Neckar-Odenwald-Kreis

Ohne Schnelltest bleibt die Schultür zu

Ab 19. April gilt eine indirekte Testpflicht für Schüler. Sie ist Zugangsvoraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht und an der Notbetreuung.

07.04.2021 UPDATE: 08.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
Foto: dpa

Neckar-Odenwald-Kreis. (cao) Fernunterricht lautet nach den Osterferien die weitgehende Devise. Nur Schüler der Abschlussklassen sowie diejenigen, deren Eltern auf Notbetreuung angewiesen sind, dürfen in der ersten Woche (ab 12. April) in die Schule kommen. Ab dem 19. April soll laut Landesregierung dann an allen Schulen in Baden-Württemberg eine indirekte Testpflicht gelten, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis über 100 liegt. Bedeutet, dass das Vorliegen eines negativen Coronatests Zugangsvoraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht und an der Notbetreuung ist. Soweit erst einmal die Faktenlage.

Die RNZ hat bei Schulleitern sowie der Stadt Mosbach als Schulträger nachgefragt, wie genau die Testpflicht in der Region umgesetzt werden soll. Müssen sich die Schüler zu Hause selbst das Teststäbchen in die Nase stecken, oder übernehmen das die Lehrer vor Ort? Was passiert bei einem positiven Testergebnis? Wie oft soll eigentlich getestet werden? Und wessen Aufgabe ist die Beschaffung der Tests? Vieles davon war den Verantwortlichen am Mittwoch noch unklar. Erst am späten Nachmittag veröffentlichte das Kultusministerium ein Strategiepapier.

"Wie insgesamt in der Pandemie stehen die Stadt, aber auch die Einrichtungen beim Thema Tests in den Schulen vor der Aufgabe, sehr kurzfristig auf aktuelle Ereignisse, Beschlüsse und Vorgaben zu reagieren. Etwas mehr Vorlauf, konkrete Informationen und Handlungshinweise wären wünschenswert gewesen", betonte Meike Wendt, Pressesprecherin der Stadt Mosbach.

Andrea Stojan, Leiterin der Gemeinschaftsschule Obrigheim, blieb bei ihren Antworten stets im Konjunktiv, konnte nur Vermutungen anstellen. "Wir müssen einfach abwarten, bis wir konkrete Vorgaben bekommen. Dann werden wir unser Bestes tun, diese schnellstmöglich umzusetzen und korrekt einzuhalten." Am Mittwochvormittag ging sie von zwei Tests pro Woche in der Schule aus, was sich mit den Vorgaben im Strategiepapier des Kultusministeriums vom Nachmittag deckt.

"Wir führen ab Montagmorgen das freiwillige Testen für die Kursstufe zwei ein. Die Erziehungsberechtigten sind von mir seit gestern darüber informiert, Formulare und Einverständniserklärungen sind verschickt", berichtete Jochen Herkert, Schulleiter des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums (NKG). 500 Schnelltests habe er dafür von der Stadt Mosbach als Schulträger bekommen. Während des Gesprächs waren Herkert und das Sekretariatsteam gerade dabei, die Tests aus den Zehner-Sets jeweils einzeln neu zu verpacken, um Verzögerungen nach den Ferien zu vermeiden.

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Gehe in der Probewoche mit den Oberstufenschülern alles gut, sollten sich ab 19. April alle NKG-Schüler im Wechselunterricht unter Anleitung der Lehrer selbst in den Klassenräumen testen. "Die Selbsttestung findet in der Organisationshoheit und Verantwortung der Schule statt", heißt es dazu im Strategiepapier. "Rund 1000 Tests bräuchten wir im Wechselunterricht pro Woche", so Herkert.

"Ein erstes Kontingent an Schnelltests, geeignet für Kinder ab elf Jahren, wurde im Umfang von 5000 Sets durch die Stadt Mosbach beschafft und noch vor den Osterferien den Schulen zur Verfügung gestellt", teilte Pressesprecherin Wendt mit. "Eine Landeslieferung im Umfang von 7184 Testkits für die Zeit nach den Osterferien zur Verwendung in Schulen und Kindertageseinrichtungen ist angekündigt, steht aber noch aus."

Ulrich Schöpwinkel, Leiter der Winterhauch-Grundschule Waldbrunn, hatte am Mittwoch "noch keine Ahnung", wie die Schnelltests mit den Grundschülern ablaufen sollen. Ob er auf spezielle Kits für Kinderzurückgreifen könne, konnte er auch nicht sagen. "Die Tests, die bei uns in der Gemeinde längst hätten ankommen sollen, sind leider in Waldbrunn im Westerwald gelandet ..."

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