Eberbach

Theodor-Frey-Schule hat neuen Schulleiter

Carlo Götz aus Buchen löst Martin Staniczek ab - "Übergabe lässt nichts zu wünschen übrig" - Ziel: Ausbau der Digitalisierung

03.09.2020 UPDATE: 05.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 59 Sekunden
Carlo Götz vor seiner neuen Wirkungsstätte, der Theodor-Frey-Schule in Eberbach. Seit Mitte August ist der 50-Jährige Schulleiter der TFS, vorher war er Abteilungsleiter an der Zentralgewerbeschule in Buchen. Foto: Martina Birkelbach

Von Martina Birkelbach

Eberbach. Das Zimmer ist frisch gestrichen, einige Topfpflanzen hat Martin Staniczek "vererbt". Nur der veraltete Schreibtisch ist einfach zu niedrig, ein neuer aber bereits unterwegs. Carlo Götz fühlt sich wohl in dem Büro und kennt bereits rund ein Drittel der insgesamt etwa 50 Lehrer der Theodor-Frey-Schule. "Das Schulleitungsteam hat mich herzlich aufgenommen." Und er kennt schon seine neuen Schulleiterkollegen Anja Katzner (Hohenstaufen-Gymasium), Markus Hanke (Realschule) und Udo Geilsdörfer (Gemeinschaftsschule). Götz ist der neue Schulleiter der Theodor-Frey-Schule (TFS).

Am 14. August hat er seine "Bestellungsurkunde" bekommen, wegen Corona wurde sie ihm nur in einem kleinen Personenkreis überreicht. Seither arbeitet er in seiner neuen Wirkungsstätte. "Derzeit wird unter anderem der Stundenplan erstellt und die Lehrerdeputate werden verteilt." Viel Zeit kosten ihn auch die Corona-Vorbereitungen für das neue Schuljahr.

Hintergrund

Lebenslauf Carlo Götz

> 1986–1989: Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher in Heidelberg; Gesellenbrief im Orthopädieschuhmacher-Handwerk.

> 1989–1992: Frankenlandschule Walldürn (Wirtschaftsgymnasium); Abitur.

> 1992–1993: Zivildienst als

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Lebenslauf Carlo Götz

> 1986–1989: Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher in Heidelberg; Gesellenbrief im Orthopädieschuhmacher-Handwerk.

> 1989–1992: Frankenlandschule Walldürn (Wirtschaftsgymnasium); Abitur.

> 1992–1993: Zivildienst als Rettungshelfer beim DRK Buchen.

> 1993–1999: Physikstudium an der Ruprecht-Karls-Uni Heidelberg und der University of Edinburgh als Stipendiat des Deutscher Akademischer Austauschdienstes (DAAD); Diplom-Physiker.

> 1999–2004: SAP AG Walldorf, Technical Consultant, Softwareentwickler.

2004–2006: Vorbereitungsdienst für das Lehramt an beruflichen Schulen für die Fächer Physik und Mathematik.

> 2006–2020: Lehrer an der Zentralgewerbeschule Buchen.

> seit 2014: Leiter der Fachgruppe Physik; u.a. Entwicklung diverser Konzepte.

> 2010–2014: Mitglied im örtlichen Personalrat (ÖPR).

seit 2009: Betreuung Homepage der ZGB.

> 2007–2012: Assistent der Schulleitung.

> seit 2010: regelmäßig Endbewerter beim Abitur; Betreuung von Schülern bei Jugend forscht.

> seit 2008: Ersthelfer.

> 2013-2019: Fachberater für Physik und Mathematik am RP Karlsruhe – in dieser Funktion:

2013/14 Bildungsplankommission Physik "G8"

2017/18:Bildungsplankommission Physik BG

2014/15: AG zur Erstellung von Unterrichtsmaterialien zur individuellen Förderung im Fach Physik.

2014/15: AG Sicherheit im naturwissenschaftlichen Unterricht

seit 2016: Vorsitzender der Regionalen Planungsgruppe Naturwissenschaften am RP KA.

Planung und Durchführung von regionalen und zentralen Fortbildungen im Fach Physik zu aktuellen bildungspolitischen Themen

> 2019–2020: Abteilungsleiter an der Zentralgewerbeschule Buchen – zuständig für die Berufskollegs.

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Götz hat Martin Staniczek abgelöst, der nach 39 Jahren im Schuldienst (seit 2009 war er Leiter der TFS) am 31. Juli auf Antrag zwei Jahre früher in Ruhestand gegangen ist. Götz ist in Mosbach geboren und in Mudau aufgewachsen. Der 50-Jährige lebt jetzt in Buchen mit seiner Ehefrau; die beiden haben zwei Kinder. Der Diplom-Physiker hat in seinem Lebenslauf einiges nachzuweisen (siehe Kasten), zuletzt war er Abteilungsleiter an der Zentralgewerbeschule Buchen. Nebenher ist Götz Mitglied in der Vorstandschaft des Fördervereins der Joseph-Martin-Kraus-Musikschule Buchen und seit 2017 ist er Datenschutzbeauftragter bei der Karnevalsgesellschaft Mudemer Wassersucher (von 2010 bis 2016 war er Präsident der KaGeMuWa). Außerdem ist er seit 2016 aktives Mitglied im Parforcehorn-Ensemble des VÖG Schloßau. Seine Hobbys: "Wandern, Joggen, Lesen, Programmieren."

Die Theodor-Frey-Schule kannte der neue Schulleiter nicht, hat sie sich aber natürlich vor seiner Bewerbung angesehen. Im Vergleich zu der Buchener Zentralgewerbeschule mit rund 1000 Schülern ist die TFS mit etwa 600 Schülern kleiner. Eberbach ist Götz natürlich bekannt; "der Park an der Schule ist herrlich, das Neckarufer gefällt mir sehr gut – Eberbach ist schon ein schönes Städtchen". "Vor allem", betont er, "es grünt und blüht in Eberbach 14 Tage früher und noch 14 Tage länger als in Buchen".

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Die "Übergabe der Schule" von Staniczek lässt laut Götz "nichts zu wünschen übrig". "Mein Vorgänger hat ausgemistet, aber alles Wichtige ist vorhanden – und es ist alles sehr strukturiert", betont Götz. Staniczek war es auch, der ihn zu den Besuchen bei den anderen Schulleitern begleitet hat – "das ist sehr wichtig wegen der Zusammenarbeit" – und die beiden wollen sich noch einmal treffen.

Auch Staniczeks "Synonyme", "weltoffen, respektvoll, tolerant und wertschätzend", die er an der Schule pflegte, sind Götz wichtig. So soll auch der Leitspruch "Schule MITeinander – FÜReinander" vorerst weiter gelten.

Der neue Schulleiter hat aber auch neue Ziele. So will er unter anderem die Digitalisierung weiter voranbringen. "Alles ist sehr gut vorbereitet. Corona ist nochmal ein Beschleuniger der Digitalisierung. Aber auch nach Corona ist das Arbeiten mit digitalen Endgeräten sinnvoll, auch zur individuellen Förderung." In manchen Bereichen, wie bei den Zimmerern mit der neuen Abbundmaschine, ist die TFS digital sehr weit vorne. Andere Bereiche will Götz noch weiter digitalisieren. Fördergelder beim Bund sind bereits beantragt, ein "Medienentwicklungsplan" wurde abgegeben.

Und die Gelder aus dem "Corona-Sondertopf" werden gezielt ausgegeben: "60 Laptops und 15 I-Pads wurden bestellt, wir hoffen, dass sie bald eintreffen." Trotz all der Digitalisierung ist Präsenzunterricht laut dem neuen Schulleiter "deutlich wertvoller". "Die Beziehungsebene ist sehr wichtig, um Lernprozesse in Gang zu setzen." Online-Unterricht ist insbesondere auch bei neuen Schülern schwierig, also dann, "wenn sich Lehrer und Schüler noch nicht kennen".

In Buchen hat Götz etwa 18 Stunden wöchentlich unterrichtet, jetzt werden es nur noch vier Stunden sein: "Physik im Berufskolleg in zwei unterschiedlichen Klassen". "Natürlich habe ich sehr gerne unterrichtet, deshalb bin ich auch Lehrer geworden", sagt er lachend. Aber er freut sich jetzt auch auf die vermehrt verwaltungstechnischen Aufgaben: "Organisation, Schulentwicklung, Personalführung und das Präsentieren der Schule nach außen".

Natürlich werden bei ihm als Schulleiter jetzt auch die "schwierigen Fälle" auflaufen, aber das kennt er auch schon sehr gut von seiner Arbeit als Abteilungsleiter in Buchen. Die Corona-Regeln umzusetzen wird voraussichtlich jetzt erst einmal seine größte Herausforderung. Die Schule ist zwar unter anderem mit Einbahnregelungen vom vergangenen Schuljahr vorbereitet, aber es müssen noch "verschiedene Szenarien" vorbereitet werden; "etwa ob bei einer Infizierung einzelne Schüler oder ganze Klassen zuhause bleiben müssen". Derzeit (Stand Dienstag) lauteten die Regeln, dass es in den Klassenzimmern keine Maskenpflicht geben würde, wenn denn schon Unterricht wäre. Die Abstandsregeln in den Klassen sind aufgehoben, gelten aber weiterhin im restlichen Schulgebäude. Doch bis die ersten Schüler kommen, kann sich noch viel ändern.

Carlo Götz ist insgesamt "guter Dinge", dass alles funktioniert. Und er freut sich darauf, wenn die derzeit noch schülerleere Schule nach der Sommerpause mit Leben gefüllt wird. Am Montag, 14. September, kommen alle neuen Schüler, tags drauf dann der Rest.

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