Eberbach: Plan für den Umbau des Feuerwehrgerätehaus steht

Gemeinderäte entscheiden sich fürs Planen einer Gesamtkonzeption - so kann das Gerätehaus um eine neue Fahrzeughalle erweitert werden

24.07.2015 UPDATE: 25.07.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden

Wenn Eberbachs Feuerwehrleute nach Alarm schnell in die Fahrzeuge eilen, müssen sie sich nicht nur aneinander vorbeiquetschen, sondern auch an den Betonstützpfeilern in der Fahrzeughalle. Die CDU sieht u.a. darin zwingende Gründe für einen Hallenneubau. Foto: Hüll

Von Felix Hüll

Eberbach. Jetzt steht fest, wie beim Umbau des Feuerwehrgerätehauses weiter vorgegangen wird: statt einer Neubauplanung nur für eine Großfahrzeughalle entwickelt das Büro "k plan" für Eberbach gleich zu Beginn ein Konzept, wie das Feuerwehrgerätehaus im Bestand umgebaut und um eine neue Fahrzeughalle erweitert werden kann.

Bis zu 28.000 Euro Planungskosten sind für die "Leistungsphase 0" vorgesehen, einschließlich einer Planvariante "Neubau auf der grünen Wiese". Nach zwei Alternativ-/Gegenanträgen und ins persönliche gehender, kontroverser Debatte hat die Stadtverwaltung somit im Gemeinderat ihren Beschlussantrag bei fünf Enthaltungen durch bekommen.

Nach zwei nicht öffentlichen Vorberatungen im Bauausschuss erhitzte sich in öffentlicher Sitzung die Debatte an der Grundsatzfrage, ob und wie man das bestehende Gebäudeensemble aus den 70er Jahren insgesamt im Bestand den Anforderungen 2016ff anpassen kann.

Die CDU fürchtet, dass es weitere Jahre dauern kann, bis aus dem Konzept das Bauvorhaben entsteht, Heiko Stumpf (CDU): Als Alternative beantragte die CDU, aus Zeitgründen bis 2016 erst einmal eine Garagenhalle zu planen und zu errichten, ohne dass Zeit und Geld wegen der Konzeptplanung verloren gehen.

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Die CDU-Fraktion hatte vor Ort nachgemessen und nannte Gründe, warum ein Umbau im Bestand gar nicht möglich sei. Eine Durchfahrtshöhe von 3,40 Meter ist 60 Zentimeter weniger als die künftig erforderlichen vier Meter. Wegen der Hallenstützen verbleiben Stellplatzbreiten von vier Metern. Künftig erforderlich sind mindestens 4,5 Meter. Für Veränderungen im Bestand müssten unverhältnismäßig hohe Investitionen in Fundamentierung, Durchfahrtshöhen-Erweiterung und Änderungen im Stützenraster aufgewandt werden.

Weil aber die neuen benötigten Großfahrzeuge der Wehr 2016 kommen werden, hält es die CDU für unabdingbar, die (laut CDU finanzierbare auf 1,2 Millionen Euro geschätzte) Halle sofort anzugehen. Stumpf: "Wir brauchen spätestens 2016 neue Garagen, sonst stehen unsere Fahrzeuge im Freien. Mit einer vereisten Drehleiter am Einsatzort zu erscheinen ist mindestens so unzumutbar wie unsere Helfer einem erhöhten Quetschrisiko auszusetzen."

Der entsprechende CDU-Antrag wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt, ebenso, dass die Feuerwehr eine Prioritätenliste für den Umbau der Mannschaftsräume im Bestand erarbeiten solle. Laut Kommandant Markus Lenk sei zur Sanierungsplanung die Unterstützung des Fachbüros erforderlich; Lenk merkte zudem an, er sei von den CDU-Vermessern bei ihrem Vor-Ort-Besuch nicht um Auskünfte angegangen worden. Lenk bat um Zusammenarbeit, die er von der Feuerwehr aus gerne anbiete.

Bürgermeister Peter Reichert hielt der CDU entgegen, gerade um der Stadt Nachteile und finanziellen Schaden zu ersparen, benötige man eine Gesamtbetrachtung des Vorhabens. "Ich will von Anfang an wissen, was die gesamte Sanierung kostet, nicht stücklesweis’."

Reichert befürchtete, ein Vorgehen wie von Stumpf für die CDU beantragt münde letztlich in ein Desaster. Zwar sei ein Sieben-Millionen-Euro-Neubau wie in Ladenburg in Eberbach nicht denkbar. Aus Erfahrung mit einem Gerätehausumbau wisse er aber, dass der Kreisbrandmeister mit sich reden lasse, was die strenge Auslegung von Normvorgaben betreffe, wenn sich das mit den Gegebenheiten und einem umfassenden Konzept begründen lasse.

Alle Debattenredner waren sich hingegen einig, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Stadt ist, dass die freiwilligen Helfer nun schon seit Jahrzehnten vertröstet werden und dass es einer angemessenen Lösung bedarf.

Beim Festlegen, was genau das Büro "k plan" in der "Leistungsphase 0" als Konzept erarbeiten solle, war strittig, ob auch aufzulisten sei, was Abbruch und Neubau kosten und ob der Planer das Konzept gleich auch mit Zuschussgebern und auf Förderfähigkeit hin abgleichen und präsentieren solle.

Rolf Schieck (SPD) und Peter Wessely (FWV) erinnerten an die Erfahrungen bisheriger Bauprojekte. Es fiel das Stichwort "Hohenstaufen-Gymnasium". Schieck: "Ich will die Projektentwicklung in vollem Umfang. Deswegen soll auch ein Neubau untersucht werden."

Für die AGL lag Peter Stumpf am Herzen, wenigstens die Planungskosten zu senken. Der entsprechende AGL-Antrag auf Verzicht besagter wahlweiser Planeraufgaben (zuletzt auf rund 24.000 statt der 28.000 Euro Kosten) fiel bei nur neun Ja Stimmen gegen zwölf Nein durch.

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