in Aglasterhausen, Schwarzach und Obrigheim. Symbolfoto: dpa

Neckar-Odenwald-Kreis. (tra) In der jüngsten Sitzung des Kreistagsausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr in Mudau berichteten Baukoordinator Bernd Henkel und Landeskoordinatorin Sabine Schweiger von der Breitbandversorgung Deutschland (BBV) über den Stand des Glasfaserausbaus im Neckar-Odenwald-Kreis. "Die Maschinerie hat sich nach einem etwas schleppenden Start eingespielt und läuft", stellte Landrat Dr. Achim Brötel eingangs fest. "Wir hoffen nun, dass es im Winter gut weitergeht, da Glasfaserkabel nicht bei jeder Temperatur verlegt werden kann."

In Aglasterhausen, Schwarzach und Obrigheim sind die Arbeiten angelaufen, die nächsten Baubereiche werden Buchen, die Mosbacher Ortsteile, Neckargerach, Fahrenbach und Mudau sein.

Im Landkreis werden nach und nach 144 Lose an das Glasfasernetz angeschlossen. "Hierbei werden rund 20 bis 24 Baufirmen im Einsatz sein", erläuterte Bernd Henkel. Schweiger und Henkel unterstrichen, dass die BBV hierbei bemüht sei, mit regionalen Firmen zu arbeiten. "Die Firmen müssen jedoch qualifiziert sein", so die Koordinatoren.

Nachdem die Gemeinden am Glasfasernetz sind, kommen die Außenweiler wie Aussiedlerhöfe und Sportanlagen an die Reihe. "Hierfür wird ein separates Team eingesetzt, da es sich im Landkreis um 800 Außenstellen handelt", sagte Henkel. "Die Außenstellen werden an die Ortsränder angeknüpft." Bei 800 Außenstellen sei der Aufwand entsprechend groß. Man wolle die Ortschaften hinsichtlich der Glasfaser so verbinden, dass die Außenweiler "angehängt" werden können.

Die Koordinatoren unterstrichen, dass es sich beim flächendeckenden Ausbau des Kreises generell um ein herausforderndes Projekt handle. "Wir sind gut vorbereitet, aber manches wird auch nicht so gut laufen", sagte Schweiger.

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Kreisrat Gerhard Noe (CDU) wollte wissen, wie die BBV mit Straßen verfahre, die aktuell saniert werden. "Werden diese für das Verlegen der Glasfaser wieder aufgerissen?" Die BBV-Vertreter teilten mit, dass es je nach Planungsstand in den einzelnen Kommunen sinnvoll sein könne, bei Straßensanierungen Leerrohre als Querung mitzuverlegen, um ein erneutes Aufbrechen des Asphalts zu vermeiden. Geeignete Leerrohre würden von der BBV angemietet, wenn die Abstimmungsprozesse zwischen den Kommunen und den Planungsbüros der BBV erfolgt seien. Daher sei es wichtig, dass bei jeglichen kommunalen Straßensanierungen die Gemeinden vorab das Gespräch mit der BBV suchten.

Kreisrat Ralf Schnörr (SPD) fragte, wie die Ausbaumaßnahmen zwischen dem Neckar-Odenwald-Kreis, Main-Tauber-Kreis und dem Landkreis Heilbronn koordiniert würden. "Die BBV wird die drei Kreise nicht parallel ausbauen, sondern zügig ein Projekt abschließen und dann das nächste angehen", erklärte Schweiger. "Es wird sich um Wanderbaustellen handeln, die sich nach der Fertigstellung eines Clusters zum nächsten bewegen." Der Neckar-Odenwald-Kreis habe Priorität, ergänzte Henkel.

Im zweiten Tagesordnungspunkt ging es um ein ebenso wichtiges Netz: das der Kreisstraßen. Marco Schölch und Harald Steinbach berichteten über die Erhaltungsmaßnahmen und Brückensanierungen 2021. Folgende Straßensanierungen wurden abgeschlossen: Erfabrücke bis Dornberg (200.000 Euro), Einmündung Therme Waldbrunn (60.000 Euro), Teilstück bei Stümpfelbrunn (90.000 Euro), Straße zwischen Katzental und Waldmühlbach (300.000 Euro) sowie die Strecke zwischen Erlenbach und Marlach (350.000 Euro). 2021 wurde auch die Erlenbachbrücke (337.000 Euro; 100.800 Zuschuss) saniert.

Für 2022 sind folgende Maßnahmen geplant: Ortsdurchfahrt Oberwittstadt (150.000 Euro), Kreisstraße zwischen Hornbach und Linkenmühle (680.000 Euro), die L 825 bis zur Ortsdurchfahrt Trienz (240.000 Euro) sowie die Kreisstraße zwischen Muckental und Rittersbach (180.000 Euro).

Auch Aus- und Neubaumaßnahmen sind für 2022 geplant: Der Ausbau der Kreisstraße zwischen Waldauerbach und Schloßau mit Radweg (1,2 Millionen Euro sowie 300.000 für den Radweg); Ausbau der Kreisstraße zwischen der L 519 und Eberstadt bis zur Tropfsteinhöhle (1,5 Millionen Euro) sowie ein Radweg zwischen Hollerbach und Oberneudorf (750.000 Euro). Für diese Maßnahmen werden Zuschüsse in Höhe von 50 Prozent erwartet. Die Gutachten für Umweltschutzbelange seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Kreisrat Hubert Kieser (Freie Wähler) wollte wissen, wie viele Brücken noch zu sanieren seien. Schölch teilte mit, dass mittelfristig keine weiteren Brückensanierungen anstünden. Zum Schluss lobte das Gremium das Straßenmanagement.

Angesprochen wurden auch das Thema Ruftaxi-Verkehre im Landkreis. Hinsichtlich der Ruftaxis sei das Angebot im nördlichen Kreisteil ausgedünnt, so Landrat Brötel. Die Ruftaxi-Verkehre werden neu konzipiert. Während es im Raum Mosbach genügend Taxi- und Mietwagenunternehmer gebe, werde es im Raum Buchen bereits schwieriger und in Adelsheim/Osterburken nahezu unmöglich, Unternehmer für flexible Nahverkehrssysteme wie das Ruftaxi zu finden.

Um Gemeinden im nordöstlichen Kreisteil weiterhin zu versorgen, hat die Verwaltung die Bestandsunternehmen dazu bewegt, für ein Jahr weiterzumachen. Innerhalb dieses Jahres soll eine Fortführung ab Dezember 2022 erreicht werden. Wenn das nicht gelingen sollte, drohen Versorgungslücken.

Schließlich informierte der Landrat noch über den Verlauf der Kampagne "Fair und Regional" sowie über das DHBW-Bauzentrum und teilte mit, dass das Landratsamt beim Land nach einem weiteren mobilen Impfteam gefragt habe. "Hier besteht dringender Handlungsbedarf", so Brötel. Er unterstrich zudem, dass die Impfkampagne besser zu stemmen wäre, wenn sich alle niedergelassenen Ärzte daran beteiligen würden.

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