Krankenhaus Hardheim

Die Platznot soll schon bald ein Ende haben

Rat erteilt grünes Licht für nächsten Anbau am Krankenhaus

29.09.2017 UPDATE: 30.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Direkt an die chirurgische Praxis (r.) soll in Richtung Rettungswache (l.) ein Anbau errichtet werden, der die Platznot am Hardheimer Krankenhaus lindern soll. Foto: Rüdiger Busch

Hardheim. (rüb) Das Hardheimer Krankkenhaus erhält in den nächsten Monaten nicht nur einen neuen Bettentrakt - wie vom Gemeinderat im Juli beschlossen -, sondern noch einen weiteren Anbau und zwar im Bereich der gynäkologischen Praxis und des OP. Damit soll die dortige Platznot, die teilweise dazu führt, dass Patienten der Gemeinschaftspraxis Schmid-Wolfert-Kirsch-Bieling im Freien warten müssen, da die Praxis häufig komplett überfüllt ist. Rund 600.000 Euro investiert die Gemeinde in das Bauvorhaben, das parallel zum Bau des neuen Bettentrakts im Frühjahr durchgeführt werden soll.

Während der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag in Erfeld der Planung und der Beantragung von Zuschüssen beim Regierungspräsidium Karlsruhe einstimmig grünes Licht erteilte, gab es bei der Frage, ob die Arbeiten zeitgleich mit dem Bau des Bettentrakts durchgeführt werden sollen, unterschiedliche Ansichten. Mit 9:3 Stimmen gab es am Ende aber doch eine deutliche Mehrheit für das konzertierte Vorgehen.

Verwaltungsleiter Ludwig Schön hatte die Pläne bereits im Juli im Gemeinderat vorgestellt. Seine zentrale Botschaft lautete damals: Die erfreuliche Entwicklung am Krankenhaus mit steigenden Patienten- und Operationszahlen und einer stetigen Ausweitung des ärztlichen Leistungsspektrums habe auch eine Schattenseite. Und die heiße Platznot. Im erst vor fünf Jahren in Betrieb genommenen OP-Bereich bestehe dringender Handlungsbedarf, da die Nebenräume, und hier insbesondere das Sterilgutlager, aus allen Nähten platzen würden. Ähnlich sehe es in der chirurgischen Gemeinschaftspraxis aus, die täglich über 200 Patientenkontakte zähle. "Die Praxis ist restlos überlaufen. Die Situation ist auf Dauer nicht tragbar", sagte Schön.

Mit einem zwischen drei und fünf Meter breiten Anbau an die chirurgische Praxis - in Richtung Rettungswache - sollen beide Problemfelder bald schon der Vergangenheit angehören. Der Fußweg vom Parkplatz zum Krankenhaus muss dafür verlegt werden. Im Erdgeschoss könnten weitere Sprechzimmer, ein zusätzlicher Warteraum und eine größere Anmeldung entstehen. Ein Stock höher - im OP-Bereich - wäre Platz für die notwendige Erweiterung der Nebenräume. Und im zweiten Obergeschoss könnte die gynäkologische Praxis ihren Wartebereich erweitern. Die Gesamtkosten sollen rund 945.000 Euro betragen. Ein Zuschuss des Regierungspräsidiums über 250.000 Euro wurde in Aussicht gestellt.

"Nachdem bereits größere Arbeiten anstehen, ist es sehr sinnvoll, beide Maßnahmen zu verbinden", sagte Dr. Ingo Großkinsky für die CDU-Fraktion. Das Krankenhaus sei ein "kleiner Leuchtturm" für Hardheim und genieße einen sehr guten Ruf: "Wenn weitere Verbesserungen notwendig sind, dann sollen diese auch durchgeführt werden."

Auch interessant
Hardheimer Krankenhaus: Unterbringung der Patienten wird verbessert
Hardheimer Krankenhaus: Chirurgische Praxis und OP-Bereich sollen erweitert werden
Hardheimer Krankenhaus: Die Patientenzahlen steigen weiter
: Krankenhaus Hardheim investierte mehr als 100 000 Euro in Endoskopieturm

"Wir freuen uns, dass das Krankenhaus und die Praxen so gut angenommen werden", betonte Klaus Schneider für die Freien Wähler. Auch er sah die Notwendigkeit für den geplanten Anbau, schlug aber vor, abzuwarten, bis die Zuschussfrage geklärt ist.

"Die gute medizinische Versorgung der Bevölkerung genießt für uns eine hohe Priorität", stellte Manfred Böhrer (SPD-Bürgerliste) heraus. "Deshalb sind wir in der Pflicht, die baulichen Rahmenbedingungen zu schaffen, zumal es bei der Bauausführung Synergieeffekte mit dem Neubau des Bettentrakts gibt." Als Anregung schlug Böhrer den Bau einer Cafeteria vor: Dieser Wunsch werde immer wieder von Patienten geäußert. Bürgermeister Rohm sagte zu , dass entsprechende Flächen bei der Planung freigehalten würden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.