Hardheimer Krankenhaus zieht immer mehr Patienten an

Es gibt eine höhere Auslastung und mehr Operationen – Das Krankenhaus Hardheim genießt auch im benachbarten Bayern einen vorzüglichen Ruf

14.07.2016 UPDATE: 15.07.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden

Das Hardheimer Krankenhaus zieht immer mehr Patienten an. Dies wurde am Mittwoch in der Verbandsversammlung bei der Feststellung des Jahresergebnisses aufgezeigt. Foto: R. Busch

Hardheim. Eine höhere Auslastung, gestiegene Fallzahlen und eine deutliche Erhöhung der Operationszahlen: Diese positive Bilanz der Entwicklung am Hardheimer Krankenhaus zog Verbandsvorsitzender Bürgermeister Volker Rohm am Mittwoch in der Verbandsversammlung des Krankenhausverbands Hardheim-Walldürn bei der Feststellung des Jahresergebnisses für das Rechnungsjahr 2015.

Demnach ist die Auslastung und die Zahl der Fälle gegenüber 2014 deutlich gestiegen, während die durchschnittliche Verweildauer von 5,7 auf 5,5 Tage sank. Die Zahl der stationären Operationen hat sich um mehr als 100 und die der ambulanten Eingriffe sogar um mehr als 120 erhöht.

Wo kommen die Patienten des Krankenhauses her? Die Antwort auf diese Frage liefert interessante Einblicke in das Einzugsgebiet des Hauses: Nur noch 65,9 Prozent der Patienten (Vorjahr: 70,9) kommen aus dem Kernbereich Hardheim, Höpfingen, Walldürn. Stattdessen finden immer mehr Patienten aus dem benachbarten Bayern den Weg nach Hardheim. Ihr Anteil stieg von 12,1 auf 16,9 Prozent.

102 Mitarbeiter kümmerten sich im vergangenen Jahr um das Wohl der Patienten und stellten mit ihrer Arbeit die stationäre Gesundheitsversorgung im Großraum Hardheim sicher. Der hohe Kostendruck und die unzureichende Investitionsfinanzierung lasteten jedoch auf dem Haus, zeigte Rohm auf.

Mit dem Umbau bzw. der Erweiterung des OP-Bereiches seien jedoch gute Voraussetzungen geschaffen worden, um auch künftig unter vernünftigen wirtschaftlichen Bedingungen sowohl stationäre als auch ambulante Operationen durchführen zu können.

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Genauso wichtig wie die in den letzten Jahren vorgenommenen Investitionen im OP, in den Aufwachbereichen, in die Erweiterung der Chirurgischen Praxis und die Inbetriebnahme eines Computertomographen, sei es auf Dauer aber, die Unterbringung der Patienten deutlich zu verbessern. Nachdem in einem ersten Schritt mit Unterstützung des Freundes- und Förderkreises "Unser Krankenhaus" im vergangenen Jahr zwei Einzel- und zwei Doppelzimmer mit Duschen und Toiletten ausgestattet wurden, soll nun bald der nächste folgen.

Dabei sollen die Stationen zwei und drei komplett mit Nasszellen ausgestattet werden. Dies habe allerdings zur Folge, dass Betten wegfallen. Um dies auszugleichen, sei deshalb zunächst vorgesehen, einen Anbau zu errichten, in dem acht neue Zweibettzimmer vorgesehen sind. Neben einem zweiten, dringend notwendigen Bettenaufzug sieht die Zukunftsplanung dann auch ein weiteres Fluchttreppenhaus vor.

In Absprache mit dem Sozialministeriums wurden bereits im Dezember 2015 entsprechende Förderanträge beim Regierungspräsidium Karlsruhe eingereicht. Er sprach die berechtigte Hoffnung aus, dass noch bis Ende des Jahres die Zuschussbescheide vorliegen, damit im Frühjahr 2017 mit den Baumaßnahmen begonnen werden könnte.

Neben den Verbesserungen der baulichen Strukturen sei es für die Zukunftssicherung des Krankenhauses aber auch von elementarer Bedeutung, dass genügend Belegärzte mit einem möglichst breiten medizinischen Spektrum am Haus tätig sind, unterstrich Rohm. Nach langwierigen Verhandlungen sei es im Frühjahr gelungen, mit Dr. Albrecht Rottmann einen Facharzt für Innere Medizin und mit Dr. Sabine Kirsch eine Fachärztin für Chirurgie zwei neue Belegärzte zu gewinnen. Daneben hat Orthopädin Dr. Iris Goldschmitt ihren Sitz von Buchen nach Hardheim verlegt und praktiziert seit 1. März in Praxisgemeinschaft mit den chirurgischen Ärzten. Auch bei den Anästhesisten ist nach dem Ausscheiden von Dr. Lampe in den Ruhestand mit Dr. Mazen Ourabi, Dr. Susanne Schippers und Herrn Thomas Redlich weiterhin die Narkoseversorgung sichergestellt.

Somit seien beste Rahmenbedingungen für das Krankenhaus geschaffen worden. Darauf ausruhen dürfe man sich aber nicht, warnte Verwaltungsleiter Ludwig Schön: Eine weitere Herausforderung für die Zukunft sei es, immer ausreichend engagiertes Pflegepersonal zu finden.

Optimistisch für die Zukunft des Hauses stimme aber auch der starke Rückhalt der Bevölkerung, verdeutlichte Verbandsvorsitzender Volker Rohm. Großen Anteil hieran habe der Förderverein "Unser Krankenhaus", der das Haus nicht nur finanziell, sondern auch ideell maßgeblich unterstütze.

Nach der einstimmigen Feststellung der Bilanz 2015, die ein Volumen von 13 993 831 Euro in Aktiva und Passiva ausweist, dankten der Verbandsvorsitzende Bürgermeister Volker Rohm und der Verwaltungsleiter Ludwig Schön allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Ärzten des Krankenhauses, die mit ihrer engagierten Arbeit die stationäre medizinische Versorgung im Raum Hardheim und seiner Umgebung hervorragend sicherstellen.

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