Bei der VHS folgt Melanie Potoski auf Malte Awolin
Nach nur zwei Jahren verlässt der bisherige Volkshochschulleiter Eberbach. Die Mitgliederversammlung wählte die bewährte Stellvertreterin.

Von Felix Hüll
Eberbach/Neckargemünd. Ab erstem Juli heißt die neue Leiterin der Volkshochschule (VHS) Eberbach-Neckargemünd Melanie Potoski. Die bisherige Stellvertreterin ist von der Mitgliederversammlung der zwölf Trägergemeinden am Mittwoch zur Nachfolgerin von Dr. Malte Awolin gewählt worden. Awolin hat gekündigt. Ihn zieht es aus privaten Gründen nach Rheinland-Pfalz. Die Vorbereitungen fürs Herbst-Winter-Semester laufen, das als Zielmarke rund 750 Angebote anstrebt.
"Doktor Awolin hat uns hervorragend durch die Corona-Krise gebracht" betont Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk. Er gibt am Donnerstag Morgen in Eberbach als Vorsitzender des Volkshochschulträgervereins bekannt, dass die Versammlung aller zwölf Trägergemeinden am Mittwoch Abend die bisherige Stellvertretende VHS-Leiterin Melanie Potoski zur Nachfolgerin bestimmt hat. Die Stellte wurde gar nicht erst ausgeschrieben. Dr. Malte Awolin hatte bereits im März aus privaten Gründen gekündigt. Seine Lebenspartnerin konnte hier im Raum Eberbach keine entsprechende Beschäftigung finden, Awolin zieht nun nach Rheinland-Pfalz.
"Drei Sachen kamen zusammen: Der Vorstand dachte sofort an Frau Potoski, Dr. Awolin schlug sie auch selbst vor, und Frau Potoski hat sich von sich aus beworben", erklärte Frank Volk.
Seit zwölf Jahren arbeitet Melanie Potoski (vormals Wehrmann) in der Bussemerstraße 2 a und betreute eigentlich sämtliche Fachbereiche, vor allem aber Arbeit, Beruf, Junge VHS, Kultur, Gestalten, während die Fachbereichsleitung Sprachen zuletzt Daniela Rosenbaum inne hatte.
Auch interessant
Sie ist aktuell in Elternzeit. Der VHS-Trägerverein schreibt jetzt die Stelle einer Fachbereichsleitung aus. Die Volkshochschule sucht zudem jederzeit neue Dozenten und mögliche neue Angebote, bestätigt Volk.
"Wir sind vor zwei Jahren von 100 auf 0 und stehen jetzt wieder bei 40. Wir müssen wieder auf 100 kommen und was dafür tun, weil wir auch wachsen wollen."
Nach dem Corona-Einbruch halfen die Sonderzuwendungen der Mitgliedsgemeinden (Eberbach etwa zahlte in den letzten beiden Jahren zusätzlich zum regulären Finanzierungsanteil 80.000 Euro).
Sie stabilisierten die Volkshochschule brachten sie für den Weiterbestand in eine gute Ausgangslage. "Es war eine schwere Zeit", bestätigte Bürgermeister Peter Reichert Malte Awolin ein gutes Standing, da er kurz nach seiner Einstellung mit der Corona-Problematik konfrontiert worden war.
Im Gegensatz zur Musikschule Eberbach mit überwiegend jüngerem Kundenzielgruppen setze sich die Hörerschaft der Volkshochschule eher aus älteren Semestern zusammen, "und bei der Digitalisierung gibt’s da einfach Grenzen", stellte Reichert fest.
Obwohl genau dies einer der Schwerpunkte von Awolins Wirken sein sollte und er auch sofort mit Digitalangeboten in der Krise reagierte, in der keine Präsenzveranstaltungen mehr möglich waren, brach die Kursnachfrage ein. "Das alles haben Sie hervorragend gemeistert. Vielen Dank dafür", wandte sich Reichert an Awolin, "Frau Coors hat große Fußstapfen hinterlassen, und unsere Volkshochschule hat eine großartige Entwicklung genommen. Und dann kam Corona."Das Lob schließe Awolins Stellvertreterin und nun Nachfolgern gleichwohl mit ein. Sie sei schon länger in Eberbach als er, Reichert, selbst. Er sagte, er wünsche, dass "wir gemeinsam am Hauptsitz Eberbach die Volkshochschularbeit positiv gestalten für alle unsere Mitgliedsgemeinden." Reichert nannte es als eine Wunschvorstellung von ihm, dass aus der Kellreistraße eine VHS-Straße werde, was aktuell Mietvorstellungen der Besitzer und die aktuellen Raumausstattungen unmöglich machten. Aber hier hoffe er auf das Förderprogramm "Smart City", so Reichert.
VHS-Trägervereinsvorsitzender Volk: "Die Zukunft hängt auch davon ab, wie die Entwicklung bei den Kursen ist." Das gelte für die Sprach- und Integrationskurse des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge BAMF, dessen Fördermittel diese mit finanzierten, aber gleichzeitig wegen der Zertifizierungsanforderungen auch eine große Belastung darstellten. Volk: "Darüber dürfen wir aber das althergebrachte Geschäftsfeld nicht vergessen! Wir kommen 2022 mit den von allen bewilligten Sonderzahlungen gut durch, und wir gehen davon aus, dass auch 2023 gut wird. Danach muss man sehen." Deswegen sei wichtig, wie die neue VHS-Leitung Bestehendes erhalte. Neues dazu entwickele und vielleicht auch neue Themen und Dozenten einbinde – Interessenten wenden sich gern an potoski@vhs-eb-ng.de oder 0 62 71/94 62 17.