Das Parkdeck des Obertorzentrums soll bald wiederbelebt werden
Vertragsverhandlungen befinden sich in finaler Phase - Parkwache Fuchs will das Parkdeck des Obertorzentrums betreiben

Von Alexander Rechner
Mosbach. Parkplätze sind in der Innenstadt ein begehrtes Gut, in Mosbach ist das Thema Parkraum ein Dauerbrenner. Für alle Autofahrer, die künftig in der Großen Kreisstadt einen Platz ergattern wollen, könnte es in Zukunft etwas komfortabler werden. Denn das Parkdeck des Obertorzentrums an der Ecke Hauptstraße/Alte Bergsteige steht vor einer Wiedereröffnung. "Die Vertragsverhandlungen sind in den letzten Zügen", sagt Christoph Heitmann von der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit AG, Eigentümerin des Gebäudes. Die Gespräche mit einem Parkplatzbetreiber und der Baurechtsbehörde liefen vielversprechend, war vonseiten der Immobiliengesellschaft zu erfahren. Die Verhandlungen seien kurz vor dem Abschluss. Nach Informationen der RNZ will die Parkwache Fuchs das Parkdeck des Obertorzentrums betreiben.
In Mosbach ist die Parkwache Fuchs schon etabliert. Das Unternehmen aus Karlsruhe betreibt die Tiefgarage "Zentrum" am Mosbacher Gartenweg.
Den Verantwortlichen der Hamborner Reit AG ist es dabei wichtig, "zügig den Stellplatzbetrieb zu ermöglichen", wie Christoph Heitmann gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung darlegt. In der vergangenen Woche habe es auch einen Vororttermin gegeben, der laut Heitmann gut verlaufen ist.
Allerdings ist wohl noch etwas Geduld gefragt. Der Mietvertrag mit Kaufland läuft Ende Oktober aus, der Neckarsulmer Vollsortimenter schloss im Februar im Obertorzentrum seine Filiale (ursprünglich hatte man das Engagement Mitte des Jahres dort beenden wollen). "Erst nach Auslauf dieses Mietvertrages können wir wieder uneingeschränkt über das Objekt verfügen", erklärt Christoph Heitmann. Das bedeutet: Erst danach kann das Parkdeck neu betrieben werden. Viele Autofahrer(innen) wird es sicherlich freuen, wenn die Stellplätze bald der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Schließlich verfügt das Objekt insgesamt über 160 Plätze, 86 im Erd- und 74 in Obergeschoss. Allerdings prognostiziert Christoph Heitmann die Eröffnung des Parkdecks in zwei Etappen. Zunächst wird wohl nur das EG in Betrieb genommen, im Anschluss daran soll das Obergeschoss voraussichtlich Anfang kommenden Jahres geöffnet werden. Im Obergeschoss fehle ein zweiter Fluchtweg - und der müsse folglich erst errichtet werden.
Über die abzeichnende Öffnung des Parkdecks freut sich auch Mosbachs Citymanagerin Andrea Zorn. "Wenn die Verträge letztlich in trockenen Tüchern sind und sich die Türen des Parkdecks öffnen, ist das eine Bereicherung für unsere Stadt", zeigt sich Zorn überzeugt. Insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ist die Citymanagerin davon angetan, dass (wieder) eine größere Anzahl an Parkplätzen den Autofahrern zur Verfügungen stehen wird.
Aber nicht nur mit dem Parkdeck befassen sich Mitarbeiter der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit, sondern mit dem kompletten Gebäudeensemble. Die präferierte Lösung der Eigentümerin ist dabei eine Neuvermietung. "Sie steht im Fokus unserer Aktivitäten", schildert Heitmann. Und auch in Mosbach macht man sich darüber Gedanken, wie das Areal künftig sinnvoll genutzt werden kann. Die Nähe zur Innenstadt ist geradezu ideal.
Die Debatte um die Zukunft des Obertorzentrums wurde durch das Interesse der Dualen Hochschule (DHBW) Mosbach an diesem Gebäude befeuert, die dort gerne ihrem Baukompetenzzentrum ein Domizil geben möchte. Und die Hamborner Reit zeigt sich dieser Idee grundsätzlich aufgeschlossen. "Wir haben jede Gesprächsmöglichkeit mit Vertretern der DHBW, des Landes sowie der Stadt gerne wahrgenommen, um Bedarfe, Umsetzungsmöglichkeiten und Herausforderungen zu erörtern", sagt Heitmann.
"Da wir davon ausgehen, dass die Rückmeldungen seitens des Landes und der DHBW noch Zeit in Anspruch nehmen werden und die Realisierung noch grundsätzlicher Überlegungen bedarf, verfolgen wir auch anderweitige Folgenutzungsideen", erläutert Christoph Heitmann. Angesichts dessen möchte man das Obertorzentrum übergangsweise anderweitig vermieten. Und so führe man Gespräche mit potenziellen Mietern, um die zeitlich befristete Lösung zu realisieren. Denn: Für die DHBW stehen die Türen der Immobiliengesellschaft offen. Nun ist aber erst mal das Parkdeck dran.



