Windkraft in Eberbach: 2015 war das Jahr der Entscheidung

Trotz des Meinungsstreits um Windräder im Odenwald entwickelt Eberbach den Standort Hebert

21.12.2015 UPDATE: 31.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden

2015 brachte auf dem Weg zu Windradplanungen auf dem Hebert umfangreichen Meinungsstreit, eine Bürgerbefragung und den Ratsbeschluss, das Ziel anzugehen. Foto: pa

Eberbach/Schönbrunn. (fhs) 2015 wurde das Jahr der Entscheidung in Sachen Windkraft am Hebert: Nach einer Bürgerumfrage beschloss der Gemeinderat, im kommenden Jahr mit dem Land Baden-Württemberg ein Konzept zu erarbeiten, wie Hebert-Waldflächen für Windkraftinvestoren ausgeschrieben und vermarktet werden können. Vorausgegangen war eine umstrittene Bürgerbefragung "Pro- oder Contra Windkraft am Hebert". Zuvor hatten Befürworter wie Gegner in zahlreichen detaillierten Leserbriefen und mit Informationsveranstaltungen sowie an Ständen um Mehrheiten in der Bevölkerung gekämpft.

Im März regten Jens Thomson, Peter Grambitter, Ulrike Baufeld, Michael Gray und Rainer Olbert die Gründung der "Initiative Windenergie für Eberbach" (IWE) an. Sie richtete in der Folge Informationsveranstaltungen aus. Auf IWE-Einladung sprachen in Eberbach im März u.a. die Buchener Windparkbetreiber Bernd Brunner, Uwe Steiff und der Projektentwickler Jürgen Simon. Im Mai gab es eine Besichtigungsfahrt zum Windpark "Großer Wald" bei Hettingen.

Auf der Gegenseite formierte sich parallel zur vom April bis Juli laufenden städtischen Bürgerbefragung als ein loser Zusammenschluss um Prof. Dr. Michael Opitz. Dr. Ute Gummich, Christian und Rainer Kunze sowie Heini Rumetsch die Initiative "Bürger für Bürger". Zu ihren Aktivitäten gehörte die Netzwerkbildung über die Stadtgrenzen hinaus mit benachbarten Windkraftstandortgegner-Initiativen etwa in Waldbrunn, Schönbrunn, Hirschhorn-Langenthal/Grein sowie in Beerfelden. Auch sie boten Informationsveranstaltungen an wie den Vortrag des Sprechers der Initiative "Rettet den Odenwald", des Heidelberger Geografen Dr. Richard Leiner.

Auch interessant
: Eberbach: "79 Prozent der Befragten lehnen Windkraft im Wald ab"
: Mehrheit der Antworten in Eberbach fällt für Windkraft aus
: Eberbacher Windkraftdebatte: "Die Bürgerumfrage ist eine Farce"
: 20 Bürgerinitiativen gegen Windkraft trafen sich in Beerfelden

Die Eberbacher Stadtverwaltung informierte im April über den Windenergie-Sachstand in der Stadt. Die fünf Kommunen Eberbach, Schönbrunn, Aglasterhausen, Neunkirchen und Schwarzach trieben das gemeinsame Vorgehen in der Flächennutzungsplanung voran, um der Windenergienutzung "substanziell Raum zu schaffen". In Eberbach ergab dann die Bürgerbefragung bei 34,8 Prozent Beteiligung, dass 58,8 Prozent der gültig antwortenden 4014 (von angeschriebenen 11 558) Personen sich für Windkraft am Hebert aussprechen. Das Ergebnis wurde im Oktober veröffentlicht. Dem folgend stimmte eine Ratsmehrheit am 17. Dezember fürs Fortentwickeln der Windenergiepläne.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.