Breitbandausbau Neckar-Odenwald-Kreis

Der Kreis feiert seinen "Quantensprung"

Minister Hauk sieht Breitbandversorgung als entscheidenden Faktor - Kreis ist Spitzenreiter in Baden-Württemberg

12.01.2018 UPDATE: 13.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden

Beim Festakt in der Stadthalle wurde am Freitagmittag der Abschluss des erfolgreichen Breitbandausbaus im Landkreis gefeiert. Die Vertreter aus Politik und Wirtschaft sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Foto: Tanja Radan

Buchen. (tra) Der Neckar-Odenwald-Kreis ist in Sachen schnelles Internet Spitzenreiter in Baden-Württemberg: Er ist der erste Landkreis, der den Bürgern eine flächendeckende Breitbandversorgung anbietet. Den umfangreichen Glasfaserausbau hat die Deutsche Telekom gemeinsam mit Landkreis und Kommunen in nur zwei Jahren gestemmt.

Über 65.000 Haushalte können nun beim Surfen durchs Internet auf Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload zurückgreifen. Dieser Meilenstein der Digitalisierung wurde am Freitag bei einem Festakt zum Abschluss des Ausbaus in der Buchener Stadthalle entsprechend gefeiert. Das Medieninteresse war groß, als Vertreter aus Politik und Wirtschaft die digitale Weichenstellung würdigten.

"Heute haben wir allen Grund, zu feiern: Denn wir haben unser zugegebenermaßen ambitioniertes Ziel, möglichst vielen Menschen und Unternehmen in möglichst kurzer Zeit einen möglichst schnellen Internetanschluss zu ermöglichen, nun erreicht", unterstrich Landrat Achim Brötel in seiner Begrüßung. Die Bedeutung dieses "historischen Schritts" für den Landkreis könne gar nicht groß genug eingeschätzt werden.

"Gerade im Neckar-Odenwald-Kreis stellt schnelles Internet einen enorm wichtigen Standortfaktor für unsere Gewerbebetriebe dar. Räumliche Distanzen spielen dann keine Rolle mehr. Auch für private Haushalte steht eine hohe Bandbreite für Lebensqualität in allen Bereichen. Bildung, Gesundheit und Freizeit - ohne schnelles Internet geht heute fast nichts mehr", unterstrich Brötel.

Der Breitbandausbau sei somit eine große Chance für den ländlichen Raum. Brötel dankte allen Beteiligten, insbesondere den Städten und Gemeinden, der Landkreisverwaltung, der Deutschen Telekom und den ausführenden Baufirmen, die nicht nur bei Wind und Wetter, sondern in der Fastnachtshochburg Buchen sogar am Rosenmontag arbeiteten.

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Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, betonte: "Das ist ein großer Tag für den Neckar-Odenwald-Kreis. Die Breitbandversorgung ist gerade für den ländlichen Raum zum entscheidenden Faktor geworden, wenn es darum geht, ob sich Unternehmen ansiedeln oder Familien entscheiden, auf dem Land zu leben. Ohne schnelles Internet geht es heute nicht mehr, deshalb war dieser Schritt überlebenswichtig für unsere Kommunen und die Wirtschaft." Peter Hauk bezeichnete die Tatsache, dass ein "Flächenlandkreis im tief ländlichen Raum" nun an das schnelle Internet angeschlossen sei, als "Quantensprung".

Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, konnte wegen der Sondierungsgespräche in Berlin nicht am Festakt teilnehmen und ließ seine Grüße ausrichten: "Die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet ist in einer digitalen, vernetzten Welt ist schnelles Internet so wichtig wie früher ein Telefonanschluss. Der Neckar-Odenwald-Kreis hat das schon vor zehn Jahren erkannt und sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: schnelles Internet für alle. Heute ist es soweit - alle 27 Städte und Gemeinden können mit schnellem Internet ins digitale Zeitalter starten."

Walter Goldenits, Technik Chef der Telekom Deutschland, betonte, dass der Breitbandausbau unabdingbar sei: Wirtschaft, Verwaltung und Bildung werden durch den Anschluss ans schnelle Internet zukunftsfähig. Die Nutzungsmöglichkeiten des schnellen Internets seien grenzenlos. Der Netzausbau im Neckar-Odenwald-Kreis sei, so Goldenits, ein Paradebeispiel für den Netzausbau im ländlichen Raum.

"Wir haben auf eindrucksvolle Weise gezeigt, was in kürzester Zeit auch in dünn besiedelten Räumen mit schwierigen topografischen und geologischen Verhältnissen möglich ist. Die Telekom und ihre Sub-Unternehmer haben technisch alle Register gezogen, um sowohl hohes Tempo als auch beste Qualität beim Ausbau zu garantieren."

Im Rahmen des Festakts fand auch eine von Sebastian Damm moderierte Talk-Runde statt, bei der sich Landtagsabgeordneter Georg Nelius (SPD), Bürgermeister Thomas Ludwig als Kreisvorsitzender des Gemeindetags, Verbandsdirektor Ralph Schlusche von der Metropolregion Rhein-Neckar, Christoph Schneider für die IHK, Vizepräsident Klaus Hofmann für die Handwerkskammer und Geschäftsführer Bernhard Kirschenlohr von der ausführenden Firma Schuler-Bau über das schnelle Internet austauschten.

Bei der Abschlussveranstaltung "Schnelles Internet im Neckar-Odenwald-Kreis" hatten interessierte Bürger auch die Möglichkeit, sich in einem Themenpark, der neun Stationen umfasste, über Nutzungsmöglichkeiten des schnellen Internets in Forschung und Alltagsleben zu informieren.

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