"Ofenakademie"

Kostenlose Online-Kurse für das richtige Heizen mit Holz

Die Kurse des Rhein-Neckar-Kreises sollen für mollige Wärme und Umweltschutz sorge. Bei der "Ofenakademie" gibt es einen "Führerschein" als Abschluss.

29.11.2024 UPDATE: 29.11.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden
Wie zünde ich das Holz richtig an? Auf diese und weitere Fragen gibt es im Online-Seminar Antworten. Symbolfoto: dpa

Von Stefan Hagen

Rhein-Neckar. Es knistert und knackt im Ofen, Funken fliegen, eine mollige Wärme breitet sich aus. Jetzt noch Holz nachlegen, einen Tee aufbrühen und die Spekulatius aus dem Schrank holen, dann kann man es sich auch bei "Schietwetter" so richtig gemütlich machen. Wenn, ja wenn da nicht das schlechte Gewissen wäre: Was ist mit dem Feinstaub und dem Kohlenmonoxid, das durch meinen Kamin entweicht? Kann ich etwas tun, um die Umwelt zu schonen?

Kein Problem, heißt es bei der Klimaschutzoffensive "Ich.Machs.Jetzt" des Rhein-Neckar-Kreises. Bei einer richtigen Bedienung des Holzofens könnte man demnach die Umweltbelastung deutlich verringern (45 Prozent weniger Feinstaub, 30 Prozent weniger CO₂-Ausstoß).

Damit das auch klappt, weitet der Kreis laut einer Mitteilung seine Kampagne "Richtig heizen mit Holz" noch einmal aus und bietet "aufgrund der hohen Nachfrage im vergangenen Herbst und Winter" wieder kostenlose Online-Seminare an, in deren Rahmen ein Ofenführerschein erworben werden kann. Unter dem Motto "Zündeln, aber richtig" stehen insgesamt 200 Gutscheine für die Kurse zur Verfügung.

In einem rund 90-minütigen Online-Kurs lernen Interessierte dabei das richtige Heizen mit Holz. Durch die Vermittlung von bewährten Techniken und praktischem Wissen wird den Teilnehmenden vermittelt, wie sie ihre Öfen effizienter betreiben, dadurch einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig ihren Reinigungsaufwand deutlich reduzieren, heißt es in der Mitteilung weiter.

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Der Kurs kann demnach jederzeit begonnen oder unterbrochen und später fortgesetzt werden. Am Ende gibt es einen kurzen Test. Wer den besteht, bekommt den Ofenführerschein, ein personalisiertes Umweltzertifikat.

Dabei ist es laut der durchführenden "Ofenakademie" nicht relevant, welche Art von Ofen im Haus genutzt wird. "In unserem Ofenführerschein-Kurs geben wir einen Überblick über alle verschiedenen Arten und Typen von Öfen und Kaminen und bieten Inhalte zu allen Varianten", heißt es auf deren Homepage.

Zum Online-Seminar könne man auch gerne Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn hinzuziehen. Der Test wie auch das Zertifikat seien aber personengebunden und könnten nur einmal ausgestellt werden. Und das richtige Heizen mit Holz scheint dabei nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel zu schonen. "Eine Umfrage unter unseren Kurs-Absolvierenden hat ergeben, dass sie dank ihres neu erworbenen Wissens nun im Schnitt rund 30 Prozent ihres Brennholzverbrauches einsparen", berichtet Max Kummrow, Gründer und Geschäftsführer der Ofenakademie.

Info: Wer den Ofenführerschein kostenlos absolvieren möchte, kann unter www.ofenakademie.de/rhein-neckar-kreis einen Zugangscode anfordern. Weitere Informationen zum Ofenführerschein und der Klimaschutzoffensive des Rhein-Neckar-Kreises gibt es unter www.ichmachs.jetzt.


Hintergrund:

> Hartholz vs. Weichholz: Harthölzer wie Buche oder Eiche haben einen höheren Heizwert als Weichhölzer wie Kiefer. Sie brennen langsamer und gleichmäßiger, was sie zu einer beliebten Wahl für Holzöfen macht.

> Trockenes vs. feuchtes Holz: Der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes ist entscheidend für eine effiziente Verbrennung. Trockenes Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 20 Prozent brennt effizienter und sauberer als feuchtes Holz.

Auch die richtige Lagerung des Holzes ist wichtig für den Heizeffekt. Symbolfoto: dpa


> Richtige Lagerung von Brennholz: Die Lagerung von Brennholz sollte so erfolgen, dass es vor Feuchtigkeit geschützt ist und gut trocknen kann. Eine gute Belüftung ist dabei entscheidend.

> Optimale Schnittgröße: Die Schnittgröße und Form des Brennholzes beeinflussen die Verbrennungseffizienz. Kleiner geschnittene Stücke entzünden sich schneller und brennen effizienter, größere Stücke brennen länger.

> Zertifizierte Herkunft: Beim Kauf von Brennholz sollte auf Zertifikate wie FSC oder PEFC geachtet werden, die eine nachhaltige Waldwirtschaft garantieren. Dies sichert langfristig die Verfügbarkeit von Brennholz und ist auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Quelle: Ofenakademie

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