IHK-Kaufkraft-Analyse 2019

Buchen und Mosbach sind Kaufkraftmagneten

Große Kreisstadt belegt innerhalb des IHK-Bezirks den Spitzenplatz

30.08.2019 UPDATE: 31.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Die Einkaufsstadt Buchen - hier das Einkaufszentrum am Sendeturm - bindet auffallend viel Kaufkraft ihrer Einwohner und der Menschen aus der Region. Dies belegt die Kaufkraftstudie der IHK Rhein-Neckar. Foto: Rüdiger Busch

Neckar-Odenwald-Kreis. (pm/rüb) Platz eins und Platz sechs gehen an den Neckar-Odenwald-Kreis: Die Mittelzentren Mosbach (1.) und Buchen (6.) zählen zu den attraktivsten Einkaufszielen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. Bemessungsgrundlage ist der Zentralitätswert, der anzeigt, in welchem Umfang die Kaufkraft der Einwohner der jeweiligen Kommune und des Umlands gebunden wird. Der Zentralitätswert gilt als Indikator für die Attraktivität eines Einkaufsortes. (Die komplette IHK-Kaufkraft-Analyse finden Sie hier rechts als Download)

"Der Bezirk der IHK Rhein-Neckar gehört bundesweit zu den attraktivsten Einzelhandelsregionen. Gemessen an ihrer Zentralität gibt es bundesweit nur wenige IHK-Regionen, die attraktiver sind als unsere Region", zeigt sich IHK-Präsident Manfred Schnabel zufrieden mit den Ergebnissen der diesjährigen Kaufkraftanalyse.

Der Zentralitätswert gibt Aufschluss darüber, ob es dem lokalen Einzelhandel gelingt, die vorhandene Kaufkraft zu binden, bzw. zusätzliche Kaufkraft von außerhalb anzuziehen. Trotz eines relativ guten Zentralitätswerts schafft es die Region nicht, die gesamte regionale einzelhandelsrelevante Kaufkraft zu binden. Zwischen den im IHK-Bezirk getätigten Umsätzen im stationären Handel (7,73 Milliarden Euro) und der insgesamt zur Verfügung stehenden einzelhandelsrelevanten Kaufkraft (8,4 Milliarden) gibt es eine Lücke von 670 Millionen Euro. Rund acht Prozent der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft der Einwohner im IHK-Bezirk verbleibt nicht im stationären Handel, sondern fließt überwiegend in den Onlinehandel oder wird außerhalb der Region ausgegeben.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das durchschnittliche Einkommen der Einwohner im IHK-Bezirk um 2,8 Prozent auf 24.840 Euro angestiegen. Der Neckar-Odenwald-Kreis kommt hier nur auf 23.181 Euro pro Einwohner, womit er leicht unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Doch auch hier ist der Trend positiv: plus 2,9 Prozent.

Von der allgemeinen Kaufkraft stehen dem Einzelhandel im Landkreis davon mit insgesamt 991 Millionen Euro rund 29,8 Prozent zur Verfügung. Pro Einwohner bedeutet dies eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 6927 Euro.

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IHK Rhein-Neckar Kaufkraftzahlen 2019

Zurück zum IHK-Bezirk: Die größten Einkaufsmetropolen der Region sind die beiden Oberzentren Mannheim und Heidelberg. Etwa 52 Prozent des Einzelhandelsumsatzes im IHK-Bezirk entfallen auf die beiden Städte.

Beim Zentralitätswert - also der überörtlichen Kaufkraftbindung - ist aber niemand so gut wie Mosbach: Die größte Stadt im Neckar-Odenwald-Kreis weist mit 178,2 den höchsten Zentralitätswert im gesamten IHK-Bezirk auf. Buchen folgt - noch vor Heidelberg - mit einem Wert von 132,6 auf Rang sechs. Das Unterzentrum Walldürn liegt mit 94,4 am unteren Ende der Rangliste - aber immer noch vor Ladenburg, Neckargemünd und Leimen.

Um sich besser vorstellen zu können, was es mit dem Zentralitätswert auf sich hat, hier noch einige Zahlen: Jeder Buchener Einwohner verfügt über 6969 Euro an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft. Umgerechnet setzte der örtliche Einzelhandel aber 8088 Euro pro Einwohner um. In Mosbach liegt der Wert für die Einzelhandelskaufkraft bei 7001 Euro, umgesetzt werden aber 10.921 Euro pro Einwohner. Beide Städte locken also auffallend viele auswärtige Kunden an. Angesichts des boomenden Onlinehandels ist es umso bemerkenswerter, wie diese Mittelzentren ihre Rolle als Kaufkraftmagneten ausfüllen.

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