BGB in Netzwerk der Unesco-Projektschulen in Deutschland aufgenommen
Zweite Stufe erreicht - Globales Denken wird am BGB großgeschrieben

Buchen. (Mt) "In einer Zeit, in der sich ein Trend zu nationaler Abgrenzung zeigt, ist es wichtiger denn je, kulturelle Vielfalt zu verstehen und Brücken zu bauen", so Emma Trunk Ekanayaka, UNESCO-Referentin der SMV des Burghardt-Gymnasiums, zum Thema Unesco-Projektschulen. Das Burghardt-Gymnasium hat sich 2016 auf den Weg gemacht, eine der aktuell 300 Unesco-Projektschulen in Deutschland und Teil des Netzwerks von 11.500 Unesco-Projektschulen in 182 Ländern zu werden.
In einem dreistufigen Verfahren, das sich über vier bis sechs Jahre erstreckt, wurde das BGB 2018 als "interessierte Schule" (Länderebene) aufgenommen und hat nun die Stufe zur "mitarbeitenden Schule" (nationale Ebene) erreicht. Die deutsche Unesco-Kommission hat dies der Schule in einem Schreiben mitgeteilt: "Kontinuierlich und sehr aktiv wirkte Ihre Schule im Landesnetzwerk der Unesco-Projektschulen in Baden-Württemberg mit. Gerne entsprechen wir deshalb Ihrem Antrag auf Aufnahme in das Netzwerk der Unesco-Projektschulen in Deutschland."
Bürgermeister Roland Burger freut sich, "dass die engagierte Schulgemeinschaft des BGB diesen Status erreicht hat, weil die Ziele und Leitlinien der Unesco wie Demokratieerziehung, interkulturelles Lernen, Umwelterziehung und globales Lernen das Schulprofil schärfen und neue, zeitgerechte Möglichkeiten der projektorientierten, internationalen Zusammenarbeit für die Schulgemeinschaft schaffen".
Die internationale Ebene, die am Ende des Zertifizierungsprozesses steht, wird nach weiteren zwei Jahren der aktiven Mitarbeit mit dem Status "anerkannte Unesco-Projektschule" erreicht und markiert den Startpunkt für die Mitarbeit an weltweiten Projekten. Jochen Schwab, der Schulleiter des BGB, betrachtet es als hohes Gut, diesen wertvollen Weg zur Entwicklung des Gymnasiums eingeschlagen zu haben und nun gemeinsam zu beschreiten.
"Schon in den beiden vergangenen Jahren wurde das Schulleben durch Fortbildungen, Konferenzen und Camps sowohl für Schüler als auch Lehrer sehr bereichert. Ich finde es schön, dass unsere Arbeit an der Schule durch diesen Statuswechsel honoriert wurde, und freue mich darauf, nicht nur Teil des baden-württembergischen, sondern auch des deutschlandweiten Netzwerks zu sein", sagte Katharina Kleiser, Abteilungsleiterin und Unesco-Beauftragte am BGB.
Mit einem Blick durch die "Unesco-Brille" im Jahr 2016 auf das BGB-Leitbild, auf laufende Projekte und sämtliche Aktivitäten hat sich aufgrund der großen Schnittmengen mit den Zielen der Unesco-Projektschulen früh die Entscheidung manifestiert, sich für die Aufnahme zu bewerben. Das positive Erleben der Vernetzung dieser Schulen zeigt auch den Schülern des BGB, dass gemeinsam viel erreicht werden kann und dass sie in ihrer Hoffnung auf eine friedliche und ökologisch nachhaltige Zukunft nicht allein sind.
Die vergangenen zwei Jahre im Landesnetzwerk als "interessierte Schule" haben bestätigt, welch großen Mehrwert die Unesco-Angebote für eine Schule darstellen. Schüler und Lehrer nahmen bei Fortbildungen teil und konnten zahlreiche Erfahrungen in die Schule und ihren Alltag einbringen.
Als Schwerpunktschule für Geografie wird das BGB das Unesco-Schülercamp 2021, das im Juni in Blaubeuren beim Unesco-Welterbe "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" stattfinden soll, aktiv als Kooperationspartner unterstützen. "Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat als Kooperationspartner seinerzeit das große Potenzial des BGB gesehen und die Schulleitung bestärkt und unterstützt, diesen Weg einzuschlagen", so Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks.
Die Geopark-AG, die Geo-Projekttage in Klasse 5 sowie die Höhlenführerausbildung für die Eberstadter Tropfsteinhöhle gepaart mit internationalen Kooperationen im Rahmen von Comenius und Erasmus+ sind nur ein paar Wegmarken dieser Zusammenarbeit.
Das BGB beherbergt einen enormen Erfahrungsschatz, den es gewillt ist, in das nationale Netzwerk einzubringen. Dieser Erfahrungsschatz setzt sich in weiteren Bereichen fort: Auslandskontakte mit Frankreich, Ungarn, Polen, Spanien, den USA und jüngst Indien zeigen, dass die Weichen gestellt sind, den Weg zur "anerkannten Unesco-Projektschule" fortzusetzen.
Dem Geist des Namensgebers Dr. Franz Burghardt verpflichtet, eröffnet das BGB zudem Räume zur Stärkung sozialer Kompetenzen: Eine-Welt-Projekte, Fairtrade-Schule, viele soziale Aktivitäten sowie die besondere Ausrichtung des Sportprofils, bei welchem die Kooperation Schule-Verein aktiv gelebt wird, spiegeln weitere Bereiche am BGB wider, die von den Schülern Weltoffenheit, Kooperations- und Reflexionsfähigkeit fordern. Vor allem Letztere ist es, die von den Schülern in der Kursstufe gefordert wird, sofern sie das Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) gewählt haben. Als eines von wenigen allgemeinbildenden Gymnasien in Baden-Württemberg, das NwT in der Kursstufe anbieten kann, ist die Verbindung von technischen und ethischen Fragestellungen im Unterricht vor dem Hintergrund einer sich immer weiter technologisierenden Gesellschaft ein weiterer Beitrag, den das BGB in das Unsesco-Netzwerk in Deutschland einbringen möchte.
Als "alter BGB’ler" freut sich Landrat Dr. Achim Brötel, "dass das Burghardt-Gymnasium seinen Weg zur Anerkennung als Unesco-Projektschule so erfolgreich fortsetzt".