Pleutersbach: Heftige Kritik an der zusätzlichen Buslinie
Die Entscheidung über die Zukunft soll noch vor der Sommerpause getroffen werden – Die Sanierung des Bolzplatzes kostet 10 000 Euro

Die Linie 822 von und nach Pleutersbach wurde im vergangenen Jahr kaum genutzt. Foto: Deschner
Pleutersbach. (MD) Die Buslinie 822 sowie die geplante Sanierung des Bolzplatzes am Radweg in Richtung Hirschhorn waren Hauptthemen der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Bekanntlich wurde auf Wunsch aus der Mitte des Gremiums eine zusätzliche Linie, die seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember vorigen Jahres, um 6.13 Uhr vom Ortsteil zum Eberbacher Bahnhof fährt, eingerichtet. Die kostet die Stadt Eberbach mehrere tausend Euro und wird, so wurde in der Sitzung geklagt, nur von wenigen Fahrgästen genutzt.
Auch im Gemeinderat sei die Wirtschaftlichkeit der Zusatzverbindung mittlerweile schon angesprochen worden, sagte Ortsvorsteher Wolfgang Raule. Er plädierte dafür, "der Linie eine Chance zu geben". Allerdings wurde das zusätzliche Angebot anscheinend auch zu wenig bekannt gemacht. "Die Einführung war ein PR-Desaster", beklagte sich ein Ortsteilbürger beim Ortsvorsteher über die seiner Ansicht nach miserable Öffentlichkeitsarbeit. Auch auf Internetportalen sei die neue Linie lange nach ihrer Einführung noch nicht zu finden gewesen. Eine andere Bürgerin hatte sich darüber mokiert, dass die Zuverlässigkeit dieser Linie arg zu wünschen übrig lasse.
Häufige Unpünktlichkeit eines der die täglichen Verbindungen betreibenden Busunternehmens beklagte auch Ortschaftsrätin Tanja Haaß. "Hier wird ein erfolgreiches Konzept kaputt gemacht", schimpfte Kollege Dr. Dietmar Polzin. Hauptamtsleiterin Anke Steck bat darum, unpünktliche Fahrzeiten sowie andere Unregelmäßigkeiten bei der Stadt zu melden. Raule wies darauf hin, dass Stadtkämmerer Patrick Müller an die die Linie betreibende Verkehrsgesellschaft BRN einen entsprechenden Brief geschrieben habe. Eine Antwort sehe aber noch aus. Noch vor der Sommerpause müsse eine Entscheidung getroffen werden, ob die Zusatzlinie auch weiterhin fahre.
Große Verletzungsgefahr durch herausstehende Steine sprach Tanja Haaß an. Von einem Fachmann habe man die Sanierungskosten des Bolzplatzes auf 10 000 Euro beziffern lassen. Nun wolle man schauen, ob man zumindest einen Teil der Summe durch Spenden sowie Eigenleistungen erbringen könne. Vor einer Sanierung seien aber noch verschiedene Dinge, unter anderem Belange des Naturschutzes, zu klären, sagte Wolfgang Raule. Jedenfalls wolle man Mittel dafür im städtischen Haushalt 2017 anmelden. Daniel Rupp sprach an, dass Wasser am Bolzplatzparkplatz schlecht ablaufe. Dort verläuft eine öffentliche Leitung, die eventuell durchgespült werden muss.
260 Euro erhält der Ortsteil jährlich für die Brauchtumspflege. Im Gremium galt es zu entscheiden, wofür das Geld verwendet wird. Heike Krumnow war es wichtig, "dass jeder, der Brauchtum macht, berücksichtigt wird". Von ihrem Vorschlag, von der Summe auch etwas für die Reinigung der Schilder beispielsweise der Apfelbaumroute abzuzwacken, war Raule nicht begeistert. Schließlich einigte man sich darauf, Gelder den an der Kerwe teilnehmenden Vereinen, der Fastnachtsgruppe und der Feuerradgruppe zukommen zu lassen.
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Nicole Rupp erinnerte an die stark zunehmenden Schlaglöcher in der Eberbacher Straße. Das Problem sei bekannt und an das Bauamt weitergegeben worden, versicherte Anke Steck. Sie ging auch kurz auf den Breitbandausbau im Ortsteil ein. Mittlerweile sei der Auftrag für die Feinplanung im Bereich Mühlgasse, Triebweg und Höhenstraße an ein Fachbüro vergeben worden. Wenn die Pläne fertig seien, werde eine Informationsveranstaltung in Pleutersbach abgehalten.



