Eberbach: Kreis verzichtet auf das Dr.-Schmeißer-Stift als Flüchtlingsunterkunft
Die Umbaukosten für eine befristete Unterbringung von Asylbewerbern nur bis Oktober 2016 wären unverhältnismäßig hoch
Eberbach. (fhs) Die aus Fristgründen vorsorglich für kommenden Dienstag angesetzte nicht öffentliche Mitgliederversammlung des Vereins Stiftung Altersheim Eberbach entfällt ersatzlos. Der Grund: Der Rhein-Neckar-Kreis lehnt es aus wirtschaftlichen Gründen ab, das Angebot anzunehmen, vorübergehend Flüchtlinge im Gebäude an der Luisenstraße unterzubringen. Darüber informiert ein heute, am Freitag, abgesandtes Rundschreiben jetzt die Vereinsmitglieder.
Für den Landkreis begründet Dezernent Christoph Schauder, warum die Kreisbehörde trotz des weiter bestehenden großen Bedarfs an Unterkünften für Flüchtlinge auf das Dr.-Schmeißer-Stift verzichtet: Das Landratsamt hätte Umbaukosten in ganz erheblicher Höhe zu tragen. Schmauder: "Zu nennen sind hier insbesondere die Bereiche Brandschutz, Sanitär und Heizung. Gerade im Bereich Brandschutz wären umfangreiche Maßnahmen notwendig. Dies alles würde letztlich dazu führen, dass wir das Gebäude voraussichtlich nicht vor April 2016 nutzen könnten." Das Vermietungsangebot hätte aber nur längstens bis Ende Oktober 2016 Gültigkeit. Aus Gründen der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit sei dies nicht zu vertreten, zumal zusätzlich das monatliche Nutzungsentgelt hinzukomme. Schmauder: "Wir möchten uns aber an dieser Stelle sehr herzlich für die grundsätzliche Bereitschaft bedanken, das Gebäude dem Landratsamt für eine vorübergehende Unterbringung von Asylbewerbern zur Verfügung zu stellen." Vereinsvorsitzender Peter Reichert schließt sich Schmauders Dankesworten an, weil die Mitglieder der Besichtigung durch den Kreis zugestimmt haben. Reichert: "Dadurch haben wir unsere Bereitschaft zur Hilfe signalisiert."



