40 Jahre Kreisreform: Eberbach und Sinsheim - ein Vergleich

Die beiden 1973 ähnlichen Städte entwickelten sich in den letzten vier Jahrzehnten unterschiedlich.

28.12.2013 UPDATE: 28.12.2013 05:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Eberbach. (rho) Hochgradig spekulativ ist ein Vergleich Eberbachs mit Sinsheim, der seinerzeit anderen kleinen Stadt in der Nähe, heute ebenfalls im Rhein-Neckar-Kreis. Sinsheims Entwicklung ist sehr bemerkenswert. Eberbach hatte 1970 vor der Gemeindereform insgesamt 14.215 Einwohner. Sinsheim zählte im gleichen Jahr nur 12.676 Seelen.

Zwischen 1971 und 1973 hat sich Sinsheim mit Adersbach über Eschelbach, Hoffenheim bis Waldangelloch insgesamt zwölf kleine, ehemals selbständige Gemeinden einverleibt. Damit kamen mehrere Stadtteile hinzu, die heute sogar mehr als 3.000 Einwohner haben. Aus jetziger Sicht hatten diese Orte die damalige Grenze für Selbständigkeit überschritten, aber sich dennoch Sinsheim anschlossen. Seit 40 Jahren ist Sinsheim Große Kreisstadt mit einem Oberbürgermeister; es hat heute über 35.000 Einwohner. Der überdimensionale Aufwuchs wird auch der nahen Lage zur Autobahn zugerechnet. Sinsheim verfügt inzwischen über eine Gemeindefläche von 127 Quadratkilometern. Eberbach hat jetzt mit seinen Eingemeindungen eine Fläche von rund 81 qkm und knapp über 14.340 Einwohner. Würde man die Fläche von Waldbrunn von 44 qkm zu Eberbach addieren, hätte man in etwa genau die gegenwärtige Fläche Sinsheims. Keiner der heutigen Ortsteile von Waldbrunn hat nur annähernd die Größe der mittleren neuen Stadtteile von Sinsheim. Strümpfelbrunn hat 1.120, Oberdielbach kommt auf 1.111. Waldkatzenbach kratzt die Tausender-Marke. Man erinnere sich an den Bürgermeister dieses Ortes, der vor 40 Jahren die Bindungen zu Eberbach beschwor. Die Vereinigung der selbst nicht allein genehmigungsfähigen Dörfer des Hohen Odenwaldes zu Waldbrunn war kein Selbstläufer; so mancher Ort wäre vielleicht lieber in Eberbach aufgegangen. Hätte man in Eberbach all das durchdacht, beabsichtigt, durchgefochten und erreicht, was Sinsheim mit seinem Umland gelungen ist, dann wäre heute der ganze Hohe Odenwald bei Eberbach dabei. Groß-Eberbach hätte dieselbe Gemeindefläche wie Sinsheim. Bei den aktuellen Einwohnern Waldbrunns mit 4.671, käme man auf zusammen 19.000. Mit den 1975 gezählten über 16.000 Eberbachern würde es zwischenzeitlich sogar zur Großen Kreisstadt gereicht haben. Ganz satt hätte es gelangt, wenn sich sogar der Kleine Odenwald für Eberbach entschieden hätte. Die Gesamtgemeinde Schönbrunn hat 2.900 Bewohner. Heute wäre Eberbach über 22.000 Einwohner stark.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.