Kokain per Snapchat gehandelt
Ein Mosbacher soll Kopf einer Drogenbande sein. Fünf von sieben Tatverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.

Mosbach. (cao/ots) Der Mosbacher Polizei und Staatsanwaltschaft ist ein bedeutender Coup gegen die organisierte Kriminalität in der Region gelungen. Fünf der insgesamt sieben Tatverdächtigen sitzen seit Freitag vergangener Woche in Untersuchungshaft. Die Männer im Alter zwischen 21 und 25 Jahren werden verdächtigt, im Neckar-Odenwald-Kreis mit Kokain und Marihuana im großen Stil gehandelt zu haben. Auch mehrere Waffen wurden sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch erklärten, ergaben sich bereits im November 2024 Hinweise darauf, dass über einen Account bei "Snapchat" ein reger Handel mit Betäubungsmitteln im Landkreis betrieben wird. Der konkrete Verdacht richtete sich schließlich gegen einen 25-jährigen Mosbacher, den die Ermittler als Kopf der Bande identifizierten.
Als es am vergangenen Donnerstag zu einer Rauschgiftübergabe kommen sollte, wurde der Hauptverdächtige von Spezialkräften der Polizei festgenommen. 100 Gramm Kokain sowie eine Pistole wurden bei dem vermeidlichen Drogenboss sichergestellt. Zeitgleich erfolgten weitere Durchsuchungen von insgesamt acht Wohnobjekten – nicht nur im Neckar-Odenwald-Kreis, sondern auch im Rems-Murr- sowie im Rhein-Neckar-Kreis, außerdem im Landkreis Heilbronn. Dabei wurden sechs weitere Tatverdächtige vorläufig festgenommen.
Bei den Einsatzmaßnahmen und den anschließenden Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter einen Bargeldbetrag im hohen vierstelligen Bereich, vorportionierte Konsumeinheiten von Kokain und Marihuana sowie eine scharfe Schusswaffe mit Munition, mehrere Schreckschusswaffen, einen Elektroschocker und einen Schlagring.
Bereits am darauffolgenden Tag wurden fünf der vorläufig festgenommenen Männer dem Haftrichter am Amtsgericht Mosbach vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach Haftbefehle unter anderem wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln.
Die Tatverdächtigen wurden anschließend in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Seit wann die Bande tatsächlich aktiv war und wie viele Drogen die Männer insgesamt verkauft haben – eventuell auch über die Landkreisgrenzen hinaus – ist Gegenstand der Ermittlungen. Frühestens in drei Monaten sollen diese abgeschlossen sein.
Update: Mittwoch, 5. Februar 2025, 14.14 Uhr