Krösselbach

Alfred Schließler führt die Besucher in den "Folterkeller" seiner Kindheit

Viele Gruppen nutzen bundesweiten Tag der offenen Töpferei für einen Besuch in der Keramikwerkstatt in Krösselbach.

14.03.2023 UPDATE: 14.03.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Bei einem Rundgang durch den „Tonkeller“ erläuterte Töpfermeister Alfred Schließler interessierten Besuchern, wie die Keramikmasse in einer Strangpresse verdichtet und zu unterschiedlich dicken Strängen verpresst wird. Foto: Barbara Nolten-Casado

Von Barbara Nolten-Casado

Krösselbach. Man nehme niedrig brennenden Ton aus Aglasterhausen, füge hellbrennende Schamotte, Steinzeugton aus dem Bayrischen Wald, Kaolin, Kalkspat, Talkum, Cordierit-Schamotte, ein wenig Bariumkarbonat und die Tonreste und Glasurabfälle aus vorangehenden Produktionsprozessen hinzu und vermische alle Zutaten mit Wasser unter Rühren zu einer probaten keramischen Masse. Mit den entsprechenden Gerätschaften, mit meisterlichem Know-How, viel kunsthandwerklichem Gespür und jeder Menge Herzblut wird dieses Gemisch sodann zum Stoff, aus dem sich formschöne Brotdosen, attraktive Krüge, Teeschalen, Teller oder bildhübsche Tässchen kreieren lassen.

Im Rahmen des bundesweit begangenen "Tages der offenen Töpferei" hatte Töpfermeister Alfred Schließler am Wochenende in seine Keramikwerkstatt Krösselbach eingeladen, um interessierten Zeitgenossen Einblicke in die Geheimnisse seiner Töpferkunst zu gewähren. Lässt sich der Meister zuweilen auch mal bei seiner Arbeit an der Töpferscheibe über die Schulter schauen, so standen diesmal Führungen durch den "Tonkeller" auf dem Programm. Sechs Gruppen führte Schließler allein am Samstag durch die Unterwelt des weitläufigen Werkstattgebäudes. Am Sonntag sollten es erfahrungsgemäß noch weit mehr werden.

Dabei hatte Alfred Schließler zu Jahresbeginn eigentlich das Töpferhandwerk an den Nagel hängen wollen. Er übergab das Anwesen mit der 1946 gegründeten und über die Jahre sieben Mal erweiterten Keramikwerkstatt – außer dem eigenen Wohnhaus – an seine beiden Söhne, um sich fortan ganz dem beschaulichen Rentnerdasein hinzugeben.

Sohn Jonathan werde – als gelernter Koch – demnächst ein Catering-Unternehmen auf dem Krösselbach-Areal eröffnen, berichtet Alfred Schließler. Jonathans Ehefrau Nina Reidel wolle Yoga-Kurse anbieten. Und Sohn Claudius, Schreinermeister von Beruf, werde sich eine Möbelwerkstatt einrichten, um dort

Auch interessant
Aglasterhausen: Milcherzeuger müssen im Bereich Energie was tun
Helmstadt/Aglasterhausen: Krebsbachtalbahn würde Takt der S51 verschlechtern
Aglasterhausen: Landratsamt plant Flüchtlingsunterkunft für 75 Personen
(bearbeitet)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.