Höpfingen

Die Gemeinde ist gut gerüstet für den Krisenfall

Krisenstab der Gemeinde und Experten der EnBW erarbeiten gemeinsam ein Handbuch für Notfälle wie Starkregen und Stromausfall.

28.08.2023 UPDATE: 28.08.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Jonathan Schmidt (l.), Kommunalberater der Netze BW, übergibt ein speziell für Höpfingen zugeschnittenes Krisenhandbuch an Bürgermeister Christian Hauk. Foto: Gemeinde Höpfingen

Höpfingen. (RNZ) "Extreme Wetterereignisse wie Hochwasser, Starkregen und Stürme häufen sich, aber auch Terrorattacken und Blackout können Kommunen unvorbereitet treffen." So warnt die EnBW Gemeinden vor Notfällen und wirbt gleichzeitig dafür, bei der Krisenprävention auf die Expertise des Energieversorgers zu setzen.

Und tatsächlich dringt die Landesregierung seit einigen Jahren darauf, dass Kommunen selbst vorsorgen. Laut Landeskatastrophenschutzgesetz sind Gemeinden wie Höpfingen verpflichtet, die Grundversorgung der Bürger zu gewährleisten und eigene Alarm- und Einsatzpläne und einen Krisenmaßnahmenplan auszuarbeiten.

"Wir müssen in Notsituationen handlungsfähig bleiben"

Also: Was tun im Krisenfall? Um dieser Frage nachzugehen und für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat ein Arbeitskreis der Gemeinde Höpfingen in Zusammenarbeit mit Krisenexperten der EnBW über mehrere Monate hinweg verschiedene Bedrohungslagen und Szenarien diskutiert und Lösungsstrategien entwickelt. Die Ergebnisse hat die EnBW in einem individuellen Krisenhandbuch für die Gemeinde festgehalten. Dieses übergab vor Kurzem Jonathan Schmidt, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, offiziell an Bürgermeister Christian Hauk.

"Ich bin froh, dass wir mit diesem Handbuch nun ein gutes, auf unsere Gemeinde abgestimmtes Arbeitsmittel an der Hand haben, um für Krisenfälle gut gerüstet zu sein", erklärte Hauk. "Denn gerade in Notsituationen müssen wir in Höpfingen und Waldstetten handlungsfähig bleiben. Das schreibt nicht nur das Katastrophenschutzgesetz vor, sondern ist natürlich auch in unserem ureigensten Interesse."

Jonathan Schmidt merkte an: "Die örtlichen Strukturen sind überall unterschiedlich. Wichtig ist, dass jede Kommune individuell betrachtet wird, um in Krisenlagen schnell reagieren zu können und die Kräfte perfekt zu bündeln. Hierzu bringen wir uns als Infrastrukturpartner von Städten und Gemeinden gerne mit unserem Fachwissen ein."

Etwa 15 Teilnehmer umfasste das Team aus Höpfingen rund um den Bürgermeister. Darin vertreten waren unter anderem die Gemeindeverwaltung, der Bauhof, die Freiwillige Feuerwehr, die DLRG und das DRK. Sie erarbeiteten in den vergangenen Monaten in drei Workshops mit den Fachleuten der EnBW professionelle Abläufe und abgestimmte Konzepte für Bedrohungsszenarien, schwerpunktmäßig für Starkregensituationen und langanhaltende und flächendeckende Stromausfälle. Um bei einem großen Krisenszenario der Fürsorgepflicht für die Bürger gerecht werden zu können, wurden Themen wie Evakuierung, mögliche Notunterkünfte und deren autarke Versorgung sowie die Zusammenarbeit im Krisenstab diskutiert und jeweils individuelle Lösungen erarbeitet.

Ergebnis der Arbeit ist ein individuelles Handbuch für Höpfingen, das die Gegebenheiten und Anforderungen der Gemeinde widerspiegelt und daher im Krisenfall als wichtiges Tool zur Bewältigung der jeweiligen Sondersituation dient. Noch dazu können es neue Mitarbeiter zurateziehen, um sich schnell in das Thema einzuarbeiten. Es enthält alle wichtigen Informationen und Arbeitsmittel in der Krise, wie beispielsweise die Zusammensetzung des Krisenstabs, eine Analyse der kritischen Infrastrukturen, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Alarmierungs- und Kriseneinsatzpläne. "Das Handbuch wird ständig weiterentwickelt und an neue Rahmenbedingungen angepasst", heißt es aus dem Höpfinger Rathaus. So will man dort "im Ernstfall schnell, professionell und effektiv [reagieren und handeln]".

Laut Bürgermeister Hauk waren die Workshops sehr effizient und zielführend: "Wir haben den ,Fall X‘ gründlich durchdacht und wissen nun, worauf wir achten müssen." Dennoch sei bloße Theorie allein nicht genug: Der nächste Schritt wäre eine Praxisübung, in welcher der Ernstfall geprobt und das Konzept nochmals auf Herz und Nieren überprüft wird. Abschließend merkte Hauk an: "Wir hoffen natürlich, dass wir von Krisenereignissen verschont bleiben. Wenn es aber doch einmal dazu kommen sollte, wird uns das Handbuch eine wertvolle Hilfe sein."

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