Aktionen zur bundesweiten "Woche der Wiederbelebung"
Das Deutsche Rotes Kreuz zeigte auf dem Marktplatz lebensrettende Techniken

An einer Übungspuppe erörterte Dieter Kautzmann vom DRK Kreisverband Mosbach die Funktionsweise des "AED"-Defibrillators. Foto: Heuß
Von Frank Heuß
Mosbach. "Prüfen. Rufen. Drücken" heißt das diesjährige Motto der bundesweiten "Woche der Wiederbelebung". In deren Rahmen brachte der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kreisverband Mosbach am späten Dienstagvormittag auf dem Marktplatz Antworten auf die damit verbundene Frage "Wie animiere ich richtig?" den Passanten näher.
"Wir haben diesmal bewusst die Mittagszeit ausgewählt, damit auch die Belegschaften der Unternehmen kommen können", erklärte Maik Heins, Ausbildungsleiter beim DRK. Und vom Kooperationspartner Stadt Mosbach kamen auch gleich mehrere Mitarbeiter der Verwaltung, um sich die Ausführungen anzuhören, die im Ernstfall helfen können, Leben zu retten. "Es macht nur etwas falsch, wer untätig bleibt", erklärte Heins gleich eingangs vor dem Dummy auf einer Trage und den davor zu Übungszwecken über den Marktplatz ausgebreiteten "Reanimations-Phantomen".
Unter fachlicher Anleitung von Dieter Kautzmann - selbst Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ehrenamtlicher Leiter des Bereitschaftsdienstes beim DRK Mosbach - wurde dann nach kurzer theoretischer Einführung auch an den Plastik-Puppen geübt. "Die kommen inzwischen auch an den Schulen zum Einsatz, zwei Stunden sollen alle Schüler in Erste Hilfe unterrichtet werden", fügte Heins hinzu.
"Beatmung ist gar nicht das Wichtigste in den ersten drei Minuten des Herzstillstandes", erörterte Heins- Viel bedeutender sei das kräftige Drücken auf das Brustbein. "Ich wäre wahrscheinlich unsicher, ob ich die richtige Stelle treffe", meinte etwa eine Zuhörerin. Der letzte Erste-Hilfe-Kurs sei einfach schon zu lange her. "Sie können nichts kaputt machen", wiederholte Heins fast gebetsmühlenartig.
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"Da kann es auch mal leicht knacken, das ist besser, als wenn der Patient stirbt", versuchte er darauf hinzuwirken, Ängste abzubauen. Im Falle von Kindern solle mit nur einer Hand gedrückt werden, bei Kleinkindern bis zum ersten Lebensjahr lediglich mit zwei Fingern.
Bei den "Übungs-Torsos" hört man ein Klacken, wenn der richtige Druckpunkt erreicht wird. Wie die Handballen aufgelegt, der Arm durchgestreckt und die Druckmassage ausgeführt wird, erklärten Heins und Kautzmann vielfach individuell. Im Ernstfall, in dem es um Leben und Tod geht, sei jede Aktion zur schnellstmöglichen Wiederbelebung not᠆wendig. Deshalb gelte es immer, zunächst um Hilfe zu rufen, damit der Rettungsdienst alarmiert und bis zu dessen Eintreffen sofort mit der Reanimation begonnen werden kann.
Hilfsmittel dabei sind die sogenannten Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED), die inzwischen in vielen öffentlichen Einrichtungen vorgehalten werden. Wie einfach und ungefährlich die Geräte mit integrierten Sprachanweisungen verwendbar sind, demonstrierten die beiden DRK-Sanitäter in der Praxis zusammen mit Freiwilligen aus dem Publikum an der Übungspuppe. Ebenso stellte Heins eine in einem kleinen Plastikbeutel mitzuführende Beatmungsmaske vor, mit der die Beatmung mittels eines Ventils geschützt vorgenommen werden kann und die für einen geringen Betrag beim DRK erhältlich ist.
"Belegen Sie mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs bei uns, es werden regelmäßig welche angeboten", gab Maik Heins den zahlreichen Interessierten mit auf den Weg. Fragen hatte er zusammen mit Dieter Kautzmann noch so manche zu beantworten - was ein Stück weit auch verdeutlicht, dass sich mit guten Gründen durchaus viele darüber Gedanken machen, im Notfall richtig zu reagieren und effektiv Hilfe zu leisten.



