Diskussion über Autos in der Altstadt
Bauausschuss greift Thema auf - Versenkbare Poller könnten Abhilfe schaffen

Wer ist Anlieger? Wer "Sondernutzungsberechtigter"?: Über zu viele Autos in der Eberbacher Fußgängerzone wird jetzt diskutiert. Foto: cum
Eberbach. (cum) Zu viele Autos in der Fußgängerzone in der Eberbacher Altstadt - das führte nach dem RNZ-Bericht auch zu Diskussionen im Bauausschuss des Eberbacher Gemeinderats. "Das ist wirklich die meistbefahrene Fußgängerzone Deutschlands", stellte Rolf Schieck (SPD) fest.
Karl Braun (CDU) brachte das vor Jahren schon diskutierte Thema eines per Fernbedienung versenkbaren Pollers wieder auf den Tisch. Auch das seit drei Jahren immer mal wieder auf der Tagesordnung stehende Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Innenstadt müsse endlich angegangen werden.
Benjamin Müller (Freie Wähler) schlug mit Dreikantschlüssel herausnehmbare Poller als kostengünstigere und schneller umsetzbare Lösung vor, um den Verkehr einzudämmen.
Laut Stadtbaumeister Steffen Koch geht es bei den Pollern zur Zufahrtsbeschränkungen allerdings weniger um die Kosten. Vielmehr hätten sich Ordnungsamt und Rechtsamt bislang mit der Abgrenzung schwer getan, wer eine Fernbedienung oder einen Schlüssel dafür bekommen soll und wer nicht. Und Dreikantschlüssel ließen sich in jedem Baumarkt kaufen. "Wie wir der Sache Herr werden können, um eine echte Fußgängerzone draus zu machen, weiß ich auch nicht, und ich glaube auch nicht, dass das bei allen auf Gegenliebe stoßen wird", sagte Koch.
Zum von Braun angemahnten Parkraumbewirtschaftungskonzept seien vom Ordnungsdienst bei seinen Rundgängen Zahlen und Kennzeichen erfasst worden. Die Auswertung wird laut Koch "noch ein bisschen dauern". Bürgermeister Peter Reichert sagte zu, darüber in der nächsten Gemeinderatssitzung Auskunft zu geben.
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Klaus Eiermann (SPD) regte an, die 20 Jahre alte Satzung für den Fußgängerbereich auf einen neuen Stand zu bringen. Fraktionskollege Rolf Schieck übte auch Kritik an der Überwachung: Nach 21 Uhr sei der Ordnungsdienst nicht mehr unterwegs und die Polizei kümmere sich nicht - "also kann ich doch fahren, wie ich will." Er sehe nur die Möglichkeit, die Fußgängerzone etwa ab 11 Uhr vormittags komplett dicht zu machen, damit keiner mehr mit dem Auto reinkommt - oder alles zu lassen, wie es ist.