"Im Hotel Atlanta läuft alles reibungslos"
Nebenkosten in der Anschlussunterbringung sind um 45.000 Euro gestiegen – Technischer Ausschuss genehmigte Zahlung

Das Hotel "Atlanta" in Schwetzingen. Foto: Lenhardt
Schwetzingen. (stek) Die Nebenkostenabrechnung für das Hotel Atlanta ist teurer geworden. Das verkündete Oberbürgermeister René Pöltl im Technischen Ausschuss. Das Hotel Atlanta dient seit dem 22. Juni 2017 als kommunale Anschlussunterbringung von Geflüchteten.
Die Verwaltung hatte bis dato mit Nebenkosten von 355.000 Euro im Jahr kalkuliert. Die Abrechnung für das vergangene halbe Jahr und die künftigen Abschlagszahlungen machten nun jedoch deutlich, dass die veranschlagten Mittel nicht ganz ausreichen. Das jährliche Plus beträgt 45.000 Euro, was knapp 13 Prozent entspricht. Damit belaufen sich die jährlichen Nebenkosten für das Hotel Atlanta mit seinen derzeit 102 Bewohnern auf nun 400.000 Euro.
Für den Oberbürgermeister bewegen sich diese Zahlen absolut im Rahmen. Alle Zimmer seien belegt. Die Annahme, dass die Nebenkosten angesichts der sozial verträglichen Belegung (weniger Personen pro Zimmer) geringer seien, habe sich als falsch erwiesen.
Darüber hinaus betonte der Oberbürgermeister, dass ansonsten im Hotel Atlanta alles reibungslos verlaufe. Auch dank vieler ehrenamtlicher Helfer sei die Integration auf einem ausgezeichneten Weg. "Viele sind in Jobs oder absolvieren Deutschkurse", sagte er. Auch die Ausschussmitglieder waren davon überzeugt. Die Erhöhung des Haushaltsansatzes auf 400.000 Euro wurde einstimmig goutiert.
Bei der Kostenberechnung zum Atlanta, ergänzte Ordnungsamtsleiter Pascal Seidel, sei wichtig zu wissen, dass die Stadt pro Geflüchtetem in der Anschlussunterbringung monatlich 145 Euro bekomme. Bei 102 Geflüchteten seien das jährlich über 177.000 Euro. Ebenfalls völlig problemlos hat der Ausschuss anschließend die Fortschreibung eines knapp 18.000 Euro teuren Einzelhandelskonzepts für Schwetzingen und die vorzeitige Kündigung des Mietvertrags für eine Amok-Alarmierungsanalage mit der Firma Bosch an der früheren Hildaschule beschlossen. Letzteres wurde notwendig, da der neue Immobilienbesitzer "immoscola" einige der bestehenden Verträge, wie Reinigungsleistung, Instandhaltung und nun eben diese Alarmierungsanlage, nicht übernimmt.
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"Der jetzige Betreiber will eine eigene, maßgeschneiderte Lösung", erklärte Pöltl. Da es sich um eine Kündigung zwei Jahre vor dem regulären Vertragsablauf handeln würde, seien Ablösezahlungen erforderlich. In Verhandlungen mit Bosch hat die Stadt eine Reduzierung der Zahlung von 41.000 auf 25.000 Euro erreicht. Ohne Kündigung würden bis zum Vertragsende Kosten von rund 50.000 Euro anfallen.
Angesichts der steigenden Geburtenrate waren auch 35.000 Euro für die Vermessungs- und Planungsleistungen für das Anwesen Moltkestraße 19 unstrittig. Möglichst schnell sollen dort Räumlichkeiten für den Ausbau der Kinderbetreuung entstehen. Wie schnell es diese Räume geben wird, ließ der Amtsleiter des Stadtbauamts, Joachim Aurisch, jedoch offen. Die derzeitige Bausituation mache eine seriöse Zeitplanung gerade schwierig.
Ohne Diskussion wurde der Anmietung eines Winterdienstfahrzeugs für die Winter bis 2020/21 in Höhe von rund 62.000 Euro zugestimmt. Die Stadt habe mit diesem Model in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht. Aus Sicht der Verwaltung empfiehlt sich eine Fortsetzung des Mietvertrags.



