RNV-Betriebseinstellung

"Sicherheit geht vor" - So reagieren die RNZ-Leser

Sturmtief "Sabine" sorgte dafür, dass Busse und Bahnen nicht fahren - Leser diskutieren rege

11.02.2020 UPDATE: 11.02.2020 09:41 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
„Weithin sichtbar“: Die RNV informierte an den Haltestellen darüber, dass nichts mehr geht. Allerdings funktioniert die digitale Anzeige nicht überall so gut wie in Hirschberg-Leutershausen. Foto: Dorn

Rhein-Neckar. (mare) Die RNV hat am Montag den Betrieb eingestellt. Sturmtief "Sabine" sei Dank. Die Entscheidung stieß im Nachhinein auf viel Kritik. Zu Recht? Das haben wir die Leser auf der RNZ-Facebook-Seite gefragt. Und die haben rege und differenziert diskutiert. Ein Überblick über die Reaktionen.

"Jetzt im Nachhinein kann man leicht meckern", schreibt eine Leserin. Sie glaubt, dass die Lage nicht eindeutig einzuschätzen war. Keiner habe voraussehen können, ob ein sicherer Betrieb gewährleistet werden könne. Daher bringt sie den Aspekt Verantwortung ins Spiel: "Wenn ich privat mit dem Auto fahre, ist das meine Entscheidung und ich trage für mich die Verantwortung. Die RNV muss Verantwortung über die Mitarbeiter und alle Kunden übernehmen." Sie erinnert an ein Unglück mit einem Schulbus in Bayern vor Kurzem. Und meint: "Wollen wir hier in der Region wirklich ein Unglück riskieren?"

> PRO

Das sehen die meisten Leser ähnlich. "Was heißt den übertreiben? Wenn was passiert wäre, wäre das Geschrei groß gewesen", schreibt ein User. "Ich fand es ok. Sicherheit für Bedienstete und vor allem Fahrgäste geht vor", lautet eine weitere Leser-Meinung.

"Es war definitiv richtig, dass der Verkehr eingestellt wurde", glaubt diese Nutzerin. Denn: "Wäre nämlich ein Unfall passiert, wäre das Geschrei noch größer als die Empörung gestern." Klar seien viele nicht auf Arbeit gekommen. "Aber der Sturm war frühzeitig angemeldet und man konnte bei klarem Menschenverstand davon ausgehen, dass ich irgendwo Strande." Zumal man sich in den sozialen Netzwerken auch informieren könne.

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"Es war richtig!", schreibt eine andere Userin. Die Vorhersagen vom Wetter seien ja nicht gut gewesen. "Sind wir dankbar, dass alles so glimpflich ausgegangen ist", meint sie.

Das "Wenn was passiert wäre"-Argument zieht auch diese Nutzerin heran. Sie berichtet von ihren eigenen Erlebnissen: "Ich bin Sonntagnacht nach Hause gefahren mit dem Auto und es war definitiv kein Spaß." Ein Bus habe noch mehr Angriffsfläche für den Wind. Daher sei die Entscheidung richtig.

Das denkt auch dieser Leser. Er hat aber doch einen Kritikpunkt: "Nur hätte man dies etwas besser kommunizieren können."

> CONTRA

Über diesen Kritikpunkt hinaus gehen aber weitere Ansichten. "Sicherheit ok, aber übertreiben", findet ein Leser. Ein anderer schließt sich an: "Ja, Sicherheit ist wichtig. Aber intelligente Abwägung auch." Und diese Entscheidung sei übertrieben gewesen. "Vor allem war sie zu spät kommuniziert - nämlich erst morgens", schreibt er weiter. "Die Bahn hat es am Vorabend bekannt gegeben. Da konnte man sich drauf einstellen."

Eine weitere Meinung: "Es war absolut übertrieben. Es war windig, aber von Sturm konnte gestern Morgen keine Rede sein!" Dass die Bahnen nicht fuhren, könne er noch verstehen. "Aber die Busse hätten fahren können, Autos waren schließlich auch unterwegs."

Das bleibt nicht unbeantwortet. "Sie wissen aber schon das ein Bus eine größere Fläche hat als ein Auto, auf die der Wind trifft?", hält eine Userin entgegen.

Die Diskussion zeigt: Das Thema treibt die Menschen in der Region um. Und eine Leserin fasst das Dilemma für die RNV zusammen: "Egal wie man es doch macht, man kann es niemanden recht machen."

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