Pläne zum Umbau des Eberbach Schmeißer-Stifts kommen voran
Über die Finanzierung des sechs Millionen Euro schweren Projekts müssen die Mitglieder noch entscheiden

Freudige Überraschung für Architekt Christoph Weidner: Die Baugenehmigung vom Landratsamt ist bereits da, der Kurs für den Umbau des Dr.-Schmeißer-Stifts zum betreuten Wohnen ist gesetzt. Jetzt hängt es noch an der Finanzierung, über die die Mitglieder des Stiftungsvereins in einer weiteren Versammlung abstimmen sollen. Foto: Christofer Menges/Grafik: Büro Planrausch
Von Christofer Menges
Eberbach. Die Umbaupläne für das seit sechs Jahren leer stehende Dr.-Schmeißer-Stift zum betreuten Wohnen kommen voran. Seit Donnerstag liegt die Baugenehmigung des Landratsamts vor. Am Freitag gaben die Mitglieder des Vereins Stiftung Altersheim im katholischen Pfarrheim grünes Licht für die nächsten Planungsschritte. Jetzt hängt das Projekt noch an der Finanzierung, über die die Mitglieder in einer weiteren Versammlung abstimmen sollen.
Knapp sechs Millionen Euro soll der Umbau kosten. Geplant sind 34 barrierefreie betreute Wohnungen im Stadtkern. Die Finanzierung will der Vorstand des Stiftungsvereins auf drei Säulen stellen: Ein Förderdarlehen über 3,4 Millionen Euro soll von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kommen. Der Zinssatz liegt bei 0,75 Prozent. Dafür, dass die Wohnungen auf Neubaustandard gebracht werden, winkt zusätzlich ein Tilgungszuschuss von über einer halben Million.
Ein weiteres Darlehen über etwas mehr als eine Million Euro sollen gemeinschaftlich die in Eberbach ansässige Volksbank und die Sparkasse beisteuern. Über die Konditionen wird laut Vorstand derzeit noch verhandelt. Der bislang angebotene Zinssatz von 1,85 Prozent erschien manchen der 85 Mitglieder in der Versammlung als noch zu hoch, zumal eine der beiden Banken, so ein Mitglied, im Internet mit Baukreditzinsen von 1,22 Prozent für sich werbe.
Dritte Säule der Finanzierung sollen 1,5 Millionen Euro Eigenkapital sein. Laut Vorstandsmitglied Heiko Stumpf ergibt sich durch den Eigenkapitaleinsatz ein jährlicher Überschuss von rund 25 000 Euro. Geld genug dafür auf der hohen Kante hat der Verein: Laut Heimleiterin Doris Popp beträgt das Guthaben derzeit mehr als drei Millionen Euro.
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Mit dem bisherigen Planungsverlauf und der vorige Woche erteilten Baugenehmigung zeigte sich Architekt Christoph Weidner vom Heidelberger Büro Planrausch hochzufrieden, zumal es gelungen sei, die Zahl der nachzuweisenden Autostellplätze durch mehr Fahrradstellplätze zu reduzieren und dadurch Ablösezahlungen zu vermeiden: "Wir haben mit dieser Genehmigung eigentlich alle Ziele erreicht, die wir uns im Vorfeld gesteckt hatten", sagte Weidner. Jetzt sollen aus dem Archiv ausgegrabene alte Bestandspläne des Stifts exakt digitalisiert werden, um möglichst genau zu wissen, wo im Haus was versteckt ist und unliebsame Überraschungen beim Umbau zu vermeiden. Bis Oktober will Weidner die Pläne optimieren. Ab November könnten dann die ersten Ausschreibungen für den Umbau rausgehen. Baubeginn wäre dann Anfang nächsten Jahres. Bei günstigem Verlauf und einer Bauzeit von knapp zwei Jahren, wäre das betreute Wohnen im Dr.-Schmeißer-Stift - für einige der bereits etwas betagteren Mitglieder eine entscheidende Frage - Ende 2018 bezugsfertig.
Vorher sind aber noch einmal die Mitglieder gefragt, auch wenn es nicht nur von denen manch einer kaum noch erwarten kann: "Sie glauben gar nicht, wie ich mich auf die Einweihung freue", gab Vorsitzender Peter Reichert am Freitag vorsorglich schon mal kund.



