Sperrung der Salierbrücke besorgt Wirtschaft und Pendler

30.000 Autos mehr auf der Autobahnbrücke

Verkehr müsste bei Sanierung im nächsten Jahr umgeleitet werden - Dann queren dort 80.000 Fahrzeuge pro Tag

27.03.2018 UPDATE: 28.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Die Salierbrücke bei Speyer. Foto: RP

Von Harald Berlinghof

Hockenheim/Speyer. Die Hockenheimer machen sich Sorgen wegen der geplanten Sanierung der Salierbrücke über den Rhein nach Speyer. Immerhin 250 Unternehmen aus dem Gewerbegebiet Talhaus wären mittelbar von einer Sperrung oder Teilsperrung des Bauwerks oberhalb der Bundesstraße B39 betroffen. 5800 Menschen aus dem Umland pendeln täglich nach Hockenheim, 7200 verlassen die Rennstadt, um zur Arbeit zu kommen.

Wie viele dabei den Rhein überqueren, ist unbekannt, aber es dürften nicht wenige sein. Auch die Gemeinden rund um Hockenheim wie Altlußheim, Neulußheim und Reilingen sowie das weiter nördlich liegende Ketsch wären von einer Sperrung der Salierbrücke betroffen, zudem natürlich die linksrheinischen Kommunen wie etwa Speyer. Die Querung ist in die Jahre gekommen und weist sichtbare Mängel auf. Die Abdichtung der Fahrbahn, die Entwässerung und Übergangsfugen sind marode, ebenso die Betonstruktur. Untersuchungen belegen, dass die Statik der Brücke nicht mehr sicher ist.

Karin Mihatsch vom Heidelberger Baureferat Nord des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe betreut das Projekt. Bei einer Veranstaltung in Hockenheim stellte sie jetzt den aktuellen Planungsstand der Sanierung vor. Kurz zuvor hatte eine Expertenrunde, der sogenannte Projektbegleitkreis, erstmals getagt. Für Mai ist ein weiteres Treffen geplant, Anfang Juni sollen dann die Bürger links und rechts des Rheins informiert werden.

Die Reparatur wird voraussichtlich Anfang 2019 starten. Während der Ertüchtigung, bei der die Brücke um einige Zentimeter angehoben wird, müssen die Pendler mit erheblichen Einschränkungen leben. Gegenwärtig favorisieren die Planer eine Komplettsperrung der Brücke. Diese begrenzt die Bauzeit laut Berechnungen auf 20 Monate.

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Der Verkehr würde über die nahe gelegene Autobahnbrücke umgeleitet werden. Deren Belastung stiege entsprechend von gegenwärtig 52.000 auf 80.000 Fahrzeuge pro Tag. Die Planer vom Regierungspräsidium haben Fahrzeitverlängerungen von maximal zehn Minuten errechnet. Für die Linienbusse, die von vielen Schülern benutzt werden, müssten Sondergenehmigungen beantragt werden, damit auch sie auf der Autobahn fahren dürfen.

Gesprochen werden soll noch über eine sechsspurige Freigabe der Autobahn inklusive der Nutzung des Standstreifens. Das hätte ein Tempolimit zur Folge. Eine andere Variante, die ebenso in der Diskussion ist, sehe während der Bauzeit eine Einbahnregelung auf der Salierbrücke vor. Bei allen möglichen Alternativen bleibt die Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer passierbar. Der Schwerlastverkehr muss hingegen auf jeden Fall die Autobahn nehmen.

Dazu werden Lkw-Sperren verwendet, wie sie bereits in Ludwigshafen eingesetzt werden. "Schilder bringen da nichts", sagte Mihatsch. Eine Baustelle mit Wechselampel produziere Stau und sei deshalb nicht praktikabel. Eine Einbahnregelung nur in Richtung Speyer würde die Bauzeit auf 26 Monate verlängern. Auch für Schülerbus-Shuttles (Kleinbusse) und Rettungsfahrzeuge wäre keine Freigabe möglich. Selbst SUVs und andere Pkw mit mehr als zwei Meter Breite inklusive Außenspiegel erhielten ein Durchfahrtsverbot.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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