Das tut sich in Sachen Buga 2023 in Mannheim
Es soll offene Räume und neue Baum-Pflanzungen als Beitrag zum Klimaschutz geben. Zudem steht der Siegerentwurf für die U-Halle fest.

Von Alexander Albrecht
Mannheim. Die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim nimmt immer konkretere Formen an. Am Donnerstag haben die Organisatoren bekannt gegeben, dass die österreichische Firma Doppelmayr die Seilbahn baut, die zwischen den beiden Hauptspielorten Spinelli und Feudenheimer Au pendelt. Doch es tut sich noch einiges mehr.
> Ein kleiner Wald: Passend zur Jahreszahl der Großveranstaltung, sollen auf dem ehemaligen US-Militärgelände Spinelli nahe Feudenheim und Käfertal 2023 Bäume gepflanzt werden. Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach wertet das Projekt als "tatkräftigen Beitrag" zum Klimaschutz. "Wir benötigen eine Vielzahl an Bäumen, denn auf dem 62 Hektar großen Areal wird ein großer Bedarf an Schattenspendern entstehen, die den voraussichtlich mehr als zwei Millionen Besuchern auch an heißen Sommertagen einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen", sagt er.
Der kleine Wald bleibe aber nur auf Zeit. Nach der Buga wolle man die Bäume in der gesamten Stadt und im Wald "umtopfen". Insofern wirke die sechsmonatige Schau wie eine Baumschule, in der die Bäume in guter Pflege wachsen und gedeihen könnten, erklärt Schnellbach. Aufgrund des Klimawandels mit stetig steigenden Temperaturen im Sommer liege der Nutzen von Bäumen gerade in den Städten auf der Hand: "Sie wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um, werfen Schatten und kühlen die Luft. Darüber hinaus binden die Blätter Schwebstoffe wie Rußpartikel", weiß der Buga-Chef.
Während der Veranstaltung werden die Bäume unter anderem in sogenannten Air-Pots sein. Das ist ein Behältersystem mit einer Substratmischung, das hilft, dass die Pflanze das bestmögliche Wurzelsystem entwickelt. Dazu muss sie kontinuierlich mit feinen Tröpfchen bewässert werden. "Eine super Idee", findet Andreas Huben. Der Baumschulgärtner ist nicht nur Seniorchef des 1905 gegründeten gleichnamigen Ladenburger Traditionsunternehmens, sondern auch Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Hessen des Bundes deutscher Baumschulen (BdB). In einem nächsten Schritt prüfen die Stadt und die Buga-Verantwortlichen, welche Flächen für das Projekt sinnvoll genutzt werden können.
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> Die U-Halle: Die riesige Lagerhalle wird im Gegensatz zu vielen anderen Immobilien auf Spinelli nicht abgerissen, sondern soll mit einer Fläche von 14.000 Quadratmetern Hauptattraktionsort für die Besucher sein. Der Siegerentwurf für die Architektur steht nun fest, den Zuschlag erhalten hat das Berliner Planungsbüro Hütten & Paläste. Der Gemeinderat stimmt im November über den Entwurf ab. Die Architekten bauten ihr Modell für die U-Halle modular auf, indem es die Lagerhalle in einzelne Segmente unterteile, heißt es in einer Pressemitteilung. "Innen und außen" griffen beim Siegerentwurf ineinander, geschlossene Baukörper wechselten sich mit offenen Räumen ab – und gingen "dramaturgisch spannende Wechsel" ein. Mit minimalem Ressourceneinsatz würden Räume für diverse Nutzungen entwickelt", sagte Oberbürgermeister und Buga-Aufsichtsratschef Peter Kurz.
> Spiel- und Entdeckungspark: Dieser erinnert in seiner Konzeption an die Alla-Hopp-Anlagen in der Region und soll auf rund 1,2 Kilometern Länge für sämtliche Generationen auf Spinelli offen sein. Wobei die meisten Spielgeräte, so Schnellbach, für die Altersgruppe von zwölf bis 75 Jahren gedacht und auch weitgehend barrierefrei nutzbar sind. Wichtig sei ihm auch gewesen, dass nie ein Kind alleine die Geräte nutzen könne. "Sie sind so ausgelegt, dass es immer mindestens zwei Kinder sein müssen", so Schnellbach. Alle Geräte würden speziell für Mannheim hergestellt, denn "so etwas bekommt man nicht von der Stange".
Das größte Spielgerät wird ein Klettergerüst in Form eines Luftschiffs sein – als Erinnerung daran, dass der Ingenieur Johann Schütte mit Hilfe des großen Mannheimer Industriellen Heinrich Lanz von 1911 bis 1918 in einer Werft zwischen Rheinau und Brühl Luftschiffe aus verleimtem Sperrholz baute.



