Pleutersbach hält an Zusatzbusfahrt fest
Statt über vierzig Fahrgästen gibt es frühmorgens nur maximal vier - Ortschaftsrat wendet sich gegen geplante Streichung der Stadt

Investitionsschwerpunkt im Ortsteil Pleutersbach soll im kommenden Jahr wiederum das Dorfgemeinschaftshaus sein. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Pleutersbach. Die zusätzliche Buslinie, die seit vergangenem Dezember morgens um 6.12 Uhr Fahrgäste von Pleutersbach zum Eberbacher Bahnhof befördert, soll auch nach dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2016 erhalten bleiben. Einmütig sprach sich der Pleutersbacher Ortschaftsrat am Montag im Dorfgemeinschaftshaus gegen den Vorschlag der Stadtverwaltung aus, die Zusatzlinie mangels Inanspruchnahme einzustellen. Das Thema wird den Eberbacher Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag, 4. Juli, beschäftigen. Ortsvorsteher Wolfgang Raule ging kurz auf die Thematik ein. Nachdem im Ortsteil vergangenen Juni eine Bedarfserhebung durchgeführt worden war, zeigte sich, dass eine zusätzliche Fahrt zum Bahnhof zwischen 6.15 und 6.45 Uhr bis zu 42 Personen täglich nutzen würden. Folglich wurde die Linie eingeführt. Die ist mit Kosten von rund 9700 Euro jährlich verbunden, wovon die Stadt einen Eigenanteil von 5800 Euro trägt. Doch kaum fuhr der Zusatzbus, kam die Ernüchterung: Statt der avisierten 42 Fahrgäste täglich, fuhren gerade mal eine bis vier Personen mit. Weshalb die Stadt das Angebot nun wieder aufheben will. Ob man nicht den sowieso regulär um 7.05 Uhr verkehrenden Bus fünf Minuten früher starten könnte, fragte Ortschaftsrätin Heike Krumnow. Dann erreichten die hauptsächlich davon profitierenden Schüler ihren Zug in Richtung Mosbach noch und die Stadt habe keine Zusatzkosten. Dr. Dietmar Polzin sprach die "Beförderungsqualität" durch das zuständige Busunternehmen an. Die habe in der Vergangenheit zu wünschen übrig gelassen, die Firma habe die teilweise Unpünktlichkeit mit "Baustellenproblemen" erklärt: "Das kann’s doch nicht sein". Hauptamtsleiterin Anke Steck bat darum, Beschwerden grundsätzlich bei der Stadt zu melden: "Bei uns ist noch keine eingegangen". Nicole Rupp meinte, dass bei der Umfrage zum Bedarf der Zusatzlinie wohl einige "Blindgänger" mitgemacht hätten. Sie regte an, statt der Buslinie ein Ruftaxi fahren zu lassen. Letztlich lehnte das Gremium jedoch die beabsichtigte Einstellung der Linie einstimmig ab.
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Ganz oben auf der Wunschliste des Ortschaftsrats steht die Weiterführung der Generalsanierung des Dorfgemeinschaftshauses. Diese will man bei der Mittelanmeldung zum städtischen Haushalt für das Jahr 2017 berücksichtigt sehen. Laut Wolfgang Raule sollen noch dieses Jahr Fenster im Untergeschoss ausgetauscht sowie das Dach und die Heizung erneuert werden. Im kommenden Jahr sollen dann die Fenster im oberen Bereich an der Reihe sein. Am Bolzplatz sollen Belag und Zaun erneuert werden. Und als dringlich wird der Breitbandausbau in Pleutersbach angesehen. Wie Raule ausführte, sei ein Ingenieurbüro mit der Ausbauplanung beauftragt, Vermesser seien bereits vergangene Woche zugange gewesen. Nach Auskunft der Stadt könne mit dem Baubeginn eventuell schon nach den Sommerferien zu rechnen sein. Jedenfalls solle bis zum Jahresende alles fertig sein. Marina Verfürth bat darum, den "Nassen Ackerweg" bei der Fischkinderstube sowie einen Weg beim Schützenhaus auszubessern. Schließlich sollen noch einige zusätzliche Abfallkörbe aufgestellt werden. Laut Wolfgang Raule hat eine Verkehrsschau ergeben, dass eine kurzfristige Verbesserung für den Kreuzungsbereich Ortsdurchfahrt L 595/Ersheimer Straße nicht möglich sei. Nur bauliche Maßnahmen könnten dort Abhilfe schaffen. Nun hofft man, dass dafür im kommenden Haushalt wieder Geld eingestellt wird, nachdem das bereits im 2016er- Etat dafür vorhandene nach Raules Aussage vom Gemeinderat für andere Projekte ausgegeben wurde.