Arbeiten rund ums Studierendenwohnheim auf der Zielgeraden
Abschluss bis Anfang Oktober - Tiefgarage bekommt einen zweiten Fluchtweg

Von Alexander Rechner
Mosbach. Das imposante Bauwerk an der Bundesstraße B27 ist kaum zu übersehen. Die Pendler, die auf der Mosbacher Ortsdurchfahrt täglich unterwegs sind, konnten und können den Fortschritt des Studierendenwohnheims gut verfolgen. Zwischen Odenwald- und Hauptstraße errichtet das Studierendenwerk Heidelberg 84 jungen Frauen und Männern ein Zuhause auf Zeit. Das Vorhaben ist mittlerweile auf der Zielgeraden.
Während im Inneren der neuen Immobilie seit Anfang Oktober vergangenen Jahres Leben herrscht und Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach dort bereits wohnen, ist man noch mit dem Außenbereich beschäftigt. Doch die Arbeiten an der Anlage unter freiem Himmel sollen mit großen Schritten "voraussichtlich Mitte September" fertiggestellt sein, wie ein Sprecher des Studierendenwerks Heidelberg auf Anfrage der RNZ mitteilt.
Bei dem Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Landeszentralbank wurden in der Vergangenheit immer wieder kritische Stimmen laut. Zu einer zeitlichen Verzögerung ist es bei dem Bau der Tiefgarage gekommen. Über mögliche Gründe wurde in Mosbach mitunter spekuliert. Auf dem Areal sei man mit einem Grundwasserproblem konfrontiert, brodelte es in der Gerüchteküche.
Allerdings ist vom Studierendenwerk Heidelberg dazu zu hören, dass diese Spekulation nicht richtig sei. Eine vorübergehende Schließung der Aushubdeponien Anfang des Jahres wegen großer Nässe habe für eine zeitliche Verzögerung gesorgt. "So konnte der Aushub erst Mitte März abgefahren werden", erläutert der Sprecher. "Hinzukommend kam es aufgrund der Coronakrise zu Verzögerungen der Baumaßnahmen."
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Voraussichtlich Ende Oktober sollen die Arbeiten an der Tiefgarage dann endgültig abgeschlossen sein. Dort ist man aktuell noch mit dem Bau eines zweiten Fluchtweges beschäftigt. Zu den Gründen, warum man einen weiterer Fluchtweg errichtet, äußert sich der Sprecher des Studierendenwerkes Heidelberg dahingehend, dass der bestehende Fluchtweg einen Nachteil aufweise. "Fremde Personen könnten sehr leicht ins Gebäude gelangen", sagt der Sprecher. Der Bau des zweiten Fluchtweges stehe "in keiner Verbindung mit einem Grundwasserproblem", heißt es aus der Universitätsstadt Heidelberg.
Mit dem Abschluss der Arbeiten in der Tiefgarage "voraussichtlich zum 1. Oktober 2020" sollen dann auch sämtliche Arbeiten am und rund um das neue Studierendenwohnheim fertiggestellt sein, so die aktuelle Planung des Studierendenwerkes Heidelberg. Dann soll der Außenbereich genauso erstrahlen wie das Innere des stattliche Bauwerks. Die studentische Wohnanlage bietet 84 voll möblierte Einzelappartements, von denen vier barrierefrei sind. Jedes der etwa 20 Quadratmeter großen Zimmer umfasst eine Kochecke mit einem Induktionsherd sowie eine Dusche und ein WC. Überdies können die Studierenden in diesen Appartements via Wlan ins Internet.
Wie viel Geld das Studierendenwerk in das neue Wohnheim investiert, wollte man nicht genau beziffern. Erst nach Abschluss aller Arbeiten stehe dies fest und könne konkret genannt werden.
Beim Studierendenwerk Heidelberg fragen indes junge Frauen und Männer an, die in der neuen Immobilie während ihres Studiums an der DHBW Mosbach wohnen wollen. In den vergangenen Monaten der Corona-Pandemie schimmerte aus den Fenstern der neuen Zimmer dagegen weniger Licht in die blaue Dämmerung Mosbachs hinaus. "Aufgrund des Ausfalls der Präsenzlehre hielten sich in den vergangenen Monaten schätzungsweise nur etwa 30 Prozent der Bewohner(innen) in unserem Wohnheim auf", führt der Sprecher als Begründung dazu aus. In Zukunft könnte sich das abendliche Bild aber wandeln; eine größere Zahl an Studentinnen und Studenten werde wohl wieder vor Ort sein. "Anhand der vorliegenden Bewerbungen rechnen wir damit, dass wir demnächst voll belegt sein werden", führt der Sprecher als positives Signal an.



