Modernste Technik zum Wohl des Patienten
Der Orthopäde und Unfallchirurg Arne Bieling hat die Schulterendoprothetik erfolgreich eingeführt

Arne Bieling bei der digitalen Prothesenplanung: Der Mediziner hat am Hardheimer Krankenhaus vor einem Jahr die Schulterendoprothetik mit Erfolg eingeführt. Inzwischen stehen die Patienten bei ihm Schlange. Foto: Krankenhaus Hardheim
Hardheim. (rnz) "Neben Hüften und Knien werden nun auch Schultern auf höchstem Niveau operiert." Mit diesen Worten hatte der Vorsitzende des Krankenhausverbands Hardheim-Walldürn, Bürgermeister Volker Rohm, den neuen Unfallchirurgen und Orthopäden vor einem Jahr am Haus begrüßt. Nun, gut zwölf Monate später, lässt sich festhalten, dass Arne Bieling den Vorschusslorbeeren voll und ganz gerecht geworden ist. Der Mediziner hat die Schulterendoprothetik erfolgreich am Krankenhaus Hardheim eingeführt, die ärztliche Leistungspalette erweitert und sich zudem gut im Team der chirurgisch-orthopädischen Gemeinschaftspraxis und des Krankenhauses eingelebt.
108 arthroskopische Eingriffe an der Schulter hat Bieling in seinem ersten Jahr in Hardheim durchgeführt, dazu kommen 30 Schulterprothesen und andere Schultereingriffe wie die Versorgung von Frakturen (Brüchen) und Muskel-/Sehnentransfer-Operationen. "Nur Schultern zu operieren wäre auf Dauer langweilig", sagt der Mediziner lächelnd und verweist auf seine Expertise bei Hüftoperationen.
Langweilig wird es ihm in Hardheim aber garantiert nicht: Die Patienten stehen im wahrsten Sinne des Wortes Schlange. Bis November ist Arne Bieling bereits ausgebucht. Die Patienten fahren bis zu 100 Kilometer, um einen Termin bei dem Schulterspezialisten zu bekommen.
Hintergrund
Arne Bieling ist 47 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Kindes. Der aus Hannover stammende Mediziner studierte von 1993 bis 2000 Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.
Nach fünfjähriger Assistenzarzttätigkeit am Klinikum
Arne Bieling ist 47 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Kindes. Der aus Hannover stammende Mediziner studierte von 1993 bis 2000 Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.
Nach fünfjähriger Assistenzarzttätigkeit am Klinikum Wetzlar-Braunfels wechselte Bieling als Assistenzarzt an die Orthopädische Klinik der Hessing-Stiftung nach Augsburg.
Von 2008 bis 2010 war er Funktionsoberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Kreiskrankenhaus Groß-Gerau, ehe er an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Rotkreuzklinik Wertheim zuletzt als Chefarzt den neuen Bereich der Schulterchirurgie aufbaute.
Arne Bieling hat die Anerkennung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie der Schwerpunktbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie erlangt.
Hat er mit einer solchen Resonanz gerechnet? "Gehofft schon, aber nicht ernsthaft erwartet", gibt der 47-Jährige zu. Die anfänglichen Existenzängste beim Start in die Selbstständigkeit hätten sich deshalb bereits nach wenigen Monaten verflüchtigt. Den Schritt vom angestellten Arzt zum Teilhaber einer Praxis habe er nicht einen Tag bereut.
Auch wenn der große Patientenzustrom die Ärzte und die Praxis mitunter an ihre Grenzen stoßen lässt, so habe er doch täglich Freude an seiner Arbeit. Da er keine offene Sprechstunde anbietet, sondern nach Terminvergabe arbeitet, sei es möglich, sich die nötige Zeit für den Patienten zu nehmen und ihn über den bevorstehenden Eingriff umfassend aufzuklären, betont Bieling.
Auch interessant
Dass nun auch künstliche Schultergelenke in Hardheim eingesetzt werden, sorgt für eine Erweiterung und Abrundung des Leistungsspektrums am Krankenhaus. Im Bereich der Schulter kann der Mediziner das komplette konservative und operative Spektrum abdecken - und zwar bei allen Krankheitsbildern des Gelenks, ob Brüche, Sehnenverletzungen oder Verschleißerscheinungen. Mit den dabei angewandten Methoden ist das Krankenhaus am Puls der Zeit: Mit modernsten Techniken und Materialien sorgt Bieling dafür, dass die Schmerzen der Patienten gelindert und ihre Mobilität wiederhergestellt wird. Über allem steht ein Ziel: die Lebensqualität der Schulterpatienten zu verbessern.
Wie Arne Bieling aufzeigt, gibt es drei Möglichkeiten, die Schulter durch ein künstliches Gelenk zu ersetzen: eine anatomische Schultergelenkprothese, bei der die Kugel des Gelenks durch einen abgerundeten Metallkopf und die Pfanne durch eine abgerundete Kunststoffschale ersetzt werden; eine inverse Schultergelenkprothese, bei der die normale Struktur der Schulter "umgekehrt" wird; ein Oberflächenersatz an der Schulter, der für Patienten mit guter Knochenqualität in Frage kommt.
In der Operationsvorbereitung setzt der Mediziner ebenfalls auf die Vorzüge der modernen Technik: Er nutzt nämlich ein Computerprogramm zur dreidimensionalen digitalen Prothesenplanung, das deutschlandweit nur an 25 Krankenhäusern zur Anwendung kommt. Damit lässt sich die Qualität der Eingriffe und die Sicherheit für die Patienten noch einmal erhöhen, betont Bieling, der Mitglied in den beiden renommierten Fachgesellschaften AGA (Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie) und DVSE (Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie) ist.
Die Zahl der sehr komplexen endoprothetischen Operationen hat in Hardheim in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Auch deshalb ist der kurz bevorstehende Erweiterungsbau des Krankenhauses dringend erforderlich. Denn es ist nicht zu erwarten, dass der Zustrom an Patienten nachlassen wird. Im Gegenteil: Arne Bieling möchte das Leistungsspektrum weiter ausbauen und plant, künftig auch Eingriffe zur Wirbelsäulenstabilisierung durchzuführen.



