So soll die Trasse verlaufen (plus Grafik)
Regierungspräsidium gibt Verlauf bekannt - Wie es beim Radschnellweg jetzt weitergeht

Heidelberg/Mannheim. (cab) Fast auf den Tag genau zwei Jahre ist es her, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) in der Heidelberger Stadthalle erstmals die Pläne für den Radschnellweg Mannheim-Heidelberg vorgestellt hat. Zwar ist nun klar, wie die Strecke verlaufen wird. Doch jetzt geht es an die Feinplanung. Und hier steckt der Teufel im Detail. Zum Beispiel, wenn es darum geht, auf welchen Wegen die Radfahrer künftig Straßen und die beiden Autobahnen passieren sollen. In diese Überlegungen wird das RP als federführende Behörde die Bürger weiterhin einbinden.
Jetzt im Herbst ist eine weitere Runde der Ortsbegehungen in den Orten an der Strecke geplant. Das hat schon im vergangenen Spätsommer gut geklappt und zu vielen Anregungen geführt, die jetzt eingearbeitet wurden.

Grafik: RNZ-Repro
Daneben gab es die Möglichkeit, sich im Internet zur Trasse zu äußern. Dafür gab es eine eigene Homepage, die 8000 Bürger aufgerufen haben – alleine 5000 zwischen Juli und Oktober 2019. In die digitale Karte wurden über 400 Ideen eingetragen. So viel Begeisterung erhofft sich das RP auch jetzt. Nach der Detailplanung will die Behörde im Sommer 2021 das Planfeststellungsverfahren für die Strecke einleiten. Und in den Teilabschnitten, die von diesem Genehmigungsprozess nicht betroffen sind, soll der Radschnellweg bereits ab dann gebaut werden. Im Jahr 2026 soll die schnelle Verbindung für Radfahrer zwischen beiden Städten fertig sein. Mal sehen, ob es klappt. Momentan ist das Projekt etwa ein Jahr im Verzug – gerade auch wegen der intensiven Prüfung der verschiedenen Streckenvarianten, wie es aus dem RP heißt.
Dabei ergaben sich wichtige Fragen, etwa zur Sicherheit (immerhin soll Tempo 30 auf der Radstrecke möglich sein) oder ob die Route lieber durch die Orte oder über offene Felder führen sollte. Doch in der Flur müssen die Interessen des landwirtschaftlichen Verkehrs und der Fahrradfahrer aufeinander abgestimmt werden. Zu klären war und ist auch, wie sich Parkplätze an der Strecke mit dem Radverkehr vertragen. Unabhängig davon steht fest, welche Ziele das Land mit seinen Radschnellverbindungen verfolgt.
Als Teil des modernen Verkehrskonzepts in Baden-Württemberg sollen sie den Radverkehr gerade auf langen Distanzen attraktiv machen und eine echte Alternative zum Auto sein – vor allem auch für Berufspendler. Die Behörden hoffen auch bis zu 2000 Nutzer pro Tag auf den Teilstrecken. Dem Land ist es ernst mit dem Umsteigen auf das Fahrrad. Daher hat es gleich bei drei Pilotprojekten das Heft in der Hand: Heilbronn – Neckarsulm – Bad Wimpfen, Stuttgart – Esslingen – Plochingen und eben Mannheim – Heidelberg als Teilstrecke der Route durch die Metropolregion von Schifferstadt nach Heidelberg.
Auch interessant
Update: Dienstag, 21. Juli 2020, 20.04 Uhr
Heidelberg/Mannheim. (RNZ/mare) Der Trassenverlauf des Radschnellwegs zwischen Heidelberg und Mannheim steht fest. Das teilt das Regierungspräsidium Karlsruhe am Dienstag mit.
Und so soll die Radschnellverbindung aussehen:
> Stadtgebiet Mannheim: Der geplante Radschnellweg beginnt auf der Höhe des Paradeplatzes in Mannheim und verläuft jeweils im Einbahnstraßensystem der Quadrate. Nach Überquerung des Friedrichsrings verläuft er bis zur Friedrich-Ebert-Brücke auf dem Neckardamm. Anschließend wechselt der Radschnellweg über die Friedrich-Ebert-Brücke an das nördliche Neckarufer. Auf der nördlichen Neckarseite verläuft er weiter in Richtung Osten entlang des Universitätsklinikums und parallel zur Feudenheimer Straße.
Anschließend schwenkt der Radschnellweg zum "Pfeifferswörth" und führt entlang des Vereinsgeländes zur Brücke über die Bundesstraße B38a bis hin zum Ortsrand von Feudenheim. Von dort verläuft der geplante Trassenkorridor über die Spessartstraße und Odenwaldstraße bis zur Straßenbahnendhaltestelle "Feudenheim". Am Knotenpunkt Odenwaldstraße/Ilvesheimer Straße wird der Radschnellweg in Richtung Ilvesheim abknicken und auf der Südseite der Ilvesheimer Straße bis zur Autobahnüberführung der A6 geführt.
Zwischen der A6 und dem Ortsrand von Ilvesheim verläuft der zukünftige Radschnellweg auf der Südseite der Feudenheimer Straße. Am Knotenpunkt Banater Straße wird aufgrund der hohen Verkehrsmengen eine kreuzungsfreie Querung des Radschnellwegs entstehen (voraussichtlich Unterführung).
> Gemeindegebiet Ilvesheim: Am Ortsrand von Ilvesheim zweigt der Radschnellweg in Richtung Neckar ab. Entlang des Neckarkanals führt er bis zum Industriegebiet von Ladenburg und an diesem entlang bis zur zukünftigen Neckarbrücke der neuen Landesstraße L597, wo er in Richtung Süden abbiegt.
> Querspange L597: Weiter verläuft der Radschnellweg parallel zur neuen L597 in Richtung Süden, bevor er zwischen Seckenheim und Neu-Edingen wieder in östliche Richtung abknickt.
> Gemeindegebiet Edingen-Neckarhausen: Bis zum Knotenpunkt Neckarhauser Straße verläuft der Radschnellweg entlang der L637. Im weiteren Verlauf führt er südlich der OEG-Trasse entlang. An der Gemarkungsgrenze zu Heidelberg quert die Trasse den vorhandenen Bahnübergang am Wasserturm und wird nachfolgend auf der Nordseite der Gleise weitergeführt.
> Stadtgebiet Heidelberg: Von Edingen kommend quert der geplante Radschnellweg die A5 mit einer neuen Unterführung. Der weitere Verlauf ist dann nördlich und parallel zur OEG-Trasse entlang der Edinger Straße, Neckarhauser Straße und Adlerstraße und biegt nachfolgend ab in die Liselottenstraße bis hin zur Mannheimer Straße.
Entlang der Mannheimer Straße verläuft der Radschnellweg weiter bis ins Stadtgebiet Heidelberg. Hier wird er in das durch die Stadt Heidelberg geplante Projekt "Stadt an den Fluß" integriert. Der Radschnellweg endet schließlich an der Theodor-Heuss-Brücke auf Höhe des Bismarckplatzes.
Insbesondere in Ilvesheim hat es schließlich Abweichungen zur ursprünglich angedachten Vorzugstrasse gegeben, in weiten Teilen wurde daran aber festgehalten. Die konkrete Ausgestaltung der Trasse wird auch in den kommenden Wochen und Monaten noch ausgearbeitet, die Öffentlichkeit soll dabei miteinbezogen werden.
Auch eine zeitliche Verschiebung bahnt sich an: So ist nach aktuellem Stand eine Einleitung des Planfeststellungsverfahrens frühestens im Sommer 2021 vorgesehen. Parallel dazu strebt das Regierungspräsidium Karlsruhe an, einzelne Teilabschnitte des Radschnellweges, für die kein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, ab diesem Zeitpunkt bereits umzusetzen.



