Schmeißer-Stift Eberbach: Erstes grünes Licht für Teilabriss und Sanierung
Bau- und Umweltausschuss stimmt mehrheitlich dem Antrag des Vereins Stiftung Altersheim zu - Im Bestandsgebäude sollen Abstellräume und ein Trockenraum angelegt werden

Das ehemalige Altenheim Dr.-Schmeißer-Stift in der Luisenstraße. Der Bau- und Umweltausschuss stimmte dem Antrag des Vereins Stiftung Altenheim zu, demnach der ehemalige Pflegetrakt (rechts) abgerissen werden soll und im Bestandsgebäude 34 betreute Wohnungen entstehen sollen. Nun muss noch das Landratsamt grünes Licht geben. Foto: Martina Birkelbach
Von Martina Birkelbach
Eberbach. Grünes Licht gab der Bau- und Umweltausschuss am Montagabend für den Bauantrag des Vereins Stiftung Altersheim für die geplante Sanierung des ehemaligen Altenheims Dr.-Schmeißer-Stift in der Luisenstraße. Mit einer Gegenstimme von Peter Wessely (Freie Wähler) und der Enthaltung von Lothar Jost (AGL) stimmte der Ausschuss mehrheitlich dem Teilabriss des Seitengebäudes, dem Umbau und der Sanierung des Bestandsgebäudes sowie der Nutzungsänderung in Betreutes Wohnen mit 34 Wohnungen zu. Außerdem sollen eine Tagespflege, ein ambulanter Dienst und ein Veranstaltungsbereich entstehen.
Die letzte Entscheidung über den Antrag hat nun das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Wenn von dort die Zustimmung kommt, sollen die Vereinsmitglieder endgültig entscheiden, ob sie dem Umbau so zustimmen. Wird die Sanierung so beschlossen, könnten die neuen Seniorenwohnungen bei einer geschätzten Bauzeit von zwei Jahren Anfang des Jahres 2019 bezugsfertig sein.
Nach der Hochwassergefahrenkarte Baden-Württemberg liegt das Vorhaben innerhalb eines Überschwemmungsgebiets. Nach dem Abbruch des Seitengebäudes, dem ehemaligen Pflegetrakt, soll das dortige Gelände aufgefüllt und als Stellplatzfläche genutzt werden. Dadurch entfällt ein Retentionsvolumen, welches laut der Fachbehörde beim Landratsamt an anderer Stelle wieder hergestellt werden muss.
Im Bestandsgebäude sollen Abstellräume und ein Trockenraum angelegt werden; außerdem ein Veranstaltungs- und ein Seminarraum sowie ein Saunabereich mit davor liegendem Foyer. Zudem sollen für den im Erdgeschoss liegenden Küchenbetrieb die Neben- und Sozialräume dort untergebracht werden.
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Der Küche im Erdgeschoss ist ein Wohn- und Essbereich zugeordnet, daran schließen ein Innenhof/Zugangsbereich mit Tagescafé sowie ein Backoffice an. Hinzu kommen sollen der ambulante Pflegedienst sowie zwei Wohnungen. Im ersten Obergeschoss sind zehn Wohnungen geplant und in den weiteren Geschossen je fünf Wohnungen pro Stockwerk. Im sechsten Obergeschoss sollen zwei Wohnungen entstehen und im siebten Technikräume. "Ich weiß, es ist nicht mehr Mainstream, aber ich war und bin der Auffassung, man hätte das ganze Haus abreißen müssen und neu bauen", begründete Jost seine Enthaltung bei der Abstimmung. Auch wenn "das nicht zur Diskussion gehört und nicht mehr Mainstream ist", fügte er an. Die berechneten Umbaukosten betragen 5,93 Millionen Euro; Architekt Christoph Weidner hatte den Vereinsmitgliedern Anfang April die Pläne gezeigt, wie das Gebäude künftig aussehen soll.
Wie Bürgermeister Peter Reichert, als Privatperson Vorsitzender des Vereins Stiftung Altersheim, gestern auf Anfrage erklärte, werde es laut Weidner wohl Spätsommer werden, bis die Baugenehmigung erteilt ist. "Ich gehe davon aus, dass das Landratsamt zustimmt", ist Reichert optimistisch. Am Freitag, 29. Juli, findet um 18 Uhr im katholischen Pfarrheim in der Feuergrabengasse die nächste Mitgliederversammlung des Vereins Stiftung Altersheim statt. Dabei soll unter anderem der Beschluss über die weitere Beauftragung des Architekten gefasst werden, "vorbehaltlich der Baugenehmigung".



