Osterburken: Weichen für neue Bauplätze in Schlierstadt sind gestellt

Neue Bauplätze bei ausreichender Nachfrage: Osterburkener Gemeinderat stellte Weichen für Erschließung des Schlierstadter Baugebiets "Stürzwasen" - Haushaltsreste gebildet

06.07.2016 UPDATE: 07.07.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Im Bebauungsplangebiet "Stürzwasen" in Schlierstadt will die Stadt Osterburken bei Bedarf Bauplätze erschließen. Foto: Gassenbauer

Osterburken. (bg) Nachdem in Schlierstadt seit Jahren keine neuen Bauplätze mehr ausgewiesen worden waren, weil im Rahmen des MELAP-Programm das besondere Augenmerk der Nutzung innerörtlicher Potenziale galt, soll im Bebauungsplangebiet "Stürzwasen" alsbald mit der Erschließung begonnen werden, sofern die Nachfrage nach Bauland ausreichend groß ist. Der Osterburkener Gemeinderat beauftragte am Dienstag die Verwaltung, die nötigen Planungsschritte einzuleiten. Auf der Tagesordnung standen daneben unter anderem die Bildung von Haushaltsresten für das Rechnungsjahr 2015 und die Festsetzung der Elternbeiträge für die Kindergärten, die im Schnitt um fünf Prozent steigen.

Im Ortsteil Schlierstadt wird, wie Bürgermeister Jürgen Galm in der Gemeinderatssitzung am Montag im Bürgersaal des Rathauses mitteilte, von der Ortschaftsverwaltung eine wachsende Nachfrage nach Bauplätzen verzeichnet, die innerorts nicht befriedigt werden könne. Galm erinnerte daran, dass in Schlierstadt seit März 2002 der rechtskräftige Bebauungsplan "Stürzwasen" besteht, in dem im Dezember 2004 das Umlegungsverfahren abgeschlossen wurde. Die Umsetzung der Erschließung des Baugebietes sei nicht weiterverfolgt worden, weil sich das Dorf im Förderprogramm MELAP (Modellprojekt Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials) befindet und damit das besondere Augenmerk der Nutzung von innerörtlichen Flächen galt.

Nachdem seit Jahren keine neuen Bauplätze mehr ausgewiesen worden seien und der Bedarf nicht immer im Ortskern gedeckt werden könne, denke man nun - wie bei den Beratungen zum 2016er Haushalt diskutiert - an die Erschließung von Flächen im Bebauungsplangebiet "Stützwasen" am östlichen Ortsrand oberhalb der Geisbergstraße, sofern sich aus den bisherigen Nachfragen auch tatsächliches Interesse in ausreichendem Maße ergibt.

Der städtische Bauamtsleiter Matthias Steinmacher stellte drei mögliche Erschließungsabschnitte vor. In Variante 1 können demnach bei einer Netto-Baubaufläche von 6 146 Quadratmetern neun Bauplätze entstehen; die Erschließungskosten würden voraussichtlich rund 295 000 Euro betragen. Die Variante 2 sieht acht Bauplätze auf insgesamt 5 319 Quadratmetern und Kosten von 255 000 Euro vor. Variante 3 würde mit einer Nettobauplatzfläche von 11 196 Quadratmetern die Ausweisung von 16 Bauplätze möglich machen, wäre allerdings auch entsprechend teuerer (540 000 Euro). Bei Variante 2 befinden sich, wie mitgeteilt wurde, zwei Bauplätze in Privatbesitz, bei den beiden anderen Plankonzepten ist es jeweils einer.

Wie Steinmacher mitteilte belaufen sich die reinen Erschließungskosten (Kanal, Wasser, Straße) nach den bisherigen Kostenschätzung auf rund 50 Euro pro Quadratmeter; die Bauplätze sollen im Schnitt zwischen 650 und 800 Quadratmeter groß sein.

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Nach kurzer Aussprache stimmt der Gemeinderat der Planungsvariante 1 einstimmig zu und beauftragte die Verwaltung, die weiteren Schritte (Erstellung der Ausführungsplanung, Grundstücksverhandlungen mit Privaten usw,) in die Wege zu leiten, nachdem von Ratsmitglied Michael Schwebler namens des Schlierstadter Ortschaftsrats, der ebenfalls diese Variante favorisiert hatte, angeregt worden war, zehn Bauplätze auszuweisen.

Der Beschluss sei, so Galm, nun "ein Signal" an Bauwillige, die sich bei der Verwaltung melden sollten. Mit der Erschließung werde erst dann begonnen, wenn die Nachfrage ausreichend groß sei.

Schnell abgehandelt war im weiteren Verlauf der Sitzung die Bildung von Haushaltsresten für das Rechnungsjahr 2015, nachdem Kämmerer Horst Mechler das Zahlenwerk vorgestellt hatte. Er machte dabei deutlich, dass die relativ hohen Beträge bei den Ausgabe- und Einnahmeresten daraus resultieren, dass etliche größere Einzelmaßnahmen noch laufen wie etwa der Bau der Realschule oder unmittelbar bevorstehen wie die Sanierung der Friedrichstraße.

Die auf einstimmigen Beschluss auf Empfehlung der Verwaltung gebildeten Haushaltseinnahmereste summieren sich auf 2,88 Millionen Euro, die Ausgabereste auf 7,38 Millionen.

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