Neckar-Odenwald-Kliniken verlassen die Intensivstation

Vorläufiges Jahresergebnis 2014: Das Defizit wurde von 10,4 auf 3,4 Millionen Euro zurückgefahren - Landrat Brötel zeigt sich außerordentlich zufrieden

06.02.2015 UPDATE: 07.02.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Grund zur Freude bereitet das vorläufige Jahresergebnis der Neckar-Odenwald-Kliniken, denn das schwindelerregende Defizit konnte von Sanierungsgeschäftsführer Norbert Mischer spürbar zurückgefahren werden. Foto: Heiko Schattauer

 

Neckar-Odenwald-Kreis. "Wir können den Patienten wieder auf die Normalstation verlegen, das Fieber sinkt spürbar", freuen sich Landrat Dr. Achim Brötel und Klinikgeschäftsführer Norbert Mischer über das vorläufige Jahresergebnis der Neckar-Odenwald-Klinken für 2014. Der Grund für diese positive Einschätzung ist ein um rund 7 Millionen Euro verringerter Verlust gegenüber dem Vorjahr. Während 2013 noch 10,4 Millionen Euro Verlust zu verzeichnen waren, gehen die Verantwortlichen derzeit für das abgelaufene Jahr nur von rund 3,4 Millionen Euro aus.

"Mit Blick auf die Vergangenheit ist uns eine frühzeitige und solide Prüfung wichtiger denn je. Deshalb waren die Wirtschaftsprüfer schon ein erstes Mal im Haus. Die Zahlen können sich im Zuge der detaillierten Prüfung zwar noch ändern. Alles ist vorläufig. Wir rechnen aber allenfalls mit geringen Abweichungen", erklärt Mischer.

Landrat Brötel betont, dass man sich in Absprache mit der Klinikleitung ganz bewusst für eine frühe Veröffentlichung der Zahlen entschieden habe: "Direkt nach der Information unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen von Betriebsversammlungen in Mosbach, Buchen und Hüffenhardt wollen wir auch für die Öffentlichkeit ein positives Signal setzen. Denn wir sind außerordentlich zufrieden mit dieser positiven Entwicklung. Natürlich sind da auch Einmaleffekte enthalten, und wir sind auch noch längst nicht am Ziel. Es ist aber ein Riesenschritt in die richtige Richtung, den ich in dieser Dimension vor Wochen noch kaum für möglich gehalten hätte."

Zu der Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr haben im Wesentlichen gesteigerte Einnahmen und ein solides Kostenmanagement beigetragen. Grundlage hierfür ist ein zu Beginn des Jahres 2014 sorgfältig vorbereiteter und abgestimmter Maßnahmenplan. Beispielsweise wurden eine neue Organisationsstruktur eingeführt und strukturelle Änderungen umgesetzt. Dabei wurden alle Maßnahmen einer Bewertung nach ihrer Wichtigkeit für den Erfolg der Klinken unterzogen, so dass sinnvolle Prioritäten gesetzt werden konnten. Ziel war es, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die umfassenden Veränderungen intern mittragen und aktiv gestalten. "Ich bin jeder und jedem Einzelnen sehr dankbar und ziehe meinen Hut vor dieser großen Leistung", betont Mischer.

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Landrat Brötel und Geschäftsführer Mischer sehen die gestiegene Zahl der Patienten als einen klaren Vertrauensbeweis der Menschen im Landkreis: "Wir gehen jetzt das aktuelle Geschäftsjahr mit Zuversicht an. Klares Ziel ist es, unsere Kliniken in der Trägerschaft des Landkreises zu halten. Wir wollen dem Patienten ‚Neckar-Odenwald-Klinken‘ sobald wie möglich die vollständige Gesundung attestieren und ihn so in eine gesicherte Zukunft führen."

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