2016 war in Osterburken von einigen Großprojekten geprägt

Rückblick von Bürgermeister Jürgen Galm in Jahresschlusssitzung des Gemeinderats - Stadt kontinuierlich weiterentwickelt

22.12.2016 UPDATE: 23.12.2016 06:00 Uhr 3 Minuten, 42 Sekunden

Nachdem die Stadt Osterburken im Vorjahr das Empfangsgebäude des Bahnhofsgebäude erworben hat, ist sie seit Sommer auch Eigentümerin des Postgebäudes. Der Kauf erfolgte im Hinblick auf die städtebauliche Weiterentwicklung. Foto: B. Gassenbauer

Osterburken. (bg) Vom Realschul-Neubau bis zur Baulanderschließung, vom Erwerb des Postgebäudes bis zur Weichenstellung für die Neugestaltung der Friedrichstraße - die Stadt Osterburken hat im zu Ende gehenden Jahr kräftig in die Daseinsvorsorge und in die Weiterentwicklung investiert bzw. entscheidende Weichen dafür gestellt. In der Jahresschusssitzung des Gemeinderats zog Bürgermeister Galm eine positive Bilanz: "Hinter uns liegt ein arbeitsreiches Jahr, in dem einiges bewegt wurde."

Wie üblich gab es in der letzten Sitzung des Jahres am Mittwoch im Osterburkener Rathaus keine Entscheidungen zu treffen. Im Mittelpunkt stand neben Ehrungen ein Rückblick des Bürgermeisters in Wort und Bild.

Es habe in 2016 viele Schreckensnachrichten gegeben, stellte Galm eingangs beim Blick auf Geschehnisse in aller Welt und insbesondere auf terroristische Anschläge und das Leid von Menschen auf der Flucht fest. In Osterburken habe das Jahr mit einem Großbrand im Regionalen Industriepark begonnen.

Zu manchen Überraschung sei bei öffentlichen Projekten gekommen, sagte Galm unter anderem mit Hinweis auf den Bau der Umgehungsstraße Adelsheim/Osterburken, wo Hangsicherungsarbeiten zwischen Eckenbergtunnel (Ostseite) und der Anbindung der neuen B 292 an die L 519 in Adelsheim Nord die Kosten erhöht habe und die für Ende 2016 vorgesehene Freigabe für den Verkehr um Monate verzögerten.

Auch der Neubau der Osterburkener Realschule sei zuletzt nicht wie erhofft vorangegangen, sodass der für die Weihnachtsferien geplante Umzug nun erst im kommenden Februar erfolgen könne.

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Verschieben müssen habe man aufgrund der Ergebnisse der ersten Ausschreibung, die deutlich über den Voranschlägen lagen, auch den Baubeginn für die Neugestaltung der Friedrichstraße in Osterburken. Statt im Herbst werden die Arbeiten nun im Frühjahr beginnen.

Zu den herausragenden Projekten, die im zu Ende gehenden Jahr auf den Weg gebracht bzw. realisiert wurden, gehörte der Neubau eines Hochbehälters in Schlierstadt und der einhergehende Bau von Versorgungsleitungen. Auch hierbei sei "nicht alles rund gelaufen", bedauerte der Bürgermeister. Ergebnis sei aber eine sichere Wasserversorgung. Daneben habe man in Schlierstadt eine weitere Million in den Bau eines Regenrückhaltebeckens investiert und mit der auch ökologisch und für das Landschaftsbild positiven Verlegung des Krummebachs die Weichen für die Erweiterung der Bauländer Kunststoffwerke gestellt.

Der erfreulichen Nachfrage nach Bauplätzen trage die Stadt durch die in diesem Jahr beschlossene abschnittsweise Erschließung des Schlierstadter Baugebiets "Stürzwasen" und insbesondere mit der im Frühjahr 2017 anstehenden Erschließung eines weiteren Abschnitts des Baugebiets "Am Bofsheimer Weg" in Osterburken Rechnung.

Im Regionalen Industriepark Osterburken (RIO) habe man angesichts des Bauflächenbedarfs eine Erschließungsstraße um 200 Meter nach Nordosten zum Wald hin verlängert. Ein Großteil der dortigen Fläche sei von der Krautheimer Spedition Rüdinger erworben worden, die dort bereits neue Lagerhallen errichtet habe. Eine Sackgassenproblematik im RIO habe man mit einer "kleinen Umfahrung" beheben können.

Erfreuliches berichtete Galm auch aus dem Zweckverband Gruppenkläranlage Seckachtal, dem Osterburken angehört: Für die Erweiterung der Verbandkläranlage in Roigheim gebe es die mit 4,35 Millionen Euro höchste Einzelförderung des Jahres 2016.

Nachdem die Stadt im Vorjahr das Empfangsgebäude des Bahnhofs erworben hat, ist sie seit Sommer auch Eigentümerin des benachbarten Postgebäudes. Der Erwerb sei wegen der städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten erfolgt, der Mietvertrag mit der Deutsche Post AG bleibe davon unberührt.

Bürgermeister Galm erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Ausgangssituation beim Erwerb des Bahnhofsgebäudes. Der Beschluss sei im Wissen um die Problematik einer zugesicherten weiterer Nutzung von Räumlichkeiten durch die Bahn erfolgt. Am Ziel, das Gebäude wieder mit mehr Leben zu erfüllen und das Erscheinungsbild zu verbessern, ändere das nichts. Nachdem man vor diesem Hintergrund die Verlängerung der Stadtsanierung beantragt habe, soll ein Antrag auf Erhöhung der Fördermittel folgen, wenn ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept vorliege. Nach wie suche man Unterstützer.

In Sachen "Bahn" kritisierte Galm die Verspätungen und Zugausfälle der letzten Zeit, die in für Verdruss gesorgt hätten. Der Knotenpunkt Osterburken sei besonders betroffen. Die Bahn habe inzwischen versichert, alles zu tun, um ihre Verträge zu erfüllen.

Als ein herausragendes Ereignis im Jahresverlauf bezeichnet Galm den mit einem Römerfest gefeierten Abschluss des Projektes "Limespark". Nach dem Ausbau des Limeswanderweges im Hergenstadter Wald und dem Nachbau des Limes im "Förstlein" sei mit der ebenfalls dank eines Sonderprogramms für Welterbestätten möglich gewordenen Umgestaltung des Kastellgeländes die Römerstadt als "Eingangstor zum Limes" weiter aufgewertet worden.

Weiter verwies der Bürgermeister auf die gestiegenen Aufwendungen für die Kinderbetreuung. Die Stadt halte ein sehr gutes Angebot vor. Angesichts der steigenden Bedarfs an Plätzen für Kinder unter drei werde im Kindergarten St. Josef nach den Weihnachtsferien eine neue Gruppe eröffnet.

In seinem Rückblick erinnerte Galm auch an die im Zug der Neuorganisation des Grundbuchwesens im Land erfolgten Auflösung des über 100 Jahre alten Grundbuchamtes der Stadt zum 21. März (im Bürgerbüro wurde eine elektronische Grundbuch-Einsichtsstelle eingerichtet) sowie an eine ganze Reihe von Jubiläen und Festen. Die Bandbreite der sportlichen und kulturellen Veranstaltungen war, wie Galm aufzeigte, breit gefächert und reichte von Vereinsfesten und Märkten bis zum achten Stadtlauf mit über 700 Sportlern, von Konzerten bis zur Aufführung der "Borkemer Bühne", die mit dem Stück "Die Römerbuddler" glänzten, vom Partnerschaftstreffen mit zahlreichen Gästen aus der Partnerstadt Hondschoote bis zum Heimatvertriebenen-Treffen mit Festansprache des ehemaligen Ministerpräsidenten Teufel und zum Ehrenamts-Event des Kreises. Zum Anziehungspunkt geworden sei die Ausstellung "St. Martin" im Römermuseum.

Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit zum Dank an alle, die zu einem lebendigen Gemeindeleben beigetragen und sich in Vereinen, karitativen Organisationen und im kommunalpolitischen Bereich in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben. Er erinnerte dabei auch an Ehrungen, die verdiente Persönlichkeiten wie Prof. Kalman Irmai (Staufermedaille des Landes) und Ludwig Metzger (Julius-Hofmann-Medaille der Stadt) erhalten haben, und daran, dass besondere Leistungen von Mitgliedern der Vereine im März von der Stadt gewürdigt werden. Dank galt auch den heimischen Unternehmen, die vielen Menschen ihr Auskommen sichern, sowie den Mitarbeitern der Stadtverwaltung für ihre Arbeit.

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