So fahren ab Freitag die Bahnen und Ersatzverkehre
Am Freitag beginnt Sperrung im Neckartal. Die Linien S1 und S2 fallen aus. Der RE10a weicht über Sinsheim aus.

Von Carsten Blaue
Mosbach/Eberbach. Für Bahnpendler im Neckartal beginnt am Freitag eine harte Zeit. Die Deutsche Bahn modernisiert zwischen 2. Juli und 8. Oktober die Eisenbahnbrücke über der Haibrunner Straße in Hirschhorn und erledigt gleich auch noch andere Arbeiten auf der nördlichen Neckarstrecke. Diese ist daher gesperrt, und die Bahnkunden müssen sich auf Umleitungen, Ersatzverkehre und Fahrzeitverlängerungen einstellen.
Die S-Bahn-Linien S1 und S2 werden in der Zeit der Baumaßnahmen zwischen Neckargemünd und Eberbach definitiv ausfallen. Das bestätigte eine Bahn-Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage. Es werde dafür ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten. Morgens und in den späten Abendstunden verkehren einzelne Busse über den gesperrten Abschnitt hinaus. Sie starten und enden in Heidelberg am Hauptbahnhof und in Mosbach.
Hintergrund
Reisende und Pendler können bei der Deutschen Bahn die Verbindungen im Neckartal mit Echtzeitinformationen in der Reiseauskunft auf m.bahn.de, in der DB Navigator-App und bei
Reisende und Pendler können bei der Deutschen Bahn die Verbindungen im Neckartal mit Echtzeitinformationen in der Reiseauskunft auf m.bahn.de, in der DB Navigator-App und bei www.bahn.de/Reiseauskunft abrufen. Die Bahn empfiehlt den von der Sperrung betroffenen Fahrgästen zudem, wegen der Fahrplanabweichungen gegebenenfalls eine frühere Verbindung zu wählen. Alle Informationen zu den Baumaßnahmen sowie zu den Fahrplanänderungen sind auch im BauInfoPortal der Deutschen Bahn zu finden. (cab)
Die Regionalzüge der Linie RE10a werden zwischen Neckargemünd und dem Hauptbahnhof von Bad Friedrichshall über das Elsenztal und Sinsheim – hier ist ein zusätzlicher Halt – umgeleitet. Die planmäßigen Stopps in Eberbach und Mosbach-Neckarelz entfallen.
Als Ersatz fahren mehrere S-Bahnen der Stadtbahn-Linie S42, die normalerweise zwischen Sinsheim und Heilbronn verkehrt, als S41 mit verändertem Linienverlauf. Sie pendeln zwischen dem Hauptbahnhof von Bad Friedrichshall und Mosbach-Neckarelz beziehungsweise Mosbach als Eilzüge der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ohne Zwischenhalte. Auf der gesamten Linie S42 komme es zudem bei einzelnen Zügen zu "Fahrzeitanpassungen".
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Fahrgäste, so die Sprecherin, könnten zudem die Regiobuslinie 899 Mosbach-Neckarelz-Aglasterhausen mit Anschluss an die S-Bahn S5/S51 von und nach Heidelberg nutzen. Auf Anfrage sagte die Sprecherin zudem: "Soweit ich das beurteilen kann, gibt es auf der Strecke Sinsheim–Heidelberg nur sehr geringe Einschränkungen aufgrund von Bauarbeiten am Heidelberger Hauptbahnhof." Dieser bekommt voraussichtlich von Mitte Juli, Anfang August an bis September eine "Frischekur". Dazu gehört zum Beispiel ein neuer Anstrich der Decken im Querbahnsteig, neue Zäune an den Rampenabgängen oder eine Reparatur der Treppen.
Für die neue Brücke in Hirschhorn gibt die DB rund 10,5 Millionen Euro aus. Eigentlich nicht viel, wenn man bedenkt, dass der Bahn laut der Sprecherin in Baden-Württemberg dieses Jahr insgesamt etwa 2,07 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, um in die Infrastruktur zu investieren – so viel Geld wie nie zuvor. Während des Brückenbaus in Hirschhorn wird das Verkehrsunternehmen im Bereich der Schleuse Hirschhorn/Eberbacher Straße und parallel zum Neckarbogen auf einer Länge von etwa 400 Metern eine sogenannte "Felsberäumung" vornehmen. Ausgebildete Kletterer prüfen dabei den Felshang auf loses Material, das danach entfernt wird. Die beiden Maßnahmen würden parallel erledigt, um die Streckensperrung so kurz und gering wie möglich zu halten, so die Sprecherin der DB in Stuttgart. Sie bestätigte zudem, dass auf der Strecke zwischen Neckargemünd und Zwingenberg zeitgleich der Untergrund unter den Gleisen großräumig saniert wird. Diese Arbeiten würden auf insgesamt circa 13 Kilometern Länge zwischen Neckarsteinach und Hirschhorn sowie zwischen Hirschhorn und Eberbach ausgeführt. Die Bahn verbessere hier den Untergrund, "um eine lang anhaltend stabile Gleislage zu gewährleisten", so die Sprecherin. Insgesamt würden rund 14 Millionen Euro in dieses Vorhaben investiert.