Gemeinderat genehmigt Mehrkosten für Ersatzspielstätte
Die Stadt baut die Spielstätte für die Oper in Eigenregie fertig. Diese könnte später verkauft werden.

Mannheim. (oka) Die Ersatzspielstätte Oper am Luisenpark (Opal) kann fertig gebaut werden. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Mehrkosten von 6,3 Millionen Euro zugestimmt. In der Leichtbauhalle am Technoseum sollten eigentlich schon seit Dezember 2022 Opern und Tanzaufführungen stattfinden, da das Nationaltheater derzeit saniert wird.
Doch der Bau verzögerte sich aufgrund der Insolvenz des beauftragten Totalunternehmers. Die Stadt vollendet Opal nun selbst, sodass sich zum Ende der Spielzeit 2023/24 erstmals der Vorhang heben könnte. Inklusive der Finanzspritze betragen die Kosten nun 22,7 Millionen Euro.
"Mit der Fertigstellung von Opal ermöglichen wir der Oper eine sinnvolle und notwendige Ersatzspielstätte, die anschließend wesentlich besser vermarktet werden kann, als das derzeitige unvollständige Gebäude. In der Abwägung erachten wir daher die Fertigstellung als alternativlos", betonte Kulturbürgermeister Michael Grötsch.
Tilmann Pröllochs, Geschäftsführender Intendant des Nationaltheaters, führte weiter aus: "Die Fertigstellung ist essenziell für den Erhalt des künstlerisch hohen Niveaus unserer Opernsparte und für die Sicherung unseres Abonnementangebots."
Da sich die Fertigstellung der Sanierung des Spielhauses um ein Jahr bis 2028 verschiebt, sei es "umso wichtiger, dass wir Opal zu Ende bauen und damit unserem Publikum für die nächsten Jahre eine sichere und zuverlässige Opernheimat bieten können."
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Einzig die FDP/MfM-Fraktion sprach sich gegen die Mehrkosten und damit die Realisierung der Ersatzspielstätte aus. Man könne stattdessen mehr in die Stadtteile gehen, so Fraktionschefin Birgit Reinemund.
Ein Wunsch, den die Fraktion bereits in der Planungsphase geäußert hatte. Heute wie damals spricht allerdings der Platzmangel dagegen: "Bei einem Orchester mit über 100 Mitgliedern zuzüglich Chor und Ensemble ist das nur schwer realisierbar", gab Oberbürgermeister Peter Kurz zu bedenken.
Ein Argument von Nationaltheater und Verwaltung für die Fertigstellung von Opal ist die Wirtschaftlichkeit: Die Konstruktion könnte am Ende der Nutzung anderweitig als Spielstätte genutzt und entsprechend weiterveräußert werden.
Im Ergebnis schneide der Weiterbau aufgrund des Werts einer möglichen Wiederveräußerung wirtschaftlich betrachtet günstiger ab als ein Rückbau zum jetzigen Zeitpunkt. Da in einigen Theatern Sanierungen anstehen und Interimsspielstätten benötigt werden, könnten einige Häuser durchaus Interesse an Opal haben, so Kurz. Dabei könne ein "mittlerer einstelliger Millionenbetrag" herausspringen.




