"Freunde des Pfalzgrafenstifts" gehen auseinander
Verein löst sich auf - Satzungsauftrag an Existenz der Einrichtung in der Altstadt gebunden

Mosbach. (RNZ) Ideelle und materielle Unterstützung des Pfalzgrafenstifts: Laut Satzung soll dies der Förderverein des Hauses leisten. Dieser Auftrag aber, so sah es jüngst die Mitgliederversammlung des "Vereins der Freunde des Pfalzgrafenstifts", ist untrennbar verbunden mit der Existenz der Einrichtung in der Altstadt. Dies aber wird sich ändern. So folgte die Versammlung dem vom Vorsitzenden Wolfgang Obermeier vorgetragenen Vorschlag des Vorstands und gab grünes Licht für die Auflösung des Vereins (zum 1. Januar 2019).
Das bedeutet aber nicht ein abruptes Ende der Förderung des "Stifts", das bekanntlich in ein Seniorenzentrum der Johannes-Diakonie übergehen wird. Diese übernimmt die Trägerschaft zum 1. Januar 2019 von der "Diakonischen Altenhilfe". Voraussichtlich 2021 soll der Umzug in den für 90 Plätze konzipierten Neubau des "Seniorenzentrums Mosbach" erfolgen. Bis dahin will der Verein die Bewohnerinnen und Bewohner des Pfalzgrafenstifts in gewohnter Form unterstützen, betonte Obermeier. Weiterhin will man also den "Dienstag-Treff" mit einer pädagogischen Fachkraft, Konzerte der Musikschule und Blumengeschenke zur Weihnachtszeit finanzieren.
Votierten die Mitglieder einstimmig für die Auflösung des 1984 parallel zur Inbetriebnahme der Einrichtung gegründeten Vereins, so gab es doch kritische Stimmen zu den Entwicklungen, die Obermeier in der Aussprache "turbulente Zeiten rund ums Haus" genannt hatte. Kritisch hinterfragt wurde, warum man keinen Antrag auf Verlängerung der Frist für die Umsetzung der in der Landesheimbauverordnung geforderten Maßnahmen gestellt habe. Andernorts hätte man damit Erfolg gehabt. Dort aber seien andere Voraussetzungen gegeben, erläuterte der Vorsitzende der Diakonischen Altenhilfe, Dekan Folkhard Krall. Das Stift erfülle nicht die für eine Gewährung der Verlängerung gestellten Bedingungen, und so habe man auf einen Antrag verzichtet. Dann hätte man auch auf Brandschutzmaßnahmen verzichten können, wurde danach ebenso angeführt wie Unmut über die Kommunikation des Themas "Pfalzgrafenstift" durch die Stadtverwaltung geäußert wurde.
Den Blick auf die aktuelle Situation im "Stift" richtete Heimleiter Udo Fütterer und bekundete seine Freude darüber, dass die Übernahme durch die Johannes-Diakonie Sicherheit für Bewohner und Mitarbeiterschaft brachte. Die Arbeitsverträge seien nicht geändert worden, niemand habe gekündigt. Allein durch Fluktuation (Rente, Krankheitsfälle) ergebe sich eine etwas abgesenkte Personalstärke. Derzeit seien 81 von 83 Plätzen belegt, die Umstellung in der Verwaltung laufe.
Ein Anliegen war es dem Heimleiter, dem Verein Dank zu sagen für die Unterstützung in all den Jahren. "Segensreiche Arbeit", so Udo Fütterer, hätten die "Freunde" geleistet. Dem pflichtete auch Krall bei und würdigte das große Engagement. Das Vereinsvermögen - über die Finanzen hatte Kassier Thomas Flicker informiert und von Prüferin Verena Noe Lob für die gute Kassenführung erhalten - fällt nach der Liquidierung dem Hospitalfonds der Stadt zu.



