Seniorin verliert ihr gesamtes Erspartes an Gaunerbande
Betrügerinnen und Betrüger ergaunerten 12.000 Euro Bargeld von einer 69-Jährigen. Der Fall der Mannheimerin ist nicht der einzige in der Region. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich davor schützen kann.

Mannheim/Rhein-Neckar-Kreis. (pol/stoy) Aufgrund von aktuellen Betrugsfällen in den letzten zwei Wochen warnt die Polizei vor sogenannten Schockanrufen und falschen Polizeibeamten am Telefon. Wie schnell man selbst Opfer einer solchen Tat werden kann, zeigt ein aktueller Fall aus Mannheim.
Eine 68-Jährige wurde am Dienstag um 11.30 Uhr von einer Frau angerufen. Laut schluchzend gab sie vor, die Tochter der 68-Jährigen zu sein und einen Verkehrsunfall verursacht zu haben, bei dem eine andere Frau tödlich verletzt wurde. Danach soll die Betrügerin das Telefongespräch an eine Komplizin weitergeleitet haben, die sich als Polizeibeamtin ausgab.
Die angebliche Polizistin erklärte, dass die Tochter, die festgenommen worden sei, erst dann wieder auf freien Fuß käme, wenn umgehend ein bestimmter Geldbetrag gezahlt werde.
Wie die Polizei berichtete, wurde die 68-Jährige aufgefordert, sich mit dem Witwer der tödlich verletzten Frau zu treffen und ihm ihre vollständigen Ersparnisse zu übergeben. Von der Situation völlig überrumpelt, folgte die 68-Jährige den Anweisungen und übergab dem angeblichen Witwer an dem vereinbarten Treffpunkt in der Uhlandstraße rund 12.000 Euro in bar. Danach flüchtete der unbekannte Mann mit dem Bargeld in Richtung Clignetplatz.
Er wird wie folgt beschrieben:
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- Etwa 35 bis 40 Jahre alt
- Männlich
- 163 bis 165 Zentimeter groß
- Stämmige Figur
Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise zu der Betrügerbande, insbesondere zu dem angeblichen Witwer geben können, oder möglicherweise selbst Opfer solcher Betrügereien wurden, werden gebeten, sich unter Telefon 0621/174-4444 mit dem Kriminaldauerdienst in Verbindung zu setzen.
Aktuell richtet sich die Aufmerksamkeit der Ermittlungsgruppe "Cash Down" der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg auf mehrere ähnliche Straftaten im Raum Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis.
Bereits Ende September kam es in Dossenheim zu einem Vorfall, bei dem unbekannte Anrufer einen älteren Mann durch eine geschickte Gesprächsführung dazu brachten, Bargeld sowie Goldmünzen an einen unbekannten Abholer zu übergeben. In Eberbach und Hockenheim konnten die Täter unter Vortäuschung eines schweren Unfalls ebenfalls zwei arglose Personen zu Geldübergaben bewegen.
Die Polizei bittet darum, folgende Hinweise bei einem merkwürdigen Anruf zu beachten:
- Kritisch nachfragen: Wer ist wirklich am Telefon? Nach Namen, Anschrift oder persönlichen Details fragen, die nur Verwandte wissen können.
- Nach so einem Anruf nicht weiterleiten lassen, Telefonnummer der Behörde selbst heraussuchen.
- Die Polizei wird niemals um Geldbeträge bitten. Seitens der Polizei werden keine "Geldübergaben" vermittelt.
- Geld niemals an unbekannte Personen übergeben.
- Am Telefon keine Details zu finanziellen Verhältnissen preisgeben.
- Am Telefon nicht unter Druck setzen lassen, gegebenenfalls einfach auflegen.
Weitere Verhaltenshinweisen hat die Polizei hier aufgelistet.



