Was in Mannheim gut ist - und was besser sein könnte
Shoppen und internationaler Flair versus Baustellen und schlechte Luft

Benjamin-Franklin-Village Mannheim. Archiv-Foto: Alfred Gerold
Von Alexander Albrecht
Manhheim. Die Stadt auf dem Prüfstand: fünf Plus- und fünf Minuspunkte.
Das Einkaufen (+): Liebe Heidelberger, jetzt müsst ihr stark sein. In Mannheim lässt es sich einfach besser shoppen. Die vielen Geschäfte und Läden auf den Planken, der Fressgasse und Kunststraße haben alles, was das Herz begehrt. Und wir reden hier nur von der City.
Die Leute (+): Es stimmt schon, die Mannemer haben einen rauen Charme. Wer sich jedoch auf sie einlässt und hinter die Fassade blickt, der lernt viele wunderbare Menschen kennen, angenehm unkapriziös, ehrlich, nicht auf den Mund gefallen.
Die Musik (+): Mannheim singt und klingt. Kaum ein großer Künstler kommt an der "Unesco City of Music" vorbei. Im Windschatten von SAP-Arena, Rosengarten, Popakademie und Co. haben sich zudem Szenen und Subszenen gebildet, in denen Trends gesetzt werden.
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Die Internationalität (+): Menschen aus ungefähr 170 Nationen leben in Mannheim - und kommen bei allen Problemen, die immer wieder mal im Alltag auftauchen, ganz gut miteinander aus. Das Stadtklima ist geprägt von Offenheit und Toleranz.
Die Buga und die Parks (+): Der Luisenpark ist Mitte der 70er-Jahre aus der Bundesgartenschau heraus entstanden. In vier Jahren richtet die Stadt wieder eine Buga aus. Zwar ohne größeren Park - dafür soll die Luft durch einen Grüngürtel dauerhaft besser werden.
Die Baustellen (-): Mannheim boomt. Egal, wohin man schaut, es wird gewerkelt und geschafft. Gut für die Stadt - nicht ganz so prickelnd für Einwohner und Gäste. Der dauerdröhnende Lärm von Presslufthammern und Baggern nervt, einen Parkplatz zu finden, ist oft Glückssache.
Die Innenstadt (-): Es muss nicht überall so pittoresk sein wie in Heidelberg mit seinen schnuckeligen Gässchen und prächtigen Altbauten. Aber ein bisschen hübscher, einladender könnte die City mit ihren vielen Zweckbauten schon sein.
Die Luft (-): Mal ist es der penetrante Geruch der Schokinag, der fies in der Nase kitzelt, mal der Grillrauch von den Döner-Restaurants am Marktplatz. Der Verkehr trägt sein übriges bei. Schon bei jedem kleinen Unfall droht der Kollaps. Und noch mehr Gestank.
Die Biergärten (-): Nach der Arbeit bei gutem Wetter gemütlich ein Weizen im Freien zischen. Viel Spaß bei der Suche. Einen guten, urigen Biergarten, der diesen Namen auch verdient, gibt es in Mannheims Mitte nämlich nicht.
Der Müll (-): Auch wenn die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft ihr Bestes geben: Es liegt zu viel Müll herum in Mannheim und lockt Ungeziefer an. Deshalb hat die Stadt die Notbremse gezogen und verhängt drakonische Geldstrafe gegen Abfallsünder.