So "anziehend" ist keine andere Stadt
Platz eins in der aktuellen Kaufkraftanalyse der IHK in Sachen "Zentralität" - Bestätigung und Motivation

Nicht nur Frische- und Erlebnismärkte sorgen für Leben und Umsatz in der Stadt: Mosbach belegt in der aktuellen Kaufkraftanalyse der IHK Rhein-Neckar Spitzenplätze.Citymanagerin Andrea Zorn sieht in den guten Zahlen die Anstrengungen zur Attraktivitätssteigerung bestätigt. Foto: Heiko Schattauer
Von Heiko Schattauer
Mosbach. Der Spitzenplatz geht in den Odenwald! Das darf man ruhig mal einen Moment wirken lassen. In der aktuellen Kaufkraftanalyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar für das Jahr 2018 belegt die Große Kreisstadt Mosbach Platz eins in der Kategorie "Zentralität". Das heißt, keine andere Stadt aus den von der IHK analysierten 18 Ober-, Mittel- und Unterzentren des Kammerbezirks ist so "anziehend" wie Mosbach.
In Bezug auf die Kundschaft, die Einzelhändler von außerhalb anziehen, ist die Fachwerkstadt klarer Tabellenführer, und das schon zum wiederholten Male. Auch was den Pro-Kopf-Umsatz angeht, spielt Mosbach in der Liga oben mit: Rund 10.700 Euro gibt der Durchschnitts-Einwohner laut IHK jedes Jahr in Einzelhandelsgeschäften vor Ort aus. Macht Platz drei in dieser Kategorie und einen Gesamtumsatz von gut 248 Millionen Euro.
Erfreuliche Zahlen also, die da aus Mannheim in die Metropolregion ("In der Region lassen sich gute Geschäfte machen") und bis nach Mosbach übermittelt werden. Wie aber wertet man die Studienergebnisse vor Ort? Die RNZ hat bei Citymanagerin Andrea Zorn und dem Vorsitzenden der Einzelhandels- und Werbevereinigung "Mosbach Aktiv", Holger Schwing, nachgefragt.
"Für uns ist das natürlich ein Stück weit eine Bestätigung dafür, dass sich die Anstrengungen, die wir für die Attraktivität der Stadt unternehmen, in die richtige Richtung gehen und sich bezahlt machen", sagt Andrea Zorn. Schon in den vorangegangen Analysen der IHK - die aktuelle Untersuchung ist die vierte ihrer Art - habe man Topwerte und -plätze erreicht. Bei der Magnetwirkung des Einzelhandelsstandorts Mosbach habe man sogar noch ein bisschen zulegen können. Mit einer Zentralitätsziffer von 177,5 lässt man die Verfolger Schwetzingen (173,6) und Walldorf (165,8) erneut hinter sich. Zum Vergleich: Mannheim kommt in Sachen Zugkraft auf Kundschaft aus dem Umland nur auf einen Wert von 150,9, Heidelberg gar nur auf 120,8.
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Die Citymanagerin ist allerdings realistisch genug, diese Zahlen nicht überzubewerten. "Das hängt natürlich auch mit unserer Lage zusammen", weiß sie. Viele potenzielle Einkäufer aus der Region würden eben erst mal den (näheren) Weg nach Mosbach statt eines (längeren) Trips in die größeren Städte bevorzugen. Um Mosbach herum locken eben auch deutlich weniger attraktive Einkaufsdestinationen als etwa um Heidelberg.
Sicher ist sich Andrea Zorn aber, dass die Mosbacher Märkte und Aktionen "schon einen wesentlichen Beitrag für die Attraktivität und Zugkraft leisten". Die Citymanagerin denkt dabei nicht nur an die Frische- und Erlebnismärkte, die regelmäßig für Leben und Umsatz in der Stadt sorgen, sondern auch an anziehende Aktionen wie etwa die Dauerausstellung mit den "Alltagsmenschen".
"Natürlich haben wir auch unsere Probleme, das ist ja bekannt", relativiert Andrea Zorn. Die Probleme (Stichwort Versand- und Internethandel), mit denen der stationäre Einzelhandel unabhängig vom Standort zu kämpfen hat, sind auch in Mosbach angekommen. Und nicht jeder Ladenleerstand kann immer auch zeitnah wieder behoben werden.
"Wir stehen noch ganz gut da, werden aber permanent dranbleiben und dafür arbeiten müssen, dass das auch so bleibt", sagt die Citymanagerin, die von erfreulichen Entwicklungen (und Neueröffnungen) gerade im Gastrobereich berichtet: "Da tut sich gerade einiges".
Tun soll sich auch weiterhin bei der Werbegemeinschaft Mosbach Aktiv einiges. "Wir freuen uns über die IHK-Zahlen, werden uns aber sicher nicht darauf ausruhen", erklärt Vorsitzender Holger Schwing. Er sieht ausreichend Baustellen, die man aktuell und in naher Zukunft zu bearbeiten habe. Und mit Blick auf die Kaufkraftanalyse hat man schließlich einen Ruf, nein: Platz zu verteidigen.




