Plus Naturpark Neckartal-Odenwald

Auch Wildtiere haben Energie-Engpässen

Der Naturpark unterstützt die Initiative "bewusstWild" als Partnerregion.

11.11.2022 UPDATE: 11.11.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Rehe bei der Nahrungssuche – hier sind Ruhe und Rückzugsraum wichtig. Foto: bewusstWild

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Mit dem Herbstbeginn bereiten sich die Wildtiere auf den Winter vor. Vor allem dann ist Ruhe im Lebensraum der Wildtiere besonders wichtig. Der Naturpark Neckartal-Odenwald unterstützt die Initiative "bewusstWild" als Partnerregion und informiert über den bewussten Umgang mit Wildtieren und ihrem Lebensraum.

Mit den kühleren Temperaturen und den kürzeren Tagen ändert sich auch das Verhalten der Wildtiere wie Reh, Wildschwein, Dachs und Fuchs. Im Herbst treffen viele Wildtiere letzte Vorbereitungen für den Winter: Vorräte werden angelegt oder angefuttert, bei vielen Arten stellt sich der Körper um. Den meisten wächst dickes Winterfell, nicht wenige Arten fahren im Winter ihren Kreislauf herunter. Alles, um Energie zu sparen und die kalte Jahreszeit zu überstehen. Eine Flucht vor uns Menschen oder unseren Hunden kostet ein Wildtier viel Energie, die nur über ausreichend Nahrung wieder aufgenommen werden kann. Gerade im Winter ist das eine große Herausforderung.

Mit der Zunahme verschiedener Freizeitaktivitäten auch in den Herbst- und Wintermonaten halten sich immer mehr Menschen im Lebensraum von Wildtieren auf und Beunruhigungen nehmen zu. Aufgrund der kurzen Tage und mithilfe von Stirnlampen etc. sind wir Menschen vermehrt in der Dämmerungs- und Nachtzeit unterwegs. Fehlen dem Wildtier diese ruhigen Zeiten zur Nahrungsaufnahme, kann dies zu Lebensgefahr aufgrund von Energieengpässen und somit zum Verhungern einzelner Tiere führen.

Die gute Nachricht: Ein Miteinander von Wildtieren und Menschen ist möglich. Die Initiative bewusstWild zeigt, worauf es ankommt, wenn wir wildtierfreundlich unterwegs sein wollen.

Solange sich Menschen auf Wegen befinden, bleiben sie für Wildtiere berechenbar und werden nicht als Bedrohung eingestuft. Wer Wege verlässt, sollte sich bewusst machen, dass dadurch eine kräftezehrende Fluchtreaktion ausgelöst werden kann. Das gilt auch für den Begleiter Hund.

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Vieles ist eine Frage der Perspektive: Man muss sich vor Augen halten, dass der Wald auch das Ess-, Schlaf- und Wohnzimmer der Wildtiere ist. Wann immer man im Wald unterwegs ist, ist man keineswegs alleine. Auch wenn man keine Tiere sehen oder hören kann. Daher sollte man die Betrachtungsweise ändern und sich vorstellen, es würde immer ein fremdes Handy klingeln, wenn man bei sich Zuhause essen oder schlafen möchten.

Je mehr man über Wildtiere und ihre Lebensweisen Bescheid weiß, desto einfacher fällt es, mit Rücksicht unterwegs zu sein. So kann mich sich darüber informieren, wie Wildtiere leben, wo sie schlafen, was sie fressen und wann sie Ruhe brauchen. Man soll sich daher im Lebensraum der Wildtiere verantwortungsvoll verhalten und auf den Wegen und markierten Routen bleiben, Dämmerung und Nachtzeiten meiden und bereits bei der Planung von Touren auf Wildtier-Lebensräume achten, heißt es in einer Pressemitteilung des Naturparks Neckartal-Odenwald.

Info: Weitere Infos gibt es online unter: www.bewusstwild.de.

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