Kommen noch mehr Flüchtlinge nach Hardheim?
Aussage des Ministerpräsidenten wirft neue Fragen auf - Bürgermeister Volker Rohm: "Man weiß derzeit nicht, wem man noch glauben kann"
Hardheim. (rüb) "Die Nachricht hat mich beim Zeitungslesen fast erschlagen!" So wie Bürgermeister Volker Rohm ging es gestern Vormittag wohl vielen RNZ-Lesern: Die Ankündigung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, noch mehr Flüchtlinge in den Kasernen im Land unterbringen zu wollen - speziell auch in Hardheim -, kam dort nicht gut an. Noch am Mittwoch hatte Rohm bei Ministerialdirektor Hammann nachgefragt: Dieser hatte ihm versichert, dass es bei maximal 600 Flüchtlingen in der Carl-Schurz-Kaserne bleibe. "Man weiß derzeit nicht, wem man noch glauben kann", sagte der Bürgermeister.
Stand gestriger Mittwoch, 14 Uhr, leben 304 Flüchtlinge in zwei Gebäuden der Kaserne. Für zwei weitere Gebäude gibt es eine Voranfrage des Landes. Ein Amtshilfeersuchen, das für die Räumung nötig wäre, lag gestern Nachmittag beim Landeskommando in Stuttgart noch nicht vor. Dies kann sich aber jederzeit ändern. Etwa zwei bis drei Wochen würde die Bundeswehr für die Räumung benötigen. Mit dann vier Gebäuden wäre die ursprünglich genannte Höchstzahl von 600 Bewohnern erreicht. Oder werden es doch viel mehr? In welche Richtung ist die Aussage des Ministerpräsidenten zu deuten? Bis Redaktionsschluss konnte das Integrationsministerium nicht für Aufklärung sorgen.



