Eberbach

Stadt will nur "wirtschaftlichen" Solarpark in der Lautenbach

Unter den auf 2021 vertagten Ratsthemen sind die Trinkwassernetzsanierung und Energiepolitisches - 1,5 Millionen Mehrkosten und Klimafragen

29.12.2020 UPDATE: 30.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden
Vorerst weiter grün bleiben wird das Gewann Lautenbach (links neben der B 37 vor dem Stauwehr) – hier einen Solarpark zu errichten, trifft auf viele Hindernisse. Foto: Menges

Eberbach (fhs) Sieben Tagesordnungspunkte hat der Gemeinderat auf 2021 vertagt, um seine letzte öffentliche Präsenzsitzung dieses Jahres so zügig wie möglich absolvieren zu können. Unter den geschobenen Punkten sind der Solarpark Lautenbach, das Mobilitätskonzept Eberbach, die Frage, ob Eberbach bis 2035 klimaneutral wird, die Kosten des Projekts "Trinkwasserversorgung 2025" sowie kleinere Punkte.

Weil sich zahlreiche rechtliche, wirtschaftliche und zeitliche Hindernisse einem möglichen Solarpark im Gewann Lautenbach entgegenstellen, will die Stadtverwaltung dieses Vorhaben nur weiter verfolgen, wenn zuvor nachgewiesen wird, ob so ein Solarpark dann auch wirtschaftlich sein wird. Die Stadtwerke rechnen angesichts zahlreicher aufgelisteter Probleme und einer "Komplexität der Vermarktung" hier nicht mit schnellen Lösungen. Planungsrechtlich fehlen Voraussetzungen, müssen viele Behörden eingebunden werden, sind kostenaufwendige Gutachten erforderlich, fehlen bislang eine Stadtwerkeleitung sowie Datendokumentationen. In dieses Fazit mündet die Antwort der Verwaltung auf den Minderheitenantrag der SPD-Fraktion, die Möglichkeiten für einen Solarpark Lautenbach auszuloten.

Ebenfalls auf einen Fraktionsantrag – den der Freien Wähler – geht das Mobilitätskonzept zurück: die Verwaltung kommt zum Schluss, dass es wegen zu hoher Kosten zwischen 98.800 Euro und 106.400 Euro nicht weiter verfolgt werden solle.Die eingeholten Angebote dreier Planungsbüros hatte die Verwaltung im September im nicht-öffentlich tagenden Verwaltungs- und Finanzausschuss präsentiert.

Obwohl es den Minderheitenantrag­stellern aus FW-, SPD- und AGL-Fraktion um eine zügige Grundsatzentscheidung geht, Eberbach das Ziel zu setzen, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu bekommen, ist das Behandeln dieses Punkte nun doch (wie von Bürgermeister Peter Reichert ohnehin ursprünglich veranschlagt) auf 2021 vertagt. Nachdem die jüngste Sitzung komplett ohne Diskussionsbeiträge abgehalten wurde, mag dies auch der Eberbacher Klimainitiative ein Trost sein, wenn beim nächsten Termin vor dem Beschluss es eine Debatte ermöglicht, Standpunkte zu verdeutlichen.

Beim Projekt "Trinkwasser 2025" geht’s um 1,5 Millionen Euro Mehrkosten wegen zusätzlicher oder gegenüber der bisherigen Planung vorgezogener Maßnahmen. Da auch ein Vorhaben erst zwei Jahre später im Ablauf angegangen wird, ergeben sich ebenfalls höhere Kosten. Die Preissteigerung der Baukonjunktur tut ein übriges dazu. Als "Vorschauwert" werden in der Vorlage jetzt für "Wasser 2025" insgesamt 14,7 Millionen Euro genannt.

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Über alle diese genannten Themen hat der Gemeinderat im Januar zu befinden sowie darüber, ob die Ortsteile und Stadtbezirke pauschal einen finanziellen Verfügungsrahmen zwischen 600 Euro und 3200 Euro erhalten sollen. Zudem waren städtische Ehrungen von Bürgern sowie von Stadträten durch Gemeinde- und Städtetag verschoben worden.

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