Neues Konzept für Stadtführungen vorgestellt
Ein Schwätzchen auf der Mozart-Bank: Neue Touren sollen den Besuchern zeigen, dass die Stadt mehr als nur Schloss und Schlossplatz zu bieten hat.

Von Volker Knab
Schwetzingen. Das Wetter passt an diesem Morgen zwar nicht, aber die Damen und Herren, die sonst immer Besucher durch Schwetzingen führen, geben sich im Palais Hirsch gelassen. Sie möchten über neue Touren informieren.
Ein wenig Verärgerung über das Wetter draußen wechselt drinnen sofort in freundliche Information. Schwetzingen hat bekanntlich viel zu bieten. Nicht nur Schloss und Schlossplatz. Man muss es nur zu finden wissen. Genau dazu dienen die Führungen, die immer weiter ausgebaut werden. Birgit Hiefner-Konietzké, Elke Noerske, Matthias Finger, Christoph Bühler und Heide Roth-Bühler sind seit mehreren Jahren für diese historischen Führungen zuständig und leben sie mit, füllen sie aus. Menschen und Ereignisse aus dem 18. Jahrhundert werden so nachvollziehbar. Besondere Pointen gibt es dabei auch.
Etwa zum "Glücksschwein" des Künstlers Peter Lenk auf dem Schlossplatz. Die Humoreske erzählt dann Christoph Bühler direkt vor dem Schwein. Bei den Führungen geht es schließlich auch um den Kurfürsten Carl Theodor und um seine auf dem Schwein sitzende Mätresse. Für Schwetzingen wurden neue Touren konzipiert, sie ergänzen bereits bestehende.
Meist ist Spargel das Thema. Aber nicht nur. "Von Bank zu Bank" gehört dazu. Die Stadt ist überreich an Geschichte und Persönlichkeiten. "Hörbar" ist so ein Beispiel. Das Motiv der Begegnungsbank im vorher verlorenen Eck einer Passage heißt so. Teils weltbekannte Musiker sind sich hier begegnet oder auch nicht? Matthias Finger zeichnet es nach. Und mit QR-Code lassen sich bei der Bank Beispiele auf dem Smartphone abrufen.
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Für Schwetzingen hat Tourismus einen hohen Stellenwert. Die neuen weiteren Motivbänke am Schlossplatz sind dafür ein Beispiel. Eine gehört selbstverständlich Mozart. Die Bänke zeigen aber weitere Beispiele der vielfältigen kulturhistorischen Bedeutung der Stadt. Damit verbinden sich Geschichten. In diesem Zusammenhang erläutert Bürgermeister Matthias Steffan, wie barocke Baumeister, aus der Toskana stammend, in der Stadt wetteiferten und sie dadurch baulich sehr eindrucksvoll prägten. Und wie? Manche dieser Vorgänge wollen die Führungen erlebbar machen.
Die Frauen und Männer, die die historischen Führungen durchführen, freuen sich auch besonders auf die neuen Konzepte "Von Bank zu Bank" oder "Gedenken im Wandel(N)". Damit werden andere Aspekte der Stadtgeschichte in ein besonderes Licht gesetzt, abseits von der landwirtschaftlichen Tradition und dem Schloss. Auch der Fahrradtourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung im regionalen Tourismus, erläutert Christiane Drechsler von der Tourismus-Kooperation der Stadt Schwetzingen. ",Unterwegs mit der Spargelfrau’ haben wir auch schon mal im Oktober gemacht", erzählt Führerin Elke Noeske. Der zeitliche Rahmen sei aber dann nicht mehr so passend, sagt sie schmunzelnd.
Info: www.visit-schwetzingen.de




