Metropolregion

Der Radschnellweg soll schnell kommen

Dafür werben die Teilnehmer einer Demo am 8. Juli - Vier Tage später informiert das Regierungspräsidium über den Planungsstand

28.06.2018 UPDATE: 29.06.2018 10:20 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa

Von Carsten Blaue

Heidelberg/Rhein-Neckar. Vergangenes Jahr ging die ganze Sache etwas schief. Über die Autobahn A656 wollten die Rad-Demonstranten von Heidelberg nach Mannheim fahren. "Wir dachten, anlässlich des Radjubiläums wäre das eine schöne Sache", erinnert sich der Heidelberger Grünen-Stadtrat Christoph Rothfuß, der auch in der Verbandsversammlung der Metropolregion sitzt.

Aber die Demo wurde nicht genehmigt. Zu gefährlich wegen der Brückenbaustelle bei Friedrichsfeld, hieß es. Dieses Jahr ging aber alles glatt beim Anmelden. Zumal die Route eine andere sein wird. Also steht der Radtour mit regionalpolitischem Hintergrund am Sonntag, 8. Juli, nichts mehr im Wege. Um 11.15 Uhr geht’s los in der Heidelberger Vangerowstraße beim Thermalbad. Die Forderung der Organisatoren damals wie heute: "Radschnellweg Rhein-Neckar - jetzt!".

Die Veranstalter kommen alle aus Heidelberg: der ADFC Rhein-Neckar, die örtlichen Grünen, der Radsportverein und der Studierendenrat der Uni. Unterstützer gibt es noch viel mehr, etwa die Heidelberger SPD. Seit Anfang 2017 liegt die Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg vor. Mit drei Trassenvarianten südlich und nördlich des Neckars. Die nördliche Route über Ladenburg wird favorisiert. Abwarten.

Grafik: RNZ-repro

Fest steht: Auf Radschnellwegen geht es ohne viele Kurven und Kreuzungen geradeaus - ohne Rempeln, ohne Autos auf zwei Metern Breite in jeder Fahrtrichtung. Quasi Fahrradautobahnen, die ideal sind für Pendler, die das Auto stehen lassen und nicht unbedingt nur auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen wollen. "Unser Anliegen ist, dass die Planung zügig umgesetzt wird und nicht erst in zehn, fünfzehn Jahren", so ADFC Vorstand Michael Fröhlich.

Auch interessant
Radwegenetz Heidelberg: Heidelberg auf dem Weg zur Fahrradstadt?
Ladenburg: Stadt will vom Radschnellweg profitieren
Radschnellweg Heidelberg-Mannheim: 22 Kilometer Länge, vier Meter Breite, null Kreuzungen
Radschnellweg Rhein-Neckar: Machbarkeitsstudie für Radschnellverbindung Heidelberg-Mannheim übergeben
Regeln sind eindeutig: Mal auf, mal neben der Straße: Wo Radler tatsächlich fahren dürfen

Nach Angaben des Verbands Region Rhein-Neckar soll die Verbindung HD-MA im Jahr 2025 fertig sein. Als eine von landesweit drei "Pilotstrecken". Zwölf Millionen Euro soll sie kosten. Das Land hat die Finanzierung zugesagt. Dem Zeitplan wollen die Radler Nachdruck verleihen. Und die Demo will informieren: "Viele können sich ja unter Radschnellwegen gar nichts vorstellen", sagt Fröhlich. Eine andere Gelegenheit, das zu ändern, gibt es am Donnerstag, 12. Juli, um 18 Uhr in der Heidelberger Stadthalle. Zum Auftakt der Öffentlichkeitsbeteiligung erklärt das Regierungspräsidium Karlsruhe allen Interessierten das Projekt - inklusive Planungsstand und wie es weitergeht.

Zu Letzterem hat Fröhlich eine klare Meinung: "Das muss jetzt zackig gehen". Dafür treten sie am 8. Juli in die Pedale. Schirmherr der Tour ist der Landrat des Rhein-Neckar-Kreises und Vorsitzende des Verbands Region Rhein-Neckar, Stefan Dallinger. Dieser stehe sehr rührig hinter der Radschnellweg-Idee, lobt Rothfuß. Ob Dallinger ein Stück mitfährt? Möglich wär’s. Die Demo ist für jedermann und auch Familien geeignet - und nicht nur für Radsportler. Rund 26 Kilometer lang ist die Strecke.

Auf der B 3 geht es über Dossenheim nach Schriesheim, dann über die Landesstraßen 536 und 597, nördlich an Ladenburg vorbei, schnurstracks nach Mannheim. Achtung, Autofahrer: Es kann zu Verkehrsbehinderungen kommen. Ziel ist die Veranstaltung "Sport und Spiel am Wasserturm". Gegen 14 Uhr gehört der Rad-Demo dort die Bühne für die Abschlusskundgebung. Auch Dallinger wird sprechen.

Rothfuß und Fröhlich rechnen mit 300 Teilnehmern: "Es dürfen aber gerne mehr werden", sagt Fröhlich. Anschließen kann man sich entlang der ganzen Strecke. Gegen 12 Uhr dürfte das Peloton durch Schriesheim rollen. Richtung Mannheim biegt es am Zubringer zum Branichtunnel ab. "Und wir haben auch zwei Besenwagen, einen davon für die Fahrräder", sagt Fröhlich. Für die, die unterwegs nicht mehr können. Zwei Streifenwagen und acht Motorräder der Polizei werden die Fahrt eskortieren.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.